ChatGPT & Co. |
30.03.2023 22:41:00
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Markt für Künstliche Intelligenz dürfte laut Bank of America stark wachsen - Skepsis bei Risikokapitalgebern
• Investitionen in KI-Anbieter nehmen zu
• Optimistisches Marktziel
ChatGPT löst KI-Trend aus
In den letzten Monaten hat sich der Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI) als absolutes Trend-Thema durchgesetzt. Die technologische Unterstützung durch intelligente Algorithmen und maschinelles Lernen rückte zuletzt vor allem aufgrund des Chatbots ChatGPT von OpenAI ins Rampenlicht. Das von Tesla-Chef Elon Musk und dem Windows-Entwickler Microsoft finanzierte Unternehmen stellt verschiedene künstliche Intelligenzen zur Verfügung, die auf Basis von Texteingaben etwa fotorealistische Bilder erstellen (DALL-E), 3D-Modelle generieren (Point-E) oder eben ganze Texte schreiben können (ChatGPT). Mittlerweile setzt Microsoft den Chatbot auch in seiner Websuche Bing ein.
Die Konkurrenz schläft nicht
Und auch die Konkurrenz ließ nicht lange auf sich warten. Im Februar kündigte der Suchmaschinenkonzern Google an, ebenfalls einen Chatbot auf den Markt zu bringen. Dieser soll auf den Namen "Bard" hören und steht einigen Testern bereits zur Verfügung. Und auch der chinesische Mitbewerber Baidu.com will mit dem "Ernie Bot" ein Stück vom Kuchen abhaben. Mit dem deutschen Startup Aleph Alpha rückt ein weiterer Mitbewerber auf den Markt für KI-Lösungen - und kann sich einer Untersuchung zufolge gegenüber ChatGPT behaupten.
Investitionen in KI-Firmen nehmen zu
Nicht nur unter Anwendern steigt der KI-Trend in der Beliebtheit, auch Finanzinvestoren fokussieren sich immer mehr auf die neuen Technologien. Der KI-Anbieter WriterBuddy hat auf Basis von Daten von CrunchBase, NetBase Quid, S&P Capital IQ und NFX untersucht, wie hoch die Risikobereitschaft der Investoren in die Technologie ist. Wurden 2015 weltweit etwa noch 12,75 Milliarden US-Dollar in Unternehmen aus dem KI-Bereich investiert, lag die Summe 2021 bereits bei 93,5 Milliarden US-Dollar. Die meisten Mittel gingen demnach, Stand 2023, mit 11 Milliarden US-Dollar an OpenAI, gefolgt von Anthropic mit einer Milliarde US-Dollar, Scale AI mit 602,6 Millionen US-Dollar und Anyscale mit 259 Millionen US-Dollar.
Bank of America: KI-Markt dürfte stark wachsen
Auch Experten der Bank of America sagen der Branche ein starkes Wachstum voraus. Der weltweite Markt für KI-Lösungen könnte bis 2026 900 Milliarden US-Dollar schwer sein, wie die Strategen in einer Mitteilung festhielten, die "Business Insider" vorliegt. Bis 2030 könnte die Branche die Weltwirtschaft außerdem um bis zu 15,7 Billionen US-Dollar ankurbeln. Einen Hinweis auf das starke Wachstum der Technologie sehen die Analysten in der geringen Dauer, die ChatGPT benötigte, um nach dem Start die Schwelle von einer Million Nutzer zu überschreiten - vor allem im Vergleich zur Trend-App TikTok. "ChatGPT brauchte nur 5 Tage, um 1 Million Nutzer zu erreichen, 1 Milliarde kumulative Besuche in 3 Monaten und eine Adoptionsrate, die dreimal so hoch ist wie die von TikTok und zehnmal so hoch wie die von Instagram", zitiert das Portal das Geldhaus. "Die Technologie entwickelt sich exponentiell."
Hohe Kosten bremsen Branche
Ähnlich optimistisch zeigen sich Strategen von Allied Analytics. Wie die Experten in einer Pressemitteilung erklärten, könne der KI-Markt bis 2030 auf 1,58 Billionen US-Dollar ansteigen. Zwischen 2021 und 2030 attestieren die Analysten dem Trend damit eine jährliche Wachstumsrate von 38,0 Prozent. "Die Entwicklung des Geschäfts mit künstlicher Intelligenz wird durch technologische Entwicklungen in diesem Bereich, wie schnellere Spracherkennung und Verarbeitung natürlicher Sprache, positiv beeinflusst", heißt es in dem Bericht. Die hohen Kosten für die Etablierung dieser Dienste bremsen den Markt jedoch. "Dennoch wird erwartet, dass die zunehmende digitale Abhängigkeit und die Trends der Industrie 4.0 im Prognosezeitraum lukrative Aussichten für die Weiterentwicklung des Marktes für künstliche Intelligenz bieten werden." Die zukünftige Nachfrage nach entsprechenden Lösungen soll durch die Bereiche Automatisierung, Personalisierung, Datenanalyse, Gesundheitswesen und autonomes Fahren ausgelöst werden.
KI-Markt überbewertet?
Dennoch scheint unter Risikokapitalgebern eine gewisse Skepsis zu herrschen, wie die "Financial Times" berichtete. "Die Unternehmen sind extrem überbewertet, und die einzige vertretbare Investitionsthese besteht darin, unglaublich früh einzusteigen", erklärte ein namentlich nicht genannter Investor gegenüber dem Blatt. "Andernfalls kauft man nur aufgrund der FOMO [Fear of missing out]". Neben den hohen Bewertungen zeigen sich Geldgeber aber auch vom enorm hohen Bedarf an Geldmitteln abgeschreckt, der für den Aufbau der KI-Modelle notwendig sei. Auch sei denkbar, dass sich Krypto-Investitionen auf den Markt für KI-Lösungen verschieben. "Manchmal bewegt sich die Blase von einem Ort zum anderen, das Geld muss irgendwo hin", gab ein weiterer Risikokapitalgeber gegenüber der Zeitung an. "Während dieser Hype-Zyklen wird es viele Dinge geben, die überbewertet sind. Es gibt viele Spielzeuge."
Redaktion finanzen.at
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