29.03.2018 15:58:43
|
MÄRKTE USA/Wall Street verhalten optimistisch vor langem Wochenende
NEW YORK (Dow Jones)--Die Wall Street dürfte das zu Ende gehende Quartal mit Verlusten beschließen, auch wenn es am letzten Handelstag leicht nach oben geht. Die Sorgen vor steigenden Zinsen und solche über einen drohenden Handelskrieg und nicht zuletzt die jüngsten Turbulenzen im Technologiesektor fordern seit Ende Januar ihren Tribut. Vor dem langen Wochenende, am Karfreitag ruht der Börsenhandel in den USA, sei kaum mit aufkeimender Kauffreude zu rechnen, um das Blatt auf Quartalssicht noch zu wenden, heißt es im Handel.
Über das erste Quartal summieren sich die Verluste bei Dow und S&P-500 auf 3,5 bzw. 2,6 Prozent. Damit steuern die beiden Leitindizes auf den ersten Quartalsabschlag seit der dritten Periode 2015 zu. Der Nasdaq-Composite verbucht derweil noch immer ein zartes Plus von 0,7 Prozent. Im März allerdings liegen die drei Indizes mit 4,7 bzw. 4,0 sowie 4,5 Prozent allesamt im Minus. Kurz nach Handelsbeginn steigt der Dow-Jones-Indes auf Tagessicht um 0,6 Prozent auf 23.983 Punkte, der S&P-500 legt um 0,3 Prozent zu und der Nasdaq-Composite stagniert.
Langes Wochenende mahnt zur Vorsicht
Trotz der Tagesaufschläge sei nicht damit zu rechnen, dass die Risikofreude vor dem langen Wochenende besonders ausgeprägt ausfalle, denn zuviel könne über Ostern passieren - dies gelte insbesondere für das Weiße Haus. Denn US-Präsident Donald Trump sei eine ziemlich unberechenbare Größe, so eine Einschätzung im Handel. "Man verliert Geld bei festverzinslichen Papieren und man verliert Geld bei Aktien: Die durchschnittliche Bilanz zum Quartalsende wird negativ ausfallen", sagt CEO Philip Blancato vom Vermögensverwalter Ladenburg Thalmann.
Die jüngsten Rückschläge bei Technologiewerten nach Facebook-Datenskandal und Uber-Autounfall zeigen nur umso mehr, wie sehr diese Konzerne bereits ins Alltagsleben eines jeden eingreifen. Vor allem aber demonstriert der Kursverfall, über welches Gewicht die Branche an den internationalen Finanzmärkten verfügt. Daher sorgen sich die Anleger, dass die Technologieriesen zu schnell und zu stark gewachsen sind.
Gewichtung von Technologieriesen wächst
Zusammen kommen die fünf größten US-Tech-Werte auf eine Gewichtung von mehr als 14 Prozent im S&P-500. Facebook, die bereits am Vortag mit moderaten Gewinnen aus dem Handel gegangen sind, legen um weitere 1,3 Prozent zu, obwohl CEO Mark Zuckerberg mitten in der Krise Aktien verkauft hat. Tesla verlieren dagegen 2,4 Prozent. Beide Titel brachen im März nach jeweils schlechten Nachrichten für die Unternehmen um 25 bzw. 14 Prozent ein.
Wenig Bewegung bescheren die Konjunkturdaten, zumal sich gute und schlechte Daten die Waage halten. In den USA sind in der Woche zum 24. März spürbar weniger Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe gestellt worden - die Zahl fiel auf den niedrigsten Stand seit 1973. Volkswirte hatte dies nicht so vorhergesehen. Die US-Verbraucher haben sich im Februar mit ihren Ausgaben etwas zurückgehalten. Stattdessen legten sie mehr Geld auf die hohe Kante. Die persönlichen Ausgaben und Einkommen bewegten sich im prognostizierten Rahmen.
Das von der US-Notenbank favorisierte Preismaß, der Gesamtindex für die persönlichen Konsumausgaben (PCE), stieg im Vergleich zum Vormonat und erhöhte sich auf Jahressicht um 1,8 Prozent. Er liegt damit nur noch knapp unter dem Inflationsziel der US-Notenbank von 2 Prozent. Schwach fällt der Einkaufsmanagerindex aus dem Großraum Chicago aus, der sehr viel deutlicher gesunken ist als ohnehin befürchtet. Im Verlauf folgt die Revision der Verbraucherstimmung der Universität Michigan.
Im Rentenmarkt, der am Donnerstag früher endet, ziehen die Notierungen leicht an. Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen verliert knapp 2 Basispunkte auf 2,77 Prozent. Damit bewegen sich die Renditen weiterhin auf dem tiefsten Stand seit Anfang Februar. Über das lange Osterwochenende steige das Sicherheitsbedürfnis, heißt es. Zudem sprechen Händler von Fondskäufen zum Quartalsultimo. Beide Effekte stützten den Markt angesichts des gewaltigen Neuangebots von 300 Milliarden US-Dollar, welches das US-Schatzamt in der laufenden Woche platziert.
Dollar und Gold zeigen sich bislang nahezu unbewegt. Am Vortag hatten Dollaraufwertung und positive US-Daten das Edelmetall erneut unter Druck gebracht. Dazu kamen geopolitische Entspannungssignale, die zusätzlich an der Attraktivität des Edelmetalls nagten. Die Feinunze verbilligt sich um weitere 0,1 Prozent auf 1.324 Dollar.
Die Ölpreise zeigen sich uneinheitlich. Der Preis für US-Leichtöl der Sorte WTI steigt um 0,2 Prozent auf 64,53 Dollar, europäisches Referenzöl der Sorte Brent verharrt bei 69,53 Dollar. Am Montag war Erdöl noch auf dem höchsten Stand seit dem 25. Januar gehandelt worden. Drohende Iran-Sanktionen und die Absicht der Saudis, die Förderbegrenzung des Erdölkartells Opec ausweiten zu wollen, hatten den Preis getrieben. Allerdings steigt nicht nur in den USA die Förderungen, Analysten sehen auf steigende Fördermengen in Nigeria und Libyen.
Interessanteste Unternehmensmeldung ist, dass die Chicagoer Optionsbörse CME den britischen Broker Nex für 3,9 Milliarden Pfund übernimmt. Allerdings war das Interesse lange bekannt. Die Titel der CME Group zeigen sich mit einem Abschlag von 0,6 Prozent.
Post Holdings gewinnen 1,8 Prozent. Der Lebensmittelhersteller will das Geschäft mit Eigenmarken an die Börse bringen. Positiv werden die überraschend gut ausgefallenen Geschäftszahlen von Progress Software aufgenommen. Die Aktie rückt um 3,2 Prozent vor. Für Verint Systems geht es um 11,1 Prozent nach oben. Der Anbieter von Sicherheitssoftware hat mit Geschäftszahlen und Ausblick die Erwartungen übertroffen.
===
DJIA 23.982,60 0,56 134,18 -2,98
S&P-500 2.613,83 0,34 8,83 -2,24
Nasdaq-Comp. 6.949,36 0,00 0,14 0,67
Nasdaq-100 6.451,80 -0,14 -9,01 0,87
US-Anleihen
Laufzeit Akt. Rendite Bp zu Vortag Rendite Vortag +/-Bp YTD
2 Jahre 2,29 -0,4 2,29 108,4
5 Jahre 2,58 -1,0 2,59 66,0
7 Jahre 2,70 -1,5 2,72 45,6
10 Jahre 2,77 -1,8 2,78 32,1
30 Jahre 2,99 -3,1 3,02 -7,7
DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8.18 Uhr Mi, 17.31 Uhr % YTD
EUR/USD 1,2326 +0,13% 1,2326 1,2346 +2,6%
EUR/JPY 131,15 -0,22% 131,39 131,12 -3,0%
EUR/CHF 1,1775 -0,01% 1,1786 1,1780 +0,6%
EUR/GBP 0,8764 +0,24% 0,8752 1,1422 -1,4%
USD/JPY 106,41 -0,35% 106,59 106,22 -5,5%
GBP/USD 1,4064 -0,11% 1,4084 1,4102 +4,1%
Bitcoin
BTC/USD 7.546,42 -4,7% 7.627,43 7.941,12 -44,7%
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 64,53 64,38 +0,2% 0,15 +7,1%
Brent/ICE 69,48 69,53 -0,1% -0,05 +5,5%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.323,28 1.325,00 -0,1% -1,72 +1,6%
Silber (Spot) 16,28 16,30 -0,1% -0,02 -3,9%
Platin (Spot) 935,30 938,50 -0,3% -3,20 +0,6%
Kupfer-Future 3,04 3,00 +1,4% +0,04 -8,2%
===
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/DJN/flf/ros
(END) Dow Jones Newswires
March 29, 2018 09:59 ET (13:59 GMT)
Wenn Sie mehr über das Thema Aktien erfahren wollen, finden Sie in unserem Ratgeber viele interessante Artikel dazu!
Jetzt informieren!
Nachrichten zu Verint Systems Inc.mehr Nachrichten
Analysen zu Verint Systems Inc.mehr Analysen
Aktien in diesem Artikel
CME Group Inc (A) | 225,05 | -0,33% | |
Meta Platforms (ex Facebook) | 594,10 | -0,54% | |
Post Holdings Inc. | 103,00 | -0,96% | |
Progress Software Corp. | 60,50 | -2,42% | |
Tesla | 411,50 | -1,60% | |
Verint Systems Inc. | 23,40 | -0,85% |