06.03.2025 15:06:42

MÄRKTE USA/Wall Street vor neuem Rücksetzer

DOW JONES--An den US-Börsen scheint die gute Stimmung vom Vortag schon wieder verpufft zu sein: Der Aktienterminmarkt lässt auf einen deutlich schwächeren Handelsbeginn am Kassamarkt schließen. Somit scheinen die jüngsten Hoffnungen auf eine moderatere Gangart im Zolldisput von US-Präsident Donald Trump an der Wall Street schon wieder verflogen zu sein. Nur einen Tag nach einer Erholung stellen sich Marktakteure am Donnerstag auf teils deutliche Verluste ein. Der Markt habe Schwierigkeiten, sich einen Reim auf die Handelspolitik Trumps zu machen, heißt es.

"Die Verzögerung (bei Zöllen) nährte die Hoffnung, dass die US-Regierung die wirtschaftlich schädlichsten Zölle begrenzen könnte", so Marktstratege Jim Reid. Zudem habe der Pressesprecher des Weißen Hauses erklärt, Trump sei offen, andere Ausnahmen zu erwägen, ergänzte Reid den Optimismus der Investoren vom Mittwoch. Händler halten diesen allerdings für verfrüht - es überwögen wieder die Sorgen.

Im Handel verweist man auch auf global wieder anziehende Marktzinsen - auch in den USA - erneut hochkochende Sorgen vor Handelskriegen und mit Enttäuschung aufgenommene Geschäftsausweise im Technologiesektor. Dazu gesellt sich die Unsicherheit über die Entwicklung am Arbeitsmarkt mit den Februar-Daten am Freitag. Der Arbeitsmarktbericht dürfte die Erwartungen an den künftigen Zinspfad der US-Notenbank neu justieren.

Gute Konjunkturdaten

Gute Signale kommen mit den ersten Konjunkturdaten vor dem Börsenstart: Die Produktivität außerhalb der Landwirtschaft in den USA ist im vierten Quartal nach revidierter Rechnung saisonbereinigt und auf das Jahr hochgerechnet um 1,5 Prozent gegenüber dem Vorquartal gestiegen. Volkswirte hatten nur ein Plus von 1,2 Prozent erwartet. Zudem haben sich die Lohnstückkosten mit einer hochgerechneten Jahresrate von 2,2 Prozent nicht so stark wie erwartet erhöht. Vorläufig war eine Zunahme von 3,0 Prozent gemeldet worden, Volkswirte hatten eine Revision auf ein Plus von 3,0 Prozent erwartet.

Der Euro zieht am Nachmittag mit der Zinsentscheidung der Europäischen Zentralbank etwas an. Die EZB hat ihre Geldpolitik wie erwartet weiter gelockert und betrachtet ihre Geldpolitik als "bedeutend weniger restriktiv". Daraus leitet man im Handel ab, dass womöglich weniger Zinssenkungen nötig sind, wodurch der Euro gestützt wird. Der Dollar-Index fällt um 0,2 Prozent.

Marvell stürzt ab

Bei den Einzelwerten sorgen die Geschäftszahlen von Marvell Technology für schlechte Stimmung, die Aktie bricht vorbörslich um über 18 Prozent ein. Der Halbleiterkonzern und Spezialist für Datazentren, 5G-Infrastruktur, Netzwerke und Speichertechnologie verschreckt trotz Viertquartalszahlen knapp über Markterwartung mit einem Ausblick, der die offenbar zuletzt extrem gestiegenen Erwartungen nicht in Gänze erfüllt. Nvidia geraten in Sippenhaft und verlieren 3 Prozent.

Auf sinkende Kurse müssen sich auch Aktionäre von Victoria's Secret einstellen. Der Dessous-Hersteller hat zwar im vierten Quartal beim Umsatz besser als am Markt erwartet abgeschnitten, der Ausblick auf das erste Quartal enttäuschte allerdings. Verbraucher seien wegen des unsicheren wirtschaftlichen Umfeldes zurückhaltend, so das Unternehmen. Die Aktie gibt vorbörslich 2,7 Prozent nach.

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DEVISEN zuletzt +/- % Schluss Vortag % YTD

EUR/USD 1,0827 +0,3% 1,0791 +4,3%

EUR/JPY 159,5905 -0,6% 160,5990 -1,4%

EUR/CHF 0,9584 -0,3% 0,9612 +2,9%

EUR/GBP 0,8398 +0,3% 0,8370 +1,2%

USD/JPY 147,4020 -1,0% 148,8215 -5,4%

GBP/USD 1,2893 +0,0% 1,2892 +2,9%

USD/CNY 7,1534 +0,0% 7,1510 -0,8%

USD/CNH 7,2438 +0,1% 7,2360 -1,3%

AUS/USD 0,6332 +0,0% 0,6330 +2,3%

Bitcoin USD 89.918,45 -0,5% 90.407,30 -3,0%

ROHOEL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 66,72 66,31 +0,6% 0,41 -0,7%

Brent/ICE 69,57 69,36 +0,3% 0,21 -7,3%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 2.905,48 2.918,93 -0,5% -13,45 +11,2%

Silber (Spot) 29,96 30,27 -1,0% -0,31 +8,4%

Platin (Spot) 899,96 898,75 +0,1% 1,21 +2,7%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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