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29.07.2014 22:52:31

MÄRKTE USA/Weitere Russland-Sanktionen bremsen Wall Street ein

   Von Thomas Rossmann

   Neue Sanktionen der EU und der USA gegen Russland haben am Dienstag die Aktienkurse an der Wall Street belastet. Dabei hatte es mit dem überraschend starken Anstieg des US-Verbrauchervertrauens und den überwiegend besser als erwartet ausgefallenen Unternehmensergebnissen zunächst nach einem positiven Börsentag ausgesehen. Doch mit der Bekanntgabe der EU-Sanktionen kam der Aktienmarkt unter Abgabedruck und konnte sich davon im weiteren Handelsverlauf nicht mehr erholen. Im Gegenteil, die Verluste weiteten sich immer stärker aus. Die im frühen Handel zurückeroberte Marke von 17.000 Punkten konnte der Dow-Jones-Index damit nicht behaupten.

   Der Index schloss mit einem Abschlag von 0,4 Prozent bei 16.912 Punkten und damit auf seinem Tagestief. Im frühen Handel hatte der Index schon bis auf 17.056 Punkte zugelegt. Der S&P-500 fiel um 0,5 Prozent auf 1.970 Punkte. Für den Nasdaq-Composite ging es um 0,1 Prozent auf 4.443 Punkte nach unten. Umgesetzt wurden 0,62 (Montag: 0,59) Milliarden Aktien. Auf die 1.242 (1.332) Kursgewinner kamen dabei 1.877 (1.784) -verlierer, 118 (131) Titel schlossen unverändert.

   Angesichts der anhaltenden Gewalt in der Ukraine haben sich die EU-Staaten am Dienstag auf Wirtschaftssanktionen gegen Russland geeinigt. Betroffen seien Finanzdienstleistungen, Rüstungsexporte und -importe, Ausfuhren von Gütern, die neben einem zivilen auch einen militärischen Nutzen haben können, sowie Exporte von "sensiblen Technologien mit Fokus auf den Erdölbereich", teilten EU-Diplomaten mit. Damit werden erstmals ganze Bereiche der russischen Wirtschaft getroffen.

   Und auch die USA zogen die Zügel gegenüber Russland weiter an und haben ihre Sanktionen verschärft. Diese richten sich laut US-Finanzministerium gegen die Großbank VTB, die Bank of Moscow und die Russische Landwirtschaftsbank. Aus den USA heraus und von US-Bürgern dürfen fortan keine Finanzierungsgeschäfte mehr mit diesen Geldhäusern getätigt werden.

   "Jetzt wartet jeder, wie die Reaktion aus Russland ausfallen wird", sagte Analyst Randy Bateman von Huntington Funds. "Diese geopolitischen Szenarien lassen die Sorgen bei den Investoren zudem steigen".

   Der Index des Verbrauchervertrauens stieg derweil auf 90,9 und damit den höchsten Stand seit Oktober 2007. Auch der Vormonatswert wurde noch einmal nach oben korrigiert. Angesichts der Bedeutung des Konsums für den US-BIP reagierte der Markt zunächst mit Erleichterung auf die Daten. Die Häuserpreise in den USA haben indes im Mai weiter deutlich zugelegt, wenngleich nicht mehr in dem Tempo wie in den Vormonaten.

   Etwas besser als erwartet sind die Zweitquartalszahlen der Pharma-Konzerne Merck und Pfizer ausgefallen. Dazu hat Merck den Gewinnausblick 2014 bereinigt um Sonderposten angehoben. Pfizer hat derweil seinen Gewinnausblick für 2014 bestätigt, wobei darin nun auch die erwarteten Umsatz- und Gewinnbeiträge von Celebrex enthalten sind, für die im Dezember der Patentschutz ausläuft. Daher fiel der Umsatzausblick 500 Millionen Dollar niedriger aus. Während die Aktien von Merck um 1,1 Prozent stiegen, ging es für die Pfizer-Titel um 1,2 Prozent abwärts.

   Wie bereits der größere Konkurrent United Health hat nun auch Aetna starke Zweitquartalszahlen vorgelegt. So gewann der Versicherer 385.000 neue Kunden hinzu, während der Kostentrend moderat verlief. Aetna profitierte von der Coventry-Übernahme und hat einen Gewinnschub durch die Fusion angekündigt angesichts beschleunigter Kosteneinsparungen. Neben der Gewinnschätzung wurde auch die Prognose für das Kundenwachstum angehoben. Nach einer Rally von 34 Prozent auf Jahressicht nahmen die Investoren allerdings Gewinne mit. Es ging für die Papiere um 3,5 Prozent nach unten.

   Schwächer als erwartete Ergebniskennziffern belasteten die UPS-Titel, die um 3,7 Prozent fielen. Nicht nur hat der Logistiker die Erwartungen an den Gewinn nicht ganz erreicht. Auch hat UPS vor steigenden operativen Kosten im laufenden Jahr gewarnt. Für die Aktie von Herbalife kam es ganz dick. Nachdem der Hersteller von Diätprodukten und Kosmetika die Gewinnerwartungen verfehlt hat, verloren die Papiere 13,5 Prozent. Zuvor hatte Herbalife 21 Quartale in Folge die Prognosen der Analysten übertroffen.

   Am Devisenmarkt wertete der Dollar mit Beginn der zweitägigen Sitzung der US-Notenbank auf und drückte den Euro im Gegenzug auf ein Jahrestief bei 1,3404 Dollar. Ein Analyst machte charttechnische Gründe aus. Nach der sehr engen Handelsspanne der vergangenen Tage sei nun ein Ausbruch nach unten erfolgt. Im US-Handel bewegten sich die Währungspaare nur noch wenig. Hier mussten 1,3408 Dollar bezahlt werden.

   Die US-Anleihen profitierten neben den zunehmenden geopolitischen Sorgen auch von einer starken Nachfrage bei der Auktion fünfjähriger US-Schuldtitel im Umfang von 35 Milliarden Dollar. Damit wurden die Verluste nach dem starken US-Verbrauchervertrauen mehr als ausgeglichen. Die Rendite zehnjähriger Papiere fiel um drei Basispunkte auf 2,462 Prozent. Im Mai war mit 2,438 Prozent der niedrigste Stand seit über einem Jahr verzeichnet worden.

   Der "sichere Hafen" Gold litt unter dem überraschend guten Daten zum US-Verbrauchervertrauen und fiel zum Settlement unter die wichtige Marke von 1.300 Dollar. Hier mussten 1.298,30 Dollar bezahlt werden, 0,4 Prozent weniger als noch am Vortag. Im Tageshoch waren es noch 1.312 Dollar.

   Beim Ölpreis zeigte sich ein zweigeteiltes Bild. Während der Preis für die US-Sorte WTI vor dem Hintergrund anhaltender Angebotssorgen zum Settlement um 0,7 Prozent auf 100,97 Dollar nachgab, ging es für die Referenzsorte Brent um 0,1 Prozent auf 107,72 Dollar je Fass hoch. Hier stützten die anhaltenden Konflikte in der Ukraine und im Gaza-Streifen. Dazu kamen die verschärften Sanktionen gegen Russland.

=== INDEX zuletzt +/- % absolut DJIA 16.912,11 -0,42 -70,48 S&P-500 1.969,95 -0,45 -8,96 Nasdaq-Comp. 4.442,70 -0,05 -2,21 Nasdaq-100 3.959,03 -0,21 -8,21

Kupon Laufzeit Notierung Änderung Rendite Änderung 1/2% 2-year 99 29/32 flat 0,542% flat 7/8% 3-year 99 22/32 up 1/32 0,982% -0,8 Bp 1 5/8% 5-year 99 23/32 up 2/32 1,686% -1,7 Bp 2 1/8% 7-year 99 31/32 up 5/32 2,130% -2,7 Bp 2 1/2% 10-year 100 10/32 up 8/32 2,462% -2,9 Bp 3 3/8% 30-year 102 29/32 up 25/32 3,222% -4,1 Bp

DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8.32 Uhr Mo, 18.01 Uhr EUR/USD 1,3408 -0,19% 1,3434 1,3440 EUR/JPY 136,92 -0,05% 136,99 136,85 EUR/CHF 1,2161 0,08% 1,2151 1,2145 USD/JPY 102,12 0,14% 101,98 101,84 GBP/USD 1,6942 -0,20% 1,6976 1,6992 === Kontakt zum Autor: thomas.rossmann@wsj.com

   DJG/DJN/ros

   (END) Dow Jones Newswires

   July 29, 2014 16:21 ET (20:21 GMT)

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