14.05.2013 19:14:58

Mindener Tageblatt: Kommentar zum Demografie-Gipfel im Kanzleramt:/ Von Konzepten weit entfernt

Minden (ots) - "Demografischer Wandel" - das hört sich irgendwie nach Soziologen-Chinesisch an, Politsprech, Expertenkram halt. Die Welt hat sich doch schon immer geändert, der Bevölkerungsaufbau eben auch - so mögen viele denken und das Thema als für sie irrelevant abtun. Doch die gesellschaftliche Realität hinter diesem Fachbegriff ist längst nicht mehr nur eine theoretische, in ferner Zukunft zu befürchtende - sondern eine, die inzwischen längst da ist. Ihre Folgen, vor denen Bevölkerungsexperten schon vor Jahrzehnten gewarnt haben, können bereits überall besichtigt werden: auf den Dörfern und in den Städten, in den Krankenhäusern und Altenpflegeheimen, in den Unternehmen und Verwaltungen, in den Kindergärten, Schulen und Universitäten, in den Vereinen, Parteien, Kirchen und Gewerkschaften. Diese Folgen werden, verstärkt durch technischen, sozialen und kulturellen Wandel, das Zusammenleben der Menschen und Generationen in den kommenden Jahren und Jahrzehnten nachhaltig verändern. Unsere Gesellschaft wird älter, es wachsen zudem weniger Junge nach. Das hört sich unspektakulär an, hat aber gravierende Folgen nicht allein für die sozialen Sicherungssysteme, sondern für nahezu alle Lebensbereiche. Die Politik hat das Thema lange verschlafen. Nun jagen sich plötzlich die Demografie-Gipfel. Von schlüssigen Konzepten allerdings ist man weit entfernt, allenfalls erste Ansätze sind hier und da zu erkennen - oft widersprüchliche. Dass vermehrte Zuwanderung (am besten ausschließlich durch hochqualifizierte Fachkräfte) ausreichen könnte, die Probleme zu lösen, ist schon jetzt als Illusion erkannt. Abgesehen davon, dass diese Zuwanderer erst mal kommen wollen müssten. Man wird nicht umhin kommen, sich dem Problem auf allen Ebenen zu stellen. Das wird viel Arbeit, Mühe und Gehirnschmalz kosten, jedenfalls mehr als den einen oder anderen "Gipfel". Es wird aber auch die Erkenntnis bringen, dass der Wandel nicht nur Bedrohungen birgt, sondern auch Chancen. Wenn man ihn denn mit Grips managt.

Originaltext: Mindener Tageblatt Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/71694 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_71694.rss2

Pressekontakt: Mindener Tageblatt Christoph Pepper Telefon: (0571) 882-/-248 chp@mt-online.de

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