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28.08.2013 23:00:31

MÄRKTE USA/Wall Street verdrängt Sorgen um Syrien-Intervention

Von Thomas Rossmann Die Angst vor einer Intervention der USA in Syrien und den sich daraus ergebenden Folgen wurden von der Wall Street zur Wochenmitte in den Hintergrund gedrängt. Der Markt wartete auf Details zu dem geplanten Einsatz. "Die Erholung bei den Aktien könnte mit der Erwartung einer kurzen und optimal koordinierten Aktion gegen Syrien erklärt werden", sagte Analyst Dan Brierley von Jefferies. Damit machten die Indizes einen Teil ihrer jüngsten Verluste wieder wett.

   Doch die Folgen einer US-Intervention in Syrien seien kaum vorhersehbar, merkte Chris Beauchamp, Analyst bei IG, an. Wenn dann noch der Rückzug der US-Notenbank aus ihrer quantitativen Lockerung und ein Wechsel an der Spitze der Federal Reserve dazu kämen, werde der September für Anleger wohl ein schwieriger Monat werden. Mit den US-Arbeitsmarktdaten für August in der kommenden Woche und der nächsten Fed-Sitzung am 17. September stehen die nächsten wichtigen Ereignisse schon vor der Tür.

   Am Anleihemarkt, der am Dienstag noch Zufluchtsort sicherheitsbewusster Anleger war, kamen die Notierungen zurück. Die Rendite zehnjähriger Treasurys stieg um sechs Basispunkte auf 2,78 Prozent. "Dies könnte ein Hinweis darauf sein, dass der Markt nun wieder verstärkt auf Signale zur Reduzierung der Fed-Anleihekäufe schaut und eine Intervention in Syrien bereits eingepreist ist", sagte Analyst Dan Mulholland von BNY Mellon Capital Markets. Belastet wurde das Sentiment auch von einer schwach verlaufenen Auktion fünfjähriger Notes.

   Der Dow-Jones-Index verbesserte sich um 0,3 Prozent auf 14.825 Punkte, nachdem er am Vortag noch auf ein Zweimonatstief gefallen war. Der S&P-500 erhöhte sich um 0,3 Prozent auf 1.635 Punkte. Der technologielastige Nasdaq-Composite verzeichnete ein Plus von 0,4 Prozent auf 3.593 Punkte. Der Umsatz fiel leicht auf 0,59 (Dienstag: 0,68) Milliarden Aktien. Dabei kamen auf die 1.700 (620) Kursgewinner 1.354 (2.481) -verlierer, unverändert schlossen 117 (66) Titel.

   Der Goldpreis konnte seine zwischenzeitlichen Gewinne nicht behaupten und fiel zum Settlement um 0,1 Prozent auf 1.418,80 Dollar je Feinunze. Im Tageshoch hatte die Feinunze schon 1.433,85 Dollar gekostet. Händler verwiesen zur Begründung für den Rückgang auf den stärkeren Dollar. Mit einem festeren Greenback wird Gold für ausländische Investoren weniger attraktiv. Nach Ansicht von Bob Haberkorn, Analyst bei RJO Futures, ist das Rückschlagpotenzial für den Goldpreis auf 1.390 Dollar begrenzt. Derzeit wollten zu viele Anleger "noch auf den Gold-Zug aufspringen", so der Teilnehmer weiter.

   Mit dem Ölpreis ging es dagegen weiter nach oben. Zum Settlement mussten hier für ein Barrel WTI 110,10 Dollar bezahlt werden, ein Plus von 1,0 Prozent - der höchste Stand seit Mai 2011. Im Verlauf war der Preis schon bis auf 112,24 Dollar gestiegen. Für die europäische Referenzsorte Brent ging es auf 115,29 Dollar hoch. Syrien ist zwar als Ölförderland nur von geringer Bedeutung, doch gibt es Befürchtungen, dass eine Eskalation des Konflikts die ganze Region destabilisieren könnte. Die Analysten der Societe Generale sehen den Brent-Preis bis auf 150 Dollar steigen, falls in Folge eines Militärschlags unter Führung der USA zum Beispiel kein irakisches Öl mehr auf den Markt käme. Die wöchentlichen US-Lagerbestandsdaten hatten dagegen kaum Auswirkungen auf den Ölpreis.

   Etwas Beruhigung war am Devisenmarkt auszumachen. Die Flucht der Anleger in den Yen scheint erst einmal zur Ruhe gekommen zu sein. Die japanische Währung, die als sicherer Devisenhafen am Dienstag zu Dollar und Euro noch kräftig aufwertete, gab nun wieder nach. Im späten US-Handel wurden für einen Dollar 97,66 Yen bezahlt, nach 97,08 Yen am Vortag. Die Gemeinschaftswährung verpasste den dritten Tag in Folge den Sprung über das Niveau von 1,34 Dollar. Im späten US-Handel mussten hier 1,3341 Dollar bezahlt werden.

   Im Dow-Jones-Index waren mit dem steigenden Ölpreis vor allem die Ölwerte bei den Anlegern begehrt. Für die Aktien von Chevron ging es um 2,5 Prozent nach oben, die Papiere von Exxon Mobil stiegen um 2,3 Prozent. Die Aufschläge der beiden Aktien waren für gut die Hälfte des Plus im Dow-Jones-Index verantwortlich.

   Für die TiVo-Aktie ging es um 5,6 Prozent nach oben, nachdem der Hersteller von TV-Set-Top-Boxen im zweiten Quartal die Gewinnzone erreicht hat. Dagegen standen die Aktien von Joy Global unter Druck und reduzierten sich um 4,7 Prozent. Der Ausrüster der Bergbaubranche hat zwar im dritten Geschäftsquartal besser abgeschnitten als erwartet und den Ausblick auf das laufende Geschäftsjahr bestätigt. Für die Zukunft gab sich Unternehmenschef Mike Sutherlin allerdings pessimistisch.

=== INDEX zuletzt +/- % absolut DJIA 14.824,51 0,33 48,38 S&P-500 1.634,96 0,27 4,48 Nasdaq-Comp. 3.593,35 0,41 14,83 Nasdaq-100 3.072,17 0,41 12,60

Kupon Laufzeit Notierung Änderung Rendite Änderung 3/8% 2-year 99 30/32 dn 1/32 0,399% +1,6 Bp 5/8% 3-Year 99 18/32 dn 3/32 0,775% +3,3 Bp 1 3/8% 5-year 99 dn 8/32 1,587% +5,5 Bp 1 7/8% 7-Year 98 22/32 dn 12/32 2,204% +6,1 Bp 1 3/4% 10-year 97 18/32 dn 16/32 2,780% +5,9 Bp 2 7/8% 30-year 97 24/32 dn 27/32 3,750% +4,9 Bp

DEVISEN zuletzt '+/- % Mi, 9.51 Uhr Di, 17.30 Uhr EUR/USD 1,3341 -0,30% 1,3381 1,3389 EUR/JPY 130,2953 -0,17% 130,5230 130,2944 EUR/CHF 1,2299 0,01% 1,2298 1,2300 USD/JPY 97,6670 0,13% 97,5450 97,3100 GBP/USD 1,5532 0,12% 1,5513 1,5542 === Kontakt zum Autor: thomas.rossmann@dowjones.com

DJG/DJN/ros (END) Dow Jones Newswires

   August 28, 2013 16:29 ET (20:29 GMT)

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