27.01.2023 14:56:42

MÄRKTE USA/Wall Street wohl von Konjunktursorgen und Intel gebremst

NEW YORK (Dow Jones)--Nach den Vortagesaufschlägen scheinen Anleger an der Wall Street am Freitag wieder vorsichtiger zu agieren. Der Aktienterminmarkt deutet eine etwas leichtere Handelseröffnung am Kassamarkt an. Analysten deuten die durch die Bank zunächst positiv interpretierten Vortagesdaten nun etwas verhaltener. Die Daten offenbarten in einigen Teilbereichen ein Abflauen der Konjunktur. Da eine Verlangsamung des Zinserhöhungstempos durch die US-Notenbank bereits eingepreist sei, überwögen nun wieder die Konjunktursorgen - auch befeuert von Intel, heißt es. Laut Volkswirt Bill Diviney von ABN Amro zeigen die Daten zum US-BIP eine steigende Dynamik bei der Eintrübung des Investitionsklimas.

Eher volatile Elemente wie Lagerverwaltung und öffentliche Ausgaben hätten letztlich zu den starken BIP-Daten geführt. "In Anbetracht der Schwäche, die gegen Ende des vierten Quartals zu beobachten war, sowie der bisher vorliegenden Daten für Januar gehen wir weiterhin davon aus, dass das BIP im ersten Quartal einen Rückgang der Wirtschaftsleistung verzeichnen wird, wobei unsere derzeitige Schätzung von einem Rückgang von etwa 1 Prozent auf Jahresbasis ausgeht. Wir gehen davon aus, dass die rückläufige Leistung auch im zweiten Quartal anhalten wird, was der technischen Rezessionsdefinition von zwei aufeinanderfolgenden Quartalen mit rückläufiger Produktion entspräche", so Diviney.

Intel mit herber Enttäuschung

Ebenfalls nicht zu Käufen lädt die Entwicklung bei Intel ein. Mit einem vorbörslichen Kurseinbruch von 9,2 Prozent reagieren die Titel auf die Geschäftszahlen des Chipriesen. Dieser ist im vierten Quartal 2022 infolge des schrumpfenden Marktes für Personal Computer in die roten Zahlen gerutscht. Zudem wird Intel voraussichtlich auch das erste Quartal mit einem Verlust abschließen. Bereinigt schnitt Intel zwar noch positiv ab, aber dennoch deutlich unter Marktkonsens.

American Express steigen dagegen um 5,1 Prozent. Belastet von höheren Rücklagen für mögliche Kreditverluste hat die Kreditkartengesellschaft im vierten Quartal weniger verdient und auch die Erwartungen verfehlt. Für das laufende Jahr rechnet American Express aber mit einem Einnahmeplus von 15 bis 17 Prozent, die Ergebnisprognose schlägt die Analystenschätzungen. Der Ölkonzern Chevron hat im vergangenen Jahr von den anziehenden Ölpreisen profitiert, das Unternehmen erzielte 2022 einen Rekordgewinn. Im vierten Quartal blieb das Ergebnis allerdings hinter den Erwartungen zurück, der Kurs ermäßigt sich um 1,4 Prozent.

Der Ausrüster der Halbleiterindustrie, KLA, lieferte unter den Konsensschätzungen liegende Quartalszahlen ab. Der Kurs rutscht um 7,8 Prozent ab. Hasbro sacken um 5,6 Prozent ab. Der Spielwaren- und Unterhaltungskonzern schrumpft seine Belegschaft weltweit um 15 Prozent. Zugleich hat Hasbro enttäuschende und schlechter als erwartet ausgefallene Quartalszahlen gemeldet. Ein Anstieg des Reiseverkehrs hat dem Kreditkartenanbieter Visa zu einem besseren ersten Geschäftsquartal verholfen als erwartet. Der Kurs verbessert sich um 1,2 Prozent.

Renditen steigen mit Zinserhöhungen

Der im Rahmen der persönlichen Einkommen und Ausgaben veröffentlichte PCE-Preisindex hat in der Kernrate exakt die Markterwartungen getroffen und setzt daher keine Akzente. Ein Überschießen des wichtigen Inflationsbarometers hätte vor allem den Rentenmarkt stärker unter Druck gesetzt. Der liegt am Freitag im Minus und hievt die Renditen etwas nach oben. Die als sicher geltenden Zinserhöhungen von Fed und EZB in der kommenden Woche belasten die Notierungen.

Steigende Marktzinsen ziehen den Dollar leicht nach oben, der Dollarindex gewinnt 0,1 Prozent. Am Ölmarkt setzt man weiter auf eine anziehende Nachfrage aus China, wo die Neujahrsfeierlichkeiten in der kommenden Woche enden und die Wirtschaft in den Neustart geht. Durch die Wiederöffnung des Landes nach den Corona-Abriegelungen dürfte die Konjunktur deutlich zulegen. Auch gestiegene Einkommen in den USA stützen die Preise leicht.

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US-Anleihen

Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD

2 Jahre 4,20 +2,1 4,18 -22,1

5 Jahre 3,62 +2,1 3,60 -38,3

7 Jahre 3,58 +2,6 3,55 -39,4

10 Jahre 3,53 +3,6 3,49 -34,9

30 Jahre 3,65 +0,8 3,64 -32,2

DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8:03 Uhr Do, 17:32 Uhr % YTD

EUR/USD 1,0871 -0,2% 1,0868 1,0892 +1,6%

EUR/JPY 141,02 -0,5% 141,54 141,34 +0,5%

EUR/CHF 1,0020 +0,0% 1,0028 1,0017 +1,2%

EUR/GBP 0,8785 +0,1% 0,8791 0,8815 -0,7%

USD/JPY 129,69 -0,4% 130,22 129,77 -1,1%

GBP/USD 1,2375 -0,3% 1,2365 1,2356 +2,3%

USD/CNH (Offshore) 6,7602 +0,4% 6,7625 6,7783 -2,4%

Bitcoin

BTC/USD 22.955,93 -0,1% 23.002,18 22.633,59 +38,3%

ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 82,19 81,01 +1,5% +1,18 +2,2%

Brent/ICE 88,59 87,47 +1,3% +1,12 +3,0%

GAS VT-Settlem. +/- EUR

Dutch TTF 53,78 54,82 -1,9% -1,04 -25,2%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.933,23 1.929,10 +0,2% +4,13 +6,0%

Silber (Spot) 23,67 23,93 -1,1% -0,25 -1,2%

Platin (Spot) 1.017,25 1.022,00 -0,5% -4,75 -4,8%

Kupfer-Future 4,26 4,27 -0,1% -0,00 +11,9%

YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/flf/sha

(END) Dow Jones Newswires

January 27, 2023 08:56 ET (13:56 GMT)

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