17.06.2013 19:11:58
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Mindener Tageblatt: Kommentar zum Berlin-Besuch Obamas: Knifflige Wahlkampf-Übung für Merkel
Minden (ots) - Die Zeiten, als Barrack Obama als charismatischer
Künder einer besseren Gesellschaft, ja Welt - "Yes, we can" - fast
überall auf dem Globus nahezu uneingeschränkte Verehrung mobilisieren
konnte, sind definitiv vorbei. Zu lang ist die Liste der
Widersprüche, die dem wohl etwas voreilig gekürten
Friedensnobelpreisträger inzwischen selbst bei treuen Anhängern schon
den sarkastischen Vorwurf einer dritten und vierten Amtszeit seines
Vorgängers George W. Bush eingetragen haben. Drohnenkrieg, Guantanamo
und flächendeckende Datenspionage - um nur einige zu nennen - finden
aber auch die westlichen Verbündeten nicht lustig. Zum bevorstehenden
lange aufgeschobenen - Berlin-Besuch schlägt dem ersten schwarzen US-Präsidenten denn auch unterschiedlichste Kritik aus nahezu allen politischen Lagern entgegen. Anders als bei seinem ersten und bisher einzigen Besuch noch als Wahlkämpfer auf Auslandsreise, als ihm Hunderttausende zujubelten und wie gebannt an seinen wohlformulierten Verheißungen hingen, werden ihm dieses Mal nicht nur Demonstranten aller möglichen Anliegen Transparente mit Kritikwürdigem entgegenstrecken. Er wird sich auch von der offiziellen Politik einige unangenehme Fragen stellen lassen müssen. Mit Charme allein sind sie nicht zu beantworten. Bundeskanzlerin Merkel, die den reichlich verspäteten Besuch Obamas noch als vermeintliche Sympathieshow für die Eröffnung ihrer heißen Wahlkampfphase buchte, sieht sich damit unversehens vor einer kniffligen diplomatischen Herausforderung: das rechte Maß zu finden zwischen - in aller Freundschaft deutlicher - kritischer Distanz und wahlkämpferischer Einvernahme des verbliebenen Charisma-Reservoirs ihres Gastes. Das hatte sie sich ursprünglich vermutlich anders vorgestellt.
lange aufgeschobenen - Berlin-Besuch schlägt dem ersten schwarzen US-Präsidenten denn auch unterschiedlichste Kritik aus nahezu allen politischen Lagern entgegen. Anders als bei seinem ersten und bisher einzigen Besuch noch als Wahlkämpfer auf Auslandsreise, als ihm Hunderttausende zujubelten und wie gebannt an seinen wohlformulierten Verheißungen hingen, werden ihm dieses Mal nicht nur Demonstranten aller möglichen Anliegen Transparente mit Kritikwürdigem entgegenstrecken. Er wird sich auch von der offiziellen Politik einige unangenehme Fragen stellen lassen müssen. Mit Charme allein sind sie nicht zu beantworten. Bundeskanzlerin Merkel, die den reichlich verspäteten Besuch Obamas noch als vermeintliche Sympathieshow für die Eröffnung ihrer heißen Wahlkampfphase buchte, sieht sich damit unversehens vor einer kniffligen diplomatischen Herausforderung: das rechte Maß zu finden zwischen - in aller Freundschaft deutlicher - kritischer Distanz und wahlkämpferischer Einvernahme des verbliebenen Charisma-Reservoirs ihres Gastes. Das hatte sie sich ursprünglich vermutlich anders vorgestellt.
Originaltext: Mindener Tageblatt Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/71694 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_71694.rss2
Pressekontakt: Mindener Tageblatt Christoph Pepper Telefon: (0571) 882-/-248 chp@mt-online.de

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