27.08.2017 18:14:42

Merkel: Verbrennungsmotoren noch Jahrzehnte nötig

   BERLIN (AFP)--Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hält mit Diesel oder Benzin betriebene Autos noch auf Jahrzehnte hinaus als Brückentechnologie für unersetzlich. "Diese Brückentechnologie werden wir nicht Jahre brauchen, sondern ich würde sagen Jahrzehnte", sagte Merkel am Sonntagnachmittag im ZDF.

   Zugleich müsse aber der Umstieg auf neue, schadstofffreie Antriebe wie Elektrofahrzeuge oder Wasserstoffzellen gefunden werden. "Es ist unbestritten, dass das die Zukunft sein wird", sagte Merkel.

   Sie betonte, dass die internationale Festlegung auf weitgehend Co2-freies Wirtschaften zum Ende des Jahrhunderts automatisch bedeute, dass der Verbrennungsmotor dann nicht mehr die Antriebstechnik von Autos sein werde. "Aber wir sind im Jahr 2017", fügte die Kanzlerin hinzu. Sie wolle den Menschen daher sagen, "dass es auch falsch wäre, jetzt eine konkrete Jahreszahl festzulegen".

   Auch SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz hat sich gegen ein konkretes Enddatum für den Verbrennungsmotor ausgesprochen. "Ich halte es überhaupt nicht für sinnvoll, über irgendwelche Daten zu reden", sagte Schulz am Sonntag im ARD-Sommerinterview. Der Verbrennungsmotor werde "noch sehr, sehr lange" da sein. Daher sei es auch weiter sinnvoll, in die Optimierung der Dieseltechnik zu investieren. Zugleich müsse aber die Elektromobilität vorangetrieben werden.

   Umweltverbände, aber auch die Grünen fordern ein konkretes Datum für das Aus des Verbrennungsmotors, um den Umstieg der Industrie zu beschleunigen. Einige europäische Länder haben bereits angekündigt, den Verkauf von Diesel und Benzinern in den nächsten 20 bis 30 Jahren verbieten zu wollen. CSU-Chef Horst Seehofer machte das Festhalten an Dieseln und Benzinern am Wochenende wiederum zur Voraussetzung für eine Regierungsbeteiligung seiner Partei.

   Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com

   DJG/ros

   (END) Dow Jones Newswires

   August 27, 2017 11:43 ET (15:43 GMT)- - 11 43 AM EDT 08-27-17

Eintrag hinzufügen
Hinweis: Sie möchten dieses Wertpapier günstig handeln? Sparen Sie sich unnötige Gebühren! Bei finanzen.net Brokerage handeln Sie Ihre Wertpapiere für nur 5 Euro Orderprovision* pro Trade? Hier informieren!
Es ist ein Fehler aufgetreten!