05.04.2016 15:44:46

MÄRKTE USA/Weitere Abgaben an der Wall Street erwartet

   Von Thomas Rossmann

   NEW YORK (Dow Jones)--Die negative Entwicklung an der Wall Street dürfte sich auch am Dienstag fortsetzen. Weiterhin drücken Zinssorgen und anhaltend fallende Ölpreise auf die Stimmung der US-Investoren. Dazu kommen negative Vorgaben aus Europa und Asien. "Insbesondere in Japan setzt sich am Markt mehr und mehr der Eindruck durch, dass es Grenzen für die Geld- und auch die Fiskalpolitik gibt", so Ilya Feygin, Direktor bei Wallachbeth Capital. Aktuell gibt der Future auf den S&P-500 um 0,9 Prozent nach.

   "In diesem Umfeld ist der Yen ein wichtiges Barometer, und durch die weiter steigende japanische Währung wird nicht gerade das Vertrauen gestärkt", ergänzt Analyst Richard Perry von Hantec Markets. Der Dollar rutscht zum Yen mit 110,26 zwischenzeitlich auf den tiefsten Stand seit 17 Monaten ab.

   Die erhöhte Risikoaversion lässt sich auch am Goldpreis und der Nachfrage bei den US-Anleihen ablesen. Die Feinunze kostet 1.235 Dollar, ein Plus von 1,7 Prozent. Die Rendite zehnjähriger US-Anleihen fällt zwischenzeitlich auf den niedrigsten Stand seit Ende Februar. Aktuell geht es um 5 Basispunkte auf 1,73 Prozent nach unten.

Ölpreise geben weiter nach Die Ölpreise stehen weiter unter Druck. Die Analysten der Commerzbank sprechen von einer "Korrektur" nach den Höchstständen im März. Seit Mitte März hat der WTI-Preis um 15 Prozent nachgegeben, für Brent ging es 12 Prozent nach unten. Derzeit würden sich wieder die negativen Faktoren am Markt durchsetzen, heißt es von den Analysten. Vor allem die Hoffnung auf ein Einfrieren der Fördermenge hatte zuletzt die Preise getrieben. Der iranische Ölminister Bijan Zanganeh hatte am Wochenende die Forderung Saudi-Arabiens nach einer Fördermengenbegrenzung zurückgewiesen. Es scheint damit mehr als fraglich, ob sich die Ölförderländer überhaupt auf eine Mengenbegrenzung einigen können. Für ein Barrel der US-Sorte WTI geht es um 0,7 Prozent auf 35,44 Dollar abwärts, Brent verliert 0,8 Prozent auf 37,40 Dollar.

Zinssorgen haben wieder zugenommen Die Zinssorgen haben mit den Aussagen des Präsidenten der Federal Reserve Bank von Boston, Eric Rosengren, wieder deutlich zugenommen. Er warnte am Montag, dass die Märkte das mögliche Tempo der nächsten Zinserhöhungen in den USA unterschätzen könnten. Erst in der Vorwoche hatte die Präsidentin der US-Notenbank, Janet Yellen, mit überraschend taubenhaften Aussagen die Erwartungen an rascher als gedachte Zinserhöhungen in den USA gedämpft.

   Vor diesem Hintergrund werden auch die anstehenden US-Konjunkturdaten erhöhte Beachtung finden. Die vor Handelsstart veröffentlichte US-Handelsbilanz für den Februar sorgt zunächst für keinen Impuls, obwohl sich das Defizit der USA stärker ausgeweitet hat als von Ökonomen erwartet. Es kletterte auf den höchsten Stand seit sechs Monaten. Nach Handelsbeginn folgen der Markit-Einkaufsmanagerindex Service und der ISM-Index für das nicht-verarbeitende Gewerbe, beide für den März.

   Zudem machen Händler aktuell auf eine starke Rückschlagsgefahr an den US-Börsen aufmerksam. Grund ist die begonnene "Blackout Period" in den USA. Unternehmen führen fünf Wochen lang vor Vorlage ihrer Quartalszahlen bis einen Tag danach keine Aktienrückkäufe mehr durch. Grund ist, den Eindruck von Insider-Geschäften rund um die Zahlenvorlage vermeiden zu wollen.

   "Damit fällt einer der größten Käufer am US-Markt aus, nämlich die Unternehmen selbst", sagt ein Händler. Aktienrückkäufe seien am US-Markt mittlerweile ungleich wichtiger als Dividendenzahlungen geworden und würden klar als Kurs treibender Faktor eingestuft. "Die Schätzungen gehen auseinander, aber Rückkäufe dürften so rund 3 Prozent des täglichen Volumens an den US-Börsen stellen", sagt ein anderer Händler. Gleichzeitig sorgten sie dafür, dass die Optionsprämien gering blieben.

Allergan-Aktie unter Druck erwartet Bei den Einzelwerten wird die Allergan-Aktie mit einem dicken Minus erwartet. Für Druck sorgt das US-Finanzministerium mit der Ankündigung, dagegen vorgehen zu wollen, dass US-Unternehmen Steuerzahlungen vermeiden, indem sie mit anderen Unternehmen fusionieren und dabei den Sitz der Unternehmenszentrale ins Ausland verlagern. Damit könnte der 150 Milliarden Dollar schwere Zusammenschluss der Pharmariesen Pfizer und Allergan ins Wackeln kommen, in dessen Zug der Sitz in die Allergan-Heimat Irland verlegt werden sollte. Die Allergan-Aktie stürzt vorbörslich um 18 Prozent ab, Pfizer legen dagegen um 2 Prozent zu.

   Die Tesla-Aktie verliert vor Handelsbeginn 3,4 Prozent. Unter den Erwartungen ausgefallene Verkäufe im ersten Quartal sorgen hier für Druck auf die Aktie. Zwar sprang der Absatz um 50 Prozent auf 14.820 Fahrzeuge, angepeilt waren aber 16.000 Auslieferungen.

=== DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8.14 Mo, 18.38 Uhr % YTD EUR/USD 1,1375 -0,03% 1,1379 1,1393 +4,8% EUR/JPY 125,78 -0,18% 126,01 126,66 -1,4% EUR/CHF 1,0888 -0,27% 1,0917 1,0923 +0,1% GBP/EUR 1,2474 -0,41% 1,2525 1,2528 -8,2% USD/JPY 110,58 -0,17% 110,76 111,17 -5,8% GBP/USD 1,4190 -0,44% 1,4253 1,4275 -3,8%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 35,44 35,70 -0,73 -0,26 -11,4% Brent/ICE 37,40 37,69 -0,77 -0,29 -7,7%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.234,64 1.213,90 +1,7% +20,74 +16,4% Silber (Spot) 15,18 14,90 +1,9% +0,28 +9,9% Platin (Spot) 962,35 942,50 +2,1% +19,85 +8,0% Kupfer-Future 2,13 2,14 -0,3% -0,01 -0,3% === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

   DJG/ros/smh

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   April 05, 2016 09:14 ET (13:14 GMT)

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