MÄRKTE USA/Wall Street von Vortagesverlusten erholt

NEW YORK (Dow Jones)--Nach den durch Konjunktursorgen verursachten Vortagesabgaben macht die Wall Street zum Handelsbeginn am Donnerstag einen Teil wieder wett. Die Stimmung wird als angeschlagen beschrieben. Wegen der Corona-Pandemie verschärfen die USA die Einreiseregeln, und in China beschränken die Behörden die Reisetätigkeit massiv. Die jüngst schwachen Daten zum Arbeitsmarkt entfachen keinen Konjunkturoptimismus und dürften daher nicht dazu führen, dass sich die US-Notenbank bei der Normalisierung ihrer Geldpolitik zur Eile gedrängt sieht. Aus Sicht des Vize-Chairmans der Federal Reserve, Richard Clarida, dürfte die Fed die erste Zinserhöhung erst Anfang 2023 in Betracht ziehen. Dies beruhigt die Lage am Aktienmarkt. Der Dow-Jones-Index erholt sich um 0,6 Prozent auf 34.990 Punkte, S&P-500 und Nasdaq-Composite steigen um 0,4 bzw 0,6 Prozent.

Vor dem Jobbericht für Juli am Freitag liefern die wöchentlichen Daten das letzte Indiz, wie es am Arbeitsmarkt in den USA läuft. Die Zahl der Erstanträge auf Leistungen aus der US-Arbeitslosenversicherung ist gesunken - exakt im prognostizierten Rahmen. Händler sprechen von einer Punktlandung. "Die Arbeitslosigkeit fällt höher als vor der Pandemie aus, und die Zentralbanken sind der Meinung, dass es immer noch Überkapazitäten am Arbeitsmarkt gibt", sagt Investmentstrategin Caroline Simmons von UBS Global Wealth Management. Letztlich stützt die ultralockere Geldpolitik weiter den Aktienmarkt.

Berichtsperiode macht Kurse

Am Aktienmarkt kommen die wichtigsten Impulse gerade in der Sommerflaute von der Berichtsperiode. Etsy brechen um 6,2 Prozent ein. Beobachter bemängeln den Ausblick als konservativ, die Geschäftszahlen der Plattform für Selbstgebasteltes lagen hingegen im Rahmen der Erwartungen. Roku sinken um 4,8 Prozent. Der Hersteller von Multimedia-Spielen bekam im zweiten Quartal die Aufhebung der Lockdowns zu spüren und verzeichnete einen Rückgang der Streaming-Stunden.

Uber steigen um 6,1 Prozent. Der Fahrdienstvermittler hat den Umsatz im zweiten Quartal verdoppelt. Die Kundenzahl bremst den Aktienkurs allerdings. Electronic Arts verlieren 2,4 Prozent, obwohl der Anbieter von Computer- und Videospielen den Ausblick angehoben hat - und dies nach Aussage von Marktteilnehmern sogar früher als üblich. Ein überraschend starkes erstes Geschäftsquartal (per Ende Juni) stimmt das Unternehmen zuversichtlich.

Booking Holdings klettern um 6,7 Prozent. Der Betreiber von Reisebuchungsportalen ist im zweiten Quartal zwar in die Verlustzone gerutscht, weil sich die operativen Kosten fast verdoppelten. Im Berichtszeitraum verdreifachte sich jedoch der Umsatz. Sturm Ruger steigen um 5,8 Prozent. Der Hersteller von Schusswaffen hat im zweiten Quartal Umsatz und Gewinn gesteigert.

Fox zeigen sich nach Zahlenvorlage mit einem Aufschlag von 6,2 Prozent. Der Umsatz des Medienkonzerns profitierte im vierten Geschäftsquartal von der Wiederaufnahme von Sportveranstaltungen. Thomson Reuters hat den Gewinn im zweiten Quartal dank höherer Einnahmen gesteigert. Der Medienkonzern kündigte bei Vorlage der Halbjahreszahlen ein weiteres Aktienrückkaufprogramm an. Der bereinigte Gewinn übertraf die Konsensprognose, die Titel ziehen um 5,4 Prozent an.

Der US-Biotechkonzern Moderna hat ein starkes Zweitquartal hinter sich. Nicht nur der Gewinn, sondern auch der Produktumsatz fiel dank der Nachfrage nach Covid-19-Impfungen besser aus als erwartet. Zugleich kündigte die Gesellschaft an, dass Geimpfte eine Auffrischung nach rund sechs Monaten bräuchten. Der Kurs fällt nach Gewinnen im Frühgeschäft um 1,4 Prozent. Eine dritte Impfung könnte die Umsätze treiben, heißt es.

Der Cerealienhersteller Kellog hat mit günstigen Währungseinflüssen einen steigenden Gewinn und einen leicht zulegenden Nettoumsatz im zweiten Quatrtal verzeichnet. Die Aktie steigt um 1,3 Prozent.

Wenig Bewegung auch außerhalb des Aktienmarktes

Die Sommerflaute ist auch bei den übrigen Vermögensklassen spürbar. Der Dollar verliert 0,1 Prozent und neigt damit weiterhin zur Schwäche. Die Clarida-Aussagen belasten den Greenback tendenziell. Die vermeintlich sicheren Häfen US-Staatsanleihen fallen etwas deutlicher zurück. Auch Gold dreht kräftiger ins Minus. Die wöchentlichen Arbeitsmarktdaten hätten die Sorgen vor einem schwachen Jobbericht am Freitag gedämpft, heißt es mit Blick auf fallende Renten- und Goldnotierungen.

Der Erdölmarkt erholt sich leicht von den scharfen Vortagesabgaben. Fundamental bleibt es bei der Skepsis über die künftige Nachfrage gerade vor dem Hintergrund der Reisebeschränkungen im wichtigen Abnehmerland China.

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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

DJIA 34.990,13 +0,6% 197,46 +14,3%

S&P-500 4.420,86 +0,4% 18,20 +17,7%

Nasdaq-Comp. 14.870,08 +0,6% 89,55 +15,4%

Nasdaq-100 15.156,33 +0,5% 72,94 +17,6%

US-Anleihen

Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD

2 Jahre 0,20 2,4 0,18 8,3

5 Jahre 0,72 4,3 0,68 35,9

7 Jahre 1,01 4,8 0,96 36,2

10 Jahre 1,21 2,9 1,18 29,4

30 Jahre 1,86 2,1 1,84 21,0

DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8:18 Uhr Mi, 17:32 Uhr % YTD

EUR/USD 1,1841 +0,0% 1,1835 1,1835 -3,1%

EUR/JPY 129,98 +0,3% 129,79 129,68 +3,1%

EUR/CHF 1,0737 +0,1% 1,0739 1,0739 -0,7%

EUR/GBP 0,8501 -0,3% 0,8522 0,8514 -4,8%

USD/JPY 109,77 +0,3% 109,66 109,57 +6,3%

GBP/USD 1,3929 +0,3% 1,3888 1,3903 +1,9%

USD/CNH (Offshore) 6,4576 -0,1% 6,4626 6,4634 -0,7%

Bitcoin

BTC/USD 39.056,51 -2,0% 39.204,26 39.211,76 +34,4%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 69,15 68,15 +1,5% 1,00 +43,5%

Brent/ICE 71,35 70,38 +1,4% 0,97 +40,0%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.803,56 1.811,63 -0,4% -8,07 -5,0%

Silber (Spot) 25,23 25,38 -0,6% -0,14 -4,4%

Platin (Spot) 1.012,75 1.029,18 -1,6% -16,43 -5,4%

Kupfer-Future 4,35 4,33 +0,5% +0,02 +23,4%

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August 05, 2021 12:05 ET (16:05 GMT)