27.04.2015 22:43:49

MÄRKTE USA/Zurückhaltung vor Fed-Sitzung - Apple vor Zahlen gesucht

   NEW YORK (Dow Jones)--Mit Kursverlusten sind die Aktienkurse am Montag an den US-Börsen aus dem Handel gegangen. Im Sog der europäischen Börsen hatten die Aktienkurse an der Wall Street zunächst zugelegt. Der S&P-500 erreichte im frühen Geschäft sogar ein neues Rekordhoch. Die Gewinne bröckelten aber rasch weg, denn die Blicke der Anleger richteten sich auf die bevorstehende zweitägige Sitzung der US-Notenbank, die am Dienstag beginnt. Am Mittwoch wird der Markt dann erfahren, wie die Fed die zuletzt wenig überzeugenden Konjunkturdaten einschätzt.

   Der Dow-Jones-Index sank um 0,2 Prozent auf 18.038 Punkte. Der S&P-500 gab um 0,4 Prozent auf 2.109 Punkte nach. Sein neues Rekordhoch lag bei 2.126 Punkten. Der Nasdaq-Composite fiel um 0,6 Prozent. Umgesetzt wurden 800,2 (Freitag: 767,4) Millionen Aktien. Den 1.162 Kursgewinnern standen 1.978 -verlierer gegenüber. Unverändert schlossen 108 Titel.

   In Europa hatten die Börsen von ermutigenden Signalen aus Athen profitiert. Der griechische Finanzminister Yanis Varoufakis war offenbar von Ministerpräsident Alexis Tsipras teilentmachtet worden. Das schürte Hoffnungen auf eine Einigung im griechischen Schuldenstreit, die auch den US-Aktien etwas Auftrieb gaben.

   Dass diese Gewinne nicht nachhaltig waren, lag nur daran, dass Anleger vor der Fed-Sitzung vorsichtig agierten, sagte Kate Warne, Investmentstrategin bei Edward Jones. Ansonsten zeichnete die Strategin ein positives Bild der Anlegerstimmung. Die Investoren seien erleichtert, dass die Unternehmensgewinne im ersten Quartal nicht so schlecht wie befürchtet ausgefallen seien. Die Sorge um Griechenland habe nachgelassen. Gleichzeitig sicherten bessere Wirtschaftsdaten und die quantitative Lockerung der Europäischen Zentralbank (EZB) die Aktienkurse nach unten ab.

   Die US-Notenbank wiederum dürfte die zuletzt überwiegend schwächeren heimischen Konjunkturdaten als Ausreißer betrachten, verursacht durch temporäre Einflüsse, meinte Signe Roed-Frederiksen, Analystin bei der Danske Bank. Viele Beobachter, die ihre Erwartungen an den Zeitpunkt der ersten Zinserhöhung vom Oktober auf Dezember/Januar verschoben hätten, dürften ihre Meinung revidieren, prognostizierte die Analystin. Sie geht davon aus, dass die für die kommenden Tage angekündigten Konjunkturdaten ebenfalls für eine frühere Zinserhöhung sprechen.

   Der Dollar profitierte indessen nicht von Zinsfantasie. Vielmehr gaben die Nachrichten aus Griechenland dem Euro Auftrieb und hievten ihn von seinem Tagestief bei 1,0819 zeitweise über 1,09 Dollar. Im späten US-Handel notierte die Gemeinschaftswährung bei rund 1,0880 Dollar.

   Der Goldpreis erholte sich deutlich. Zum Settlement verteuerte sich die Feinunze um 2,4 Prozent bzw 28,20 Dollar auf 1.203,20 Dollar. Auch wenn die jüngsten Nachrichten aus Griechenland Hoffnung machten, sei das griechische Schuldenproblem noch nicht gelöst, kommentierten Händler die Gold-Käufe. Viele Anleger wollten sich auch vor der US-Notenbanksitzung absichern. Hilfreich war ferner der nachgebende Dollar, der Gold für Käufer aus anderen Währungsgebieten billiger machte.

   Auch Öl wird in Dollar bezahlt, doch half das dem Ölmarkt nicht, denn dort verhinderte das hartnäckige Überangebot einen Preisanstieg. Das Barrel der US-Sorte WTI ermäßigte sich um 0,3 Prozent bzw 0,16 Dollar auf 56,99 Dollar. Die europäische Sorte Brent sank um 0,7 Prozent bzw 0,45 Dollar auf 64,83.

   Anleihen waren ebenfalls nicht gefragt. Sinkende Kurse ließen die Rendite zehnjähriger US-Anleihen, um einen Basispunkt auf 1,92 Prozent steigen. Das Interesse an der Auktion zweijähriger Anleihen im Volumen von 26 Milliarden Dollar war so kurz vor der US-Notenbanksitzung nicht besonders groß.

   Sehr gefragt bei den US-Anlegern war die Apple-Aktie, die um 1,8 Prozent zulegte. Das Unternehmen sollte am Montag nach Börsenschluss über den Verlauf seines zweiten Geschäftsquartals berichten. In den vergangenen Tagen hatten sich viele Analysten zuversichtlich gezeigt, weil sich das iPhone 6 besser als erwartet verkauft und die Aktie von der Apple Watch einen zusätzlichen Schub erhalten dürfte. Chris Weston, Marktstratege bei IG, rechnet überdies damit, dass das Unternehmen sein Aktienrückkaufprogramm aufstockt.

   Angeführt wurde der Dow-Jones-Index indessen von der DuPont-Aktie. Diese verteuerte sich um 4,6 Prozent, befeuert von der Empfehlung des Aktionärsberaters ISS, bei der Hauptversammlung die Vertreter des Hedgefonds Trian in den Board des Konzerns zu wählen.

   Die Twitter-Aktie legte trotz eines negativen Analystenkommentars um 1,7 Prozent zu. SunTrust Robinson Humphrey hatte Twitter auf Neutral von Buy zurückgestuft - einen Tag, bevor der Kurznachrichtendienst Geschäftszahlen vorlegen wird. American Express büßten dagegen 0,6 Prozent ein, nachdem Nomura die Titel auf Neutral von Buy zurückgestuft hatte. Die Analysten sehen kurzfristig nichts, was dem Kurs der Aktie positive Impulse geben könnte.

   Applied Materials verbilligten sich um 8,4 Prozent. Anleger reagierten enttäuscht darauf, dass die Fusion mit Tokyo Electron nun doch nicht zustandekommen wird. Dagegen will die französische Capgemini für 4 Milliarden Dollar den US-Wettbewerber iGATE kaufen. Der iGate-Kurs legte daraufhin um 3,3 Prozent zu.

=== INDEX zuletzt +/- % absolut DJIA 18.037,70 -0,23 -42,44 S&P-500 2.108,92 -0,41 -8,77 Nasdaq-Comp. 5.060,25 -0,63 -31,84 Nasdaq-100 4.525,04 -0,26 -11,74

Kupon Laufzeit Notierung Änderung Rendite Änderung 1/2% 2-year 99 31/32 flat 0,520% flat 3/4% 3-year 99 22/32 dn 1/32 0,854% +1,6BP 1 3/8% 5-year 100 5/32 dn 2/32 1,339% +1,7BP 1 3/4% 7-year 100 14/32 dn 2/32 1,683% +1,0BP 2% 10-year 100 22/32 dn 2/32 1,923% +0,6BP 2 1/2% 30-year 97 22/32 up 4/32 2,611% -0,6BP

DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 7.33 Uhr Fr, 17.40 Uhr EUR/USD 1,0882 0,66% 1,0811 1,0865 EUR/JPY 129,60 0,33% 129,17 129,26 EUR/CHF 1,0405 0,68% 1,0335 1,0358 USD/JPY 119,09 -0,35% 119,51 118,96 GBP/USD 1,5223 1,10% 1,5057 1,5170 === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

   DJG/DJN/cln/

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   April 27, 2015 16:13 ET (20:13 GMT)

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