15.09.2019 18:07:41
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Merkel: Brauchen wirklichen Kraftakt für mehr Klimaschutz
BERLIN (dpa-AFX) - Kanzlerin Angela Merkel (CDU) hat um Verständnis für die anstehenden weitreichenden Entscheidungen der schwarz-roten Koalition für mehr Klimaschutz geworben. "Der Klimaschutz ist eine Menschheitsherausforderung. Um dieser Herausforderung gerecht zu werden, brauchen wir einen wirklichen Kraftakt", sagte Merkel in ihrem am Samstag veröffentlichten Video-Podcast. Zugleich räumte sie ein: "Natürlich, und da brauchen wir auch nicht drumherum zu reden, kostet Klimaschutz Geld." Sie sei aber überzeugt, dass der Preis noch viel höher sein werde, "wenn wir nichts gegen den Klimawandel tun".
Die Regierung werde am Freitag dringend notwendige Entscheidungen zum Klimaschutz fällen, um internationale Verpflichtungen zu erreichen. Auf der anderen Seite wolle man "wirtschaftlich vernünftig agieren und wir müssen sozial verträglich handeln, damit sich alle Menschen diesen Klimaschutz auch leisten können", sagte Merkel. Man setze auf Innovation und wolle dem klimaschädlichen Treibhausgas CO2 einen Preis geben. "Denn wir wissen aus der sozialen Marktwirtschaft, dass dann, wenn etwas einen Preis hat, man auch einen Anreiz hat, die CO2-Emissionen zu reduzieren." Der Staat wolle diese Einnahmen den Bürgern zurückgeben, beziehungsweise davon neue Klimaschutzmaßnahmen fördern und Anreize setzen, sich klimafreundlich zu verhalten.
Auch in Deutschland hätten sich in den vergangenen 50 Jahren Stürme, Hitzeperioden und Überschwemmungen verdreifacht, sagte die Kanzlerin. Als Industrieland habe Deutschland sehr viel CO2 emittiert und damit zur Erwärmung der Welt beigetragen. Auch 2018 habe Deutschland doppelt so viel CO2 ausgestoßen wie im globalen Durchschnitt. Merkel betonte, auch beim weiteren Ausbau der erneuerbaren Energien müsse Deutschland erfolgreich sein. Bis 2030 sollen 65 Prozent der Energieversorgung aus erneuerbaren Energien stammen. Der Netzausbau müsse schneller gelingen, die Akzeptanz von Windkraftanlagen an Land verbessert werden, sagte die Kanzlerin./bk/DP/men
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