20.03.2013 18:44:31
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Medwedjew vergleicht Zypern-Beschluss mit Enteignungen in Sowjetunion - Zeitung
Der russische Ministerpräsident Dmitrij Medwedjew hat der EU vorgeworfen, sie habe sich in der Zypernkrise verhalten "wie der Elefant im Porzellanladen". In einem Gespräch mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung sagte Medwedjew am Mittwoch in Moskau, "alle Fehler, die gemacht werden konnten, wurden gemacht, einschließlich der Untergrabung des Vertrauens in die Finanzinstitute als ganzes, nicht nur der zyprischen".
Die Gespräche über die Rettung Zyperns hätten "mit allen interessierten Seiten" geführt werden müssen, sagte Medwedjew, statt sich hinter der Formulierung zu verstecken, "dass Zypern diese Gespräche mit der Europäischen Union und nicht mit jemandem anderen" führen solle.
Auf die Frage der FAZ, ob das die künftigen Beziehungen zwischen Russland und der EU belasten werde, antwortete Medwedjew, dazu müsse man sehen, welche Lösung nun gefunden werde. Die derzeitige Situation könne zum Auslöser mehrerer "neuer lokaler Finanzkrisen" werden.
Die Entscheidung der Eurogruppe werde auf jeden Fall negative Folgen haben, sagte Medwedjew weiter. "Jetzt geht es nur noch darum, sie zu minimieren".
Der ursprüngliche Plan der Eurogruppe für eine Zwangsabgabe auf Sparguthaben habe einen "offen enteignenden, konfiskatorischen Charakter", sagte Medwedjew: "Ich kann sie mit nichts anderem vergleichen als mit einigen Entscheidungen, die in einer bestimmten Zeit von der Sowjetmacht getroffen worden sind, die die Bevölkerung ohne große Umstände zu machen beraubt hat. Aber wir sind im 21. Jahrhundert unter den Bedingungen einer globalen Marktwirtschaft."
DJG/chg
(END) Dow Jones Newswires
March 20, 2013 13:14 ET (17:14 GMT)
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