15.06.2020 12:22:45
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MARKT USA/Sorge vor zweiter Infektionswelle belastet die Wall Street
Die zunehmenden Sorgen vor einer zweiten globalen Corona-Infektionswelle dürften die Wall Street zu Wochenbeginn kräftig ins Minus drücken. Denn damit dürften sich die bestehenden negativen Auswirkungen auf die Weltkonjunktur nochmals verstärken. Unter anderem hatte China den höchsten Anstieg bei Neuinfektionen seit April gemeldet. Binnen eines Tages wurden 57 neue Infektionsfälle verzeichnet. Davon traten 36 Fälle in der Hauptstadt Peking auf und wurden offenbar nicht aus dem Ausland eingeschleppt. Auch in den USA waren die Fallzahlen in mehreren Bundesstaaten zuletzt gestiegen.
Dazu kommen leicht negative Konjunkturdaten aus China. Dort hat sich im Mai die Erholung der Industrie zwar fortgesetzt, allerdings nicht so deutlich wie erwartet. Die Industrieproduktion legte um 4,4 Prozent zu nach einem Wachstum von 3,9 Prozent im April. Ökonomen hatten für Mai allerdings einen Anstieg von 5,0 Prozent erwartet.
Der Future auf den S&P-500 verliert vor diesem Hintergrund 1,7 Prozent. Für einen Impuls könnten die anstehenden US-Konjunkturdaten sorgen. So wird eine Stunde vor Handelsstart der Empire State Manufacturing Index für Juni veröffentlicht. Hier wird mit einer leichten Erholung auf minus 35,0 nach zuvor minus 48,5 gerechnet.
Vorbörslich verliert die Aktie des Autovermieters Hertz mit der Aussicht auf eine Kapitalerhöhung gut 14 Prozent. Das Unternehmen will sich so am Markt 1 Milliarde Dollar beschaffen und hat dafür von einem Insolvenzgericht grünes Licht bekommen. Der Fall ist ungewöhnlich, weil sich Hertz in Insolvenz befindet. Das Unternehmen hatte sich im vergangenen Monat angesichts eines Schuldenbergs von 19 Milliarden Dollar und eines wegen der Corona-Pandemie praktisch zum Erliegen gekommenen Geschäfts für zahlungsunfähig erklärt. Zuletzt war es zu einer für Marktexperten schwer nachvollziehbaren massiven Erholung des zuvor abgestürzten Kurses gekommen. Vereinzelt wurde als möglicher Grund auf die Unterstützungsmaßnahmen der US-Notenbank für den Aktienmarkt und die Wirtschaft verwiesen.
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/ros/err
(END) Dow Jones Newswires
June 15, 2020 06:23 ET (10:23 GMT)
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