16.06.2014 22:45:31
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MÄRKTE USA/Wegen Irak-Krise nur ein kleines Plus
Treibende und drückende Faktoren hielten sich am Montag an der Wall Street die Waage. Die weltpolitischen Krisenherde dämpften die Stimmung, Mut machten dagegen freundlich Konjunktursignale aus dem Inland. Außerdem gab es eine Flut an Meldungen zu Fusionen und Übernahmen. Sorgen bereitete besonders der Konflikt im Irak, einem der ölreichsten Länder der Erde. Überdies hat sich die Lage in der Ukraine am Wochenende mit dem Abschuss einer ukrainischen Militärmaschine zugespitzt.
Heimische Konjunkturdaten wurden dagegen begrüßt, die Lage der Wirtschaft im Großraum New York hat sich gebessert. Der Maßstab dafür, der Empire State Manufacturing Index, übertraf im Juni mit einem Stand von 19,28 nicht nur die Konsensprognose der Volkswirte von 15, sondern auch den April-Wert von 19,01. Auch die Daten zur Industrieproduktion und Kapazitätsauslastung im Mai fielen etwas besser aus als erwartet. Der eigentliche Höhepunkt der Woche steht jedoch erst am Mittwoch an, wenn das Ergebnis der zweitägigen US-Notenbanksitzung bekanntgegeben wird.
Der Dow-Jones-Index gewann fünf Punkte auf 16.781. Der S&P-500 legte um 0,1 Prozent auf 1.938 Punkte zu. Der Nasdaq-Composite erhöhte sich um 0,2 Prozent auf 4.321 Punkte. Der Umsatz lag mit 0,62 Milliarden Aktien auf dem Niveau des Vortages. Den insgesamt 1.563 (1.786) Kursgewinnern standen 1.546 (1.325) -verlierer gegenüber. Unverändert schlossen 119 (107) Titel.
An der Börse standen neben den politischen Ereignissen Fusionen und Übernahmen im Blick. Medtronic beabsichtigt den Kauf des irischen Unternehmens Covidien für 42,9 Milliarden US-Dollar. Die Medtronic-Aktie gab 1,1 Prozent nach. Covidien-Papiere sprangen gut 20 Prozent nach oben.
Chiphersteller SanDisk kündigte die Übernahme des Datenspeicherexperten Fusion-io für 1,2 Milliarden Dollar an. Hier profitierten beide Werte: SanDisk gewannen 3,6 Prozent, Fusion-io explodierten um 22,4 Prozent.
Auch der US-Telekomdienstleister Level 3 Communications verstärkt sich mit einem Zukauf. Rund 5,7 Milliarden US-Dollar in Aktien und bar zahlt das Unternehmen für die im Bereich Ethernet tätige TW Telecom. Level 3 baut durch die Akquisition ihre Position in Großstädten aus. Die Level-3-Aktie fiel 4,1 Prozent zurück, während das TW Telecom-Papier sich um 7,3 Prozent verteuerte.
Bewegung gab es auch beim Dauerbrenner Alstom-Übernahme. Der Bieterkonkurrent von General Electric, Siemens, hat nachgelegt und gemeinsam mit Mitsubishi ein offizielles Gebot präsentiert. Kern ist eine strategische Allianz und Beteiligung der Japaner an drei Alstom-Sparten. Das wollen sich die Japaner 3,1 Milliarden Euro kosten lassen. Siemens will hingegen das Gasturbinen-Geschäft der Franzosen für 3,9 Milliarden Euro kaufen. Die GE-Aktie reagierte mit Abgaben von 0,8 Prozent darauf.
An den Rohstoffmärkten trat der Ölpreis auf der Stelle, trotz Berichten über militärische Erfolge der Islamisten im Irak. Sie haben am Montag die nordirakische Stadt Tal Afar eingenommen. Der Preis für die US-Sorte WTI notierte mit 106,91 Dollar nur ein Cent unter dem Freitagsschluss. Die europäische Referenzsorte Brent dagegen, die als erste Ausweichsorte bei Lieferengpässen aus dem Nahen Osten gilt, zeigte sich mit 112,98 Dollar um 0,5 Prozent fester. Das Scheitern der Verhandlungen im Gasstreit zwischen Russland und der Ukraine gab unterdessen dem Gaspreis Auftrieb. Er stieg in London um 1,6 Prozent.
Die sicheren Häfen Gold und US-Staatsanleihen gaben nach den guten US-Konjunkturdaten ihre Gewinne wieder ab. Die Feinunze Gold kostete mit 1.272 Dollar 0,4 Prozent weniger als am Freitag, nachdem sie an den Handelstagen zuvor von der Zuspitzung in der Irak-Krise profitiert hatte. Auch die Rendite der zehnjährigen Treasurys zeigte sich mit 2,60 Prozent kaum verändert. Der Euro erholte sich von seinen Verlusten im europäischen Geschäft und kletterte auf 1,3565 Dollar.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut DJIA 16.781,01 0,03 5,27 S&P-500 1.937,78 0,08 1,62 Nasdaq-Comp. 4.321,11 0,24 10,45 Nasdaq-100 3.779,93 0,12 4,37Kupon Laufzeit Notierung Änderung Rendite Änderung 3/8% 2-jähr. 99 26/32 -1/32 0,467% +1,2Bp 7/8% 3-jähr. 99 25/32 -2/32 0,952% +1,9Bp 1 5/8% 5-jähr. 99 1/32 -1/32 1,701% +0,6Bp 2 1/4% 7-jähr. 98 22/32 unv. 2,205% unv. 2 3/4% 10-jähr. 99 4/32 +1/32 2,599% -0,5Bp 3 3/4% 30-jähr. 99 18/32 +8/32 3,398% -1,4Bp
DEVISEN zuletzt '+/- % Mo, 8.52 Uhr Fr, 17.33 Uhr EUR/USD 1,3570 0,18% 1,3546 1,3530 EUR/JPY 138,20 0,23% 137,88 138,09 EUR/CHF 1,2178 0,02% 1,2176 1,2180 USD/JPY 101,84 0,06% 101,78 102,08 GBP/USD 1,6981 -0,08% 1,6994 1,6957 === Kontakt zum Autor: ralf.zerback@wsj.com
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June 16, 2014 16:15 ET (20:15 GMT)
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