18.08.2016 15:35:06

MÄRKTE USA/Wall Street zu Handelsbeginn wenig verändert gesehen

   Von Florian Faust

   NEW YORK (Dow Jones)--Anleger an der Wall Street rätseln über das kurzfristige Vorgehen der US-Notenbank. Auch einen Tag nach Veröffentlichung des Sitzungsprotokolls der Federal Reserve wirkt die Geldpolitik der Zentralbank nicht vorhersehbarer als zuvor. Im Gegenteil: Händler sprechen von steigender Verunsicherung der Marktteilnehmer. Am Vortag hatten Marktakteure am Aktien- und Devisenmarkt die "taubenhafte" Interpretation des Sitzungsprotokolls favorisiert. Doch letztlich blieben die Marktreaktionen überschaubar. "Es wird aus dem Protokoll des Offenmarktausschusses überdeutlich, dass die US-Geldpolitiker nicht uneiniger über den Zeitpunkt der nächsten Zinserhöhung sein könnten", kritisiert Marktstratege Alastair George von Edison Investment Research.

   Die Ratlosigkeit unter Investoren spiegelt am Donnerstag auch der Aktienterminmarkt wider, der eine wenig veränderte Handelseröffnung am Kassamarkt suggeriert. Aktuell werden die Futures knapp behauptet gehandelt. Charttechniker bleiben übergeordnet aber "bullisch" gestimmt für US-Aktien. "Der S&P-500 verharrt in der Nähe seiner jüngsten Hochs. Solange sich der Index über seiner Widerstandszone zwischen 2.159 und 2.175 Punkten hält, ist das ein 'bullisches' Zeichen", sagt Aktienstratege Sam Stovall von S&P Global Market Intelligence. Selbst wenn der Index unter diese Zone rutsche, sei im Anschluss mit signifikantem Kaufinteresse zu rechnen, gibt sich der Experte optimistisch.

Daten setzen kaum Impulse Die im Rahmen der Erwartungen ausgefallenen US-Daten setzen kaum Akzente an den Märkten. Die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe sinken und liegen marginal unter der Prognose. Die Daten unterstreichen aber die anhaltend gute Lage auf dem Arbeitsmarkt. Der Philadelphia-Fed-Index verbessert sich deutlich im August, was aber exakt so vorausgesehen wurde. Allerdings zeigen sich bei Beschäftigung und Auftragseingang überraschend starke Rückgänge.

Brent kurzfristig wieder über 50 Dollar Der Erdölpreis der europäischen Referenzsorte Brent ist kurzzeitig über die runde Marke von 50 US-Dollar und damit auf den höchsten Stand seit dem 5. Juli gesprungen. Neben der aktuellen Dollarschwäche als Treiber verweisen Marktbeobachter auf die jüngsten Lagerdaten aus den USA. Am Vortag war gemeldet worden, dass sich die US-Lagerbestandsdaten für Rohöl und Benzin deutlicher als erwartet ermäßigt haben. Darüber hinaus laufen hinter den Kulissen weiter die Gespräche über eine Förderdeckelung wichtiger Förderländer inner- und außerhalb des Erdölkartells Opec. Händler sprechen angesichts dieser Kombination von einem "bullischen" Sentiment. Der Preis für ein Fass Brent sinkt aktuell um 0,1 Prozent auf 49,79 US-Dollar nach einem Tageshoch bei 50,05, US-Leichtöl der Sorte WTI verteuert sich um 0,7 Prozent auf 47,14 Dollar. Seit Beginn des Monats August sind die Preise bereits um rund 15 Prozent geklettert. "Die Benzinlagerbestände in den USA verbuchen seit drei Wochen ordentliche Rückgänge. Zusammen mit den Gesprächen über eine Förderdeckelung der Opec nimmt dies einigen 'bearischen' Druck aus dem Markt", sagt Rohstoffanalyst Bjarne Schieldrop von SEB Markets.

   Wie bereits am Vortag neigt der Dollar zur Schwäche. Anleger sehen im Fed-Protokoll keinen Hinweis auf eine unmittelbare Zinserhöhung in den USA. Die US-Notenbank habe sich die Tür für eine Zinserhöhung in diesem Jahr offengehalten, mehr allerdings auch nicht, heißt es im Devisenhandel. Der Euro klettert auf 1,1324 nach Wechselkursen um 1,1290 am Vorabend.

   Der Goldpreis hat im Anschluss an der Fed-Verlautbarungen auch zunächst angezogen und damit ebenfalls von der Spekulation weiter niedriger US-Zinsen profitiert. Aktuell kommt der Preis für die Feinunze des Edelmetalls aber wieder zurück und liegt mit 1.351 Dollar nur noch knapp über dem Kurs des Vorabends. Im Tageshoch war der Preis bis auf 1.356 geklettert. Die Unsicherheit über den Termin der nächsten Zinserhöhung mache eine Trendfindung auch bei Gold schwierig, sagt ein Händler.

   Am Rentenmarkt überwiegt die Spekulation auf eine Beibehaltung des niedrigen Leitzinsniveaus bis auf Weiteres, denn die Notierungen ziehen an. Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen ermäßigt sich um einen Basispunkt auf 1,55 Prozent.

Wal-Mart überzeugt Der US-Einzelhandelskonzern Wal-Mart ist besser als erwartet durch das zweite Quartal gekommen und erhöht die Prognose für das Geschäftsjahr 2016/17. Die Aktie legt vorbörslich um knapp 3 Prozent zu. Cisco Systems trifft mit ihrem Geschäftsausweis zum vierten Quartal den Geschmack der Anleger dagegen nicht, obwohl der Netzausrüster den Gewinn leicht gesteigert und damit die Erwartungen übertroffen hat. Allerdings verbucht der Konzern einen Umsatzrückgang und plant die Streichung von 5.500 Stellen. Die Titel geben 1,3 Prozent ab.

   Für NetApp geht es um 8,5 Prozent nach oben. Das auf Datenmanagement und -speicherung spezialisierte Unternehmen hat mit seinem Quartalsergebnis die Erwartungen übertroffen mit einem Gewinnanstieg um fast 60 Prozent. Anders die Geschäftszahlen von Briggs & Stratton: Der Hersteller von Motoren für Rasenmäher und von Generatoren hat belastet von einer ungünstigen Witterung enttäuschende Geschäftszahlen ausgewiesen. Der Kurs rutscht um 11,4 Prozent ab.

   Hormel Foods hat die Gewinnziele für 2016 zum dritten Mal nach oben angepasst, nachdem das Unternehmen im dritten Quartal zum dreizehnten Mal in Folge einen Rekordgewinn verbucht hat. Die Titel des Lebensmittelproduzenten gewinnen 1,0 Prozent.

=== DEVISEN zuletzt +/- % 0.00 Uhr Mi, 17.29 Uhr EUR/USD 1,1316 +0,3% 1,1287 1,1269 EUR/JPY 113,61 +0,4% 113,17 112,99 EUR/CHF 1,0851 -0,1% 1,0862 1,0859 GBP/EUR 1,1623 +0,0% 1,1556 1,1543 USD/JPY 100,41 +0,2% 100,22 100,25 GBP/USD 1,3152 +0,8% 1,3043 1,3007 === Kontakt zum Autor: florian.faust@wsj.com

   DJG/DJN/flf/mgo

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   August 18, 2016 09:04 ET (13:04 GMT)

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