14.10.2016 22:45:48
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MÄRKTE USA/Wenig verändert - Banken geben Gewinne wieder ab
NEW YORK (Dow Jones)--Unentschlossen haben sich die Anleger an der Wall Street am Freitag gezeigt. Dabei konnten sie nicht über mangelnde Themen klagen, wohl aber über klare Vorgaben. Die lang erwarteten Zahlen dreier großer US-Banken wurden zunächst gefeiert, dann trat Ernüchterung ein. Ein mit Spannung erwarteter Auftritt von Fed-Präsidentin Janet Yellen erbrachte kaum Impulse. US-Konjunkturdaten lieferten ein gemisches Bild. Zu Beginn hatten überraschend starke Teuerungsdaten aus China gestützt. Erstmals seit mehr als vier Jahren waren die Erzeugerpreise in der zweitgrößten Volkswirtschaft wieder gestiegen. Das weckte Zuversicht an den Börsen weltweit.
Der Dow-Jones-Index legte um 0,2 Prozent zu auf 18.138 Punkte. Der S&P-500 tendierte unverändert bei 2.133 Punkten. Der Nasdaq-Composite legte 1 Punkt zu auf 5.214 Stellen. Umgesetzt wurden 808 (Donnerstag: 878) Millionen Aktien. Dabei standen den 1.519 (1.026) Kursgewinnern 1.497 (2.029) -verlierer gegenüber, unverändert gingen 105 (69) Titel aus der Sitzung.
Skepsis bremst Bankenaktien trotz guter Zahlen Vor der Startglocke hatten JP Morgan, Wells Fargo und Citigroup ihre Quartalsausweise vorgelegt. Sie fielen zwar besser aus als erwartet, doch in der zweiten Tageshälfte nahmen die Anleger schon wieder Gewinne mit. JPM fielen um 0,3 Prozent, Wells Fargo um 0,1 Prozent und Citigroup stiegen nur noch um 0,3 Prozent. Einige Experten bemängelten, dass die Zahlen zwar ermutigend seien, doch nicht stark genug, um die branchenspezifischen Sorgen zu vertreiben. Denn das niedrige Zinsumfeld setzt den Instituten schwer zu. Bei Goldman Sachs, die erst am Dienstag berichten wird, stützte dagegen, dass die Bank einen Rechtsstreit gegen den libyschen Staatfonds gewonnen hat, der 2008 mit Goldman-Derivaten Verluste eingefahren hatte. Die Aktie gewann 1,9 Prozent.
Neue Konjunkturdaten fielen unterschiedlich aus. Die für das US-BIP immens wichtigen Einzelhandelsumsätze wiesen für September einen Anstieg um 0,6 Prozent aus. Das deckte sich mit der Konsensschätzung der Ökonomen, sorgte aber nach den schwachen Vormonatsdaten für Erleichterung. Einen Dämpfer gab es dagegen mit dem Michigan-Index zur Verbraucherstimmung, der lediglich bei 87,9 statt der erwarteten 91,8 hereinkam. Das war ein 13-Monatstief.
Die wegen der Rückwirkung auf die Geldpolitik stark beachteten Daten zur US-Inflation fielen wiesen ebenfalls in verschiedene Richtungen. Die Erzeugerpreise legten mit einem Plus von 0,3 Prozent insgesamt und 0,2 Prozent in der Kernrate etwas stärker zu als erwartet. Doch die Daten der Uni Michigan zeigten bei der fünfjährigen Inflationserwartung der Bevölkerung mit 2,4 Prozent ein Tief an, im Vormonat lag der Wert noch bei 2,6 Prozent.
Fed-Chefin Yellen schließlich hatte ein kleines Bonbon für die Anleger. Sie halte es für richtig, die US-Wirtschaft für eine gewisse Zeit heiß laufen zu lassen. Das konnte als Hinweis gelesen werden, dass die Notenbank nur langsam und zaghaft ihre Zinsen anheben wird. Die Erwartung einer Dezember-Zinserhöhung wurde damit aber kaum geschmälert. Dies zumal vor der Startglocke der Präsident der Federal Reserve of Boston, Eric Rosengren, angedeutet hatte, dass die Notenbank bei der Straffung ihrer Geldpolitik möglicherweise aggressiver vorgehen muss, als sie es sich derzeit vorstelle. Im späten Geschäft betonte der New Yorker Fed-Präsident William Dudley dann nochmals, dass er mit einer Zinserhöhung im laufenden Jahr rechnet.
Ölpreise drehen mit festem Dollar ins Minus Am Ölmarkt konnten die Preise ihre Gewinne aus dem frühen Geschäft nicht halten. Sie drehten mit dem festen Dollar ins Minus. Zudem zeigten Daten des Dienstleisters Baker Hughes, dass die Zahl der aktiven Bohranlagen in den USA in der abgelaufenen Woche erneut angestiegen ist. Die US-Sorte WTI fiel um 0,2 Prozent auf 50,35 Dollar je Barrel. Händler warnten, dass das weltweite Überangebot an Öl auf absehbare Zeit das bestimmende Thema am Markt bleiben wird. Russland hat im September so viel Öl gefördert wie noch nie seit dem Ende der Sowjetunion. Und die Opec wird erst Ende November wieder über die geplante Fördermengenbegrenzung beraten. Selbst wenn es zu Begrenzung käme, dürfte es Monate dauern, bis sich diese am Markt in einem ausgewogenen Verhältnis von Angebot und Nachfrage oder gar einer Verknappung niederschlagen werde, sagteein Marktteilnehmer.
Auch am Devisenmarkt verfestigte sich die Meinung, dass die nächste Zinserhöhung der US-Notenbank nicht mehr lange auf sich warten lässt. Davon profitierte der Dollar. Der Euro rutschte - wie bereits kurzzeitig am Vortag - wieder unter 1,10 Dollar, im Tageshoch stand er noch bei fast 1,1060 Dollar, im späten Handel dann bei 1,0972 Dollar, der tiefste Stand seit Ende Juli. Der Wochengewinn der US-Devise von 1,9 Prozent ist der höchste seit November 2015.
Beim Gold ist die kurze Erholungsphase schon wieder vorbei. Auch auf dem Edelmetall lastete der festere Dollar. Die Feinunze ermäßigte sich um 0,5 Prozent auf 1.252 Dollar.
Staatsanleihen litten ebenfalls unter der Aussicht auf eine baldige Zinserhöhung. Die Rendite zehnjähriger Treasurys stieg um 5 Basispunkte auf 1,79 Prozent.
Twitter ohne Käufer - Aktie unter Druck Unter den Einzelwerten sausten Twitter 5,1 Prozent nach unten. Der potenzielle Käufer Salesforce sagte am Freitag, er habe definitiv kein Interesse an dem Kurznachrichtendienst. Salesforce verteuerten sich um 5,2 Prozent.
HP fielen um 4,4 Prozent. Der PC- und Druckerhersteller äußerte sich vorsichtig zur Zukunft und will bis zu 4.000 Stellen streichen. Im Zuge der Restrukturierung dürften Belastungen in Höhe von 350 Millionen bis 500 Millionen US-Dollar anfallen.
Advanced Micro Devices (AMD) verteuerten sich um 4 Prozent. Der Chipkonzern will mit dem Online-Einzelhändler Alibaba im Cloud-Computing-Bereich kooperieren, für den AMD Grafiprozessoren liefern soll. Alibaba gaben 0,3 Prozent ab.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 18.138,38 0,22 39,44 4,09 S&P-500 2.132,98 0,02 0,43 4,36 Nasdaq-Comp. 5.214,16 0,02 0,83 4,13 Nasdaq-100 4.808,49 0,11 5,38 4,69ANLEIHEN Kupon Laufzeit Notierung Änderung Rendite Änderung 3/4% 2-jähr. 99 26/32 unv. 0,838% unv. 3/4% 3-jähr. 100 unv. 1,000% +1,1 Bp 1 1/8% 5-jähr. 99 8/32 -4/32 1,280% +2,5 Bp 1 3/8% 7-jähr. 98 20/32 -8/32 1,585% +3,9 Bp 1 1/2% 10-jähr. 97 12/32 -15/32 1,792% +5,3 Bp 2 1/4% 30-jähr. 93 23/32 -1-18/32 2,553% +7,7 Bp
DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 9:26 Uhr Do, 17.15 Uhr % YTD EUR/USD 1,0972 -0,37% 1,1013 1,1039 +1,0% EUR/JPY 114,3584 -0,39% 114,8102 114,24 -26,7% EUR/CHF 1,0867 -0,18% 1,0886 1,0900 -0,1% EUR/GBP 0,9013 -0,13% 0,9021 1,1054 +22,4% USD/JPY 104,23 +0,01% 104,22 103,50 -11,2% GBP/USD 1,2174 -0,29% 1,2209 1,2202 -17,5%
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 50,29 50,44 -0,3% -0,15 +16,0% Brent/ICE 52,00 52,03 -0,1% -0,03 +16,4%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.251,80 1.258,78 -0,6% -6,98 +18,0% Silber (Spot) 17,42 17,50 -0,5% -0,09 +26,0% Platin (Spot) 936,25 937,25 -0,1% -1,00 +5,0% Kupfer-Future 2,11 2,12 -0,7% -0,01 -2,2% === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/DJN/raz
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October 14, 2016 16:15 ET (20:15 GMT)
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Alibaba | 82,60 | 1,10% | |
AMD (Advanced Micro Devices) Inc. | 130,62 | -0,26% | |
Citigroup Inc Cert.Deposito Arg.Repr. 0.03333333333 Shs | 25 675,00 | -2,00% | |
Goldman Sachs | 576,10 | -0,16% | |
JPMorgan Chase & Co Cert.Deposito Arg.Repr. 0.10 Shs | 18 400,00 | -0,14% | |
Salesforce | 317,60 | -2,87% | |
Wells Fargo & Co Cert Deposito Arg Repr 0.2 Shs | 17 300,00 | 1,76% |