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04.09.2017 17:45:41
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MediGene-Aktie springt hoch: Übernahmefantasie und TecDax-Hoffnung treiben
Der jüngste Kurssprung ist dem Analysten Bernhard Weininger von Independent Research zufolge auf Spekulationen rund um die T-Zell-Rezeptoren-Technologie zur Tumorbehandlung zurückzuführen. So habe der schweizerische Pharmakonzern Novartis jüngst für seine Immuntherapie Kymriah die US-Zulassung und damit die erste Zulassung für eine Therapie basierend auf modifizierten T-Zellen erhalten. Zudem übernimmt der Biotech-Konzern Gilead Sciences Kite Pharma, das ebenfalls eine entsprechende Therapie im Portfolio habe.
Thomas Schießle vom Analysedienst Equi.Ts hatte errechnet, dass die Marktkapitalisierung von MediGene verglichen mit der Bewertung von Kite Pharma bei dieser Übernahme eigentlich bei gut einer Milliarde Euro liegen müsste. Aktuell sind MediGene an der Börse etwas mehr als 300 Millionen Euro wert.
FAST 50 PROZENT KURSGEWINN IN 3 TAGE
MediGene selbst habe zudem erst im Juli den Antrag für die erste klinische Studie mit einem eigenen TCR-Kandidaten (MDG1011) eingereicht und erwarte, bis Ende 2017 damit starten zu können, schrieb Independent-Analyst Weininger weiter.
Binnen drei Handelstagen summiert sich das Plus der MediGene-Aktien inzwischen auf mehr als 44 Prozent. Neben den Übernahmespekulationen setzten Anleger auch Hoffnung auf eine Branchenkonferenz in Boston in der laufenden ersten vollen September-Woche. Auf dieser wird das Unternehmen seine automatisierte Screening-Plattform zur Identifizierung für Immuntherapien geeigneter T-Zell-Rezeptoren präsentieren, wie Weininger erklärte.
KURSSPRUNG KÖNNTE PLATZ IM TECDAX RETTEN
Ein weiterer Grund für den Kurssprung ist Händler zufolge der mögliche Verbleib der Aktien im TecDax. So galt MediGene vor der jüngsten Kursrally als Kandidat für den Abstieg aus dem Technologiewerte-Index. Dank des Kursfeuerwerks könnte laut der Index-Expertin Petra von Kerssenbrock von der Commerzbank aber eine Rettung in letzter Minute gelingen. Der Platz im TecDax war vor allem wegen des Börsenumsatzes gefährdet. Das könnte sich infolge der Kursentwicklung geändert haben, denn die Deutsche Börse achtet auf die volumengewichteten letzten 20 Handelstage im August.
In der Regel belastet ein Index-Abstieg die betroffenen Aktien. Fonds, die einen Index replizierend nachbilden, trennen sich dann von den Papieren. Zudem rücken Unternehmen tendenziell ein wenig aus dem Fokus der Anleger.
MediGene blickt auf eine wechselvolle TecDax-Geschichte zurück. Die im Dezember 2016 in den Index zurückgekehrten Papiere gehörten bereits 2003 zur Erstbesetzung. Seitdem waren sie mehrfach ab- und wieder aufgestiegen./mis/ag/stb
FRANKFURT (dpa-AFX)
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