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17.06.2021 22:18:40

MÄRKTE USA/Wall Street uneinheitlich - Technologiewerte gesucht

NEW YORK (Dow Jones)--Mit einer uneinheitlichen Tendenz hat sich am Donnerstag die Wall Street gezeigt. Die Aussicht auf bald wieder steigende Zinsen in den USA dämpfte erneut die Kauflaune. Eine Ausnahme bildeten die Technologiewerte, die deutliche Gewinne verzeichneten. "Es sieht so aus, als gehen die Anleger davon aus, dass sich die Konjunktur in den kommenden Monaten weiter stark erholen wird", so Analyst Fawad Razaqzada von ThinkMarkets.

Zu den Hauptverlierern zählten Finanzwerte und Konjunkturzykliker. Nachdem am Vortag die Finanzwerte noch von den steigenden Renditen am Anleihemarkt profitiert hatten, gaben sie nun mit den fallenden Renditen wieder nach. Der Finanzsektor fiel im S&P-500 um 2,9 Prozent, der Bankensektor rutschte sogar um 4,3 Prozent ab. Der Energie-Sektor gab mit den nachgebenden Ölpreisen 3,5 Prozent ab. Bei den Konjunkturzyklikern verloren Caterpillar 3,5 Prozent.

Die Renditen am US-Anleihemarkt büßten ihre deutlichen Vortagesgewinne wieder ein. Für die Rendite zehnjähriger Papiere ging es um 5,6 Basispunkte auf 1,52 Prozent nach unten. Damit lag sie nur noch knapp über dem Niveau vor Bekanntgabe der Fed-Beschlüsse.

Der Dow-Jones-Index verlor 0,6 Prozent auf 33.823 Punkte. Der S&P-500 zeigte sich kaum verändert bei 4.222 Punkten. Der Nasdaq-Composite stieg dagegen um 0,9 Prozent auf 14.161 Punkte. Dabei gab es 1.172 (Mittwoch: 1.266) Kursgewinner und 2.167 (2.034) -verlierer. Unverändert schlossen 117 (164) Titel.

Am Mittwoch hatte die US-Notenbank ihre Absicht bekundet, die Zinsen früher als bislang erwartet zu erhöhen. Die Währungshüter begründeten ihren Kurswechsel mit der überraschend schnellen Erholung der Wirtschaft und der Inflation, die höher sei als noch vor einigen Monaten erwartet. Die Anleihekäufe sollen fortgesetzt werden, bis "substanzielle weitere Fortschritte" bei der Erholung erzielt worden sind.

"Fed zur Normalisierung der Geldpolitik bereit"

Die Botschaft der Fed laute, dass es nicht ewig so weitergehen könne wie bisher, sagte Florent Pochon, Leiter des Bereichs Cross-Asset Strategies bei Natixis. Sie habe das aktuell starke Momentum genutzt, um zu signalisieren, dass sie zur Normalisierung der Geldpolitik bereit sei. Es dürfte aber schwierig sein, dies in die Tat umzusetzen, ohne ein neuerliches "Taper Tantrum" zu riskieren, so Pochon.

Von einer "falkenhaften Überraschung" sprach Seema Shah, Chefstrategin bei Principal Global Advisors. Angesichts des Wirtschaftswachstums und der Inflation hätte es sie allerdings auch überrascht, wenn die Fed keinen Kurswechsel vorgenommen hätte. Es habe auch Befürchtungen gegeben, dass die Fed den Anschluss verlieren könnte. Das dürfte aber nicht der Fall sein.

Die US-Konjunkturdaten des Tages zeigten ein gemischtes Bild. Der Philadelphia-Fed-Index für Juni fiel etwas besser aus als erwartet, jedoch wurden in der vergangenen Woche mehr Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe gestellt als erwartet. Der Index der Frühindikatoren legte im Juni gegenüber dem Vormonat zu.

Optimistischer Ausblick stützt Ford-Aktie nicht

Für die Ford-Aktie ging es nach anfänglichen Gewinnen 1,7 Prozent abwärts. Das bereinigte EBIT im zweiten Quartal liege über den eigenen Erwartungen, teilte der Automobil-Hersteller in einer vorläufigen Einschätzung zum Geschäftsverlauf mit.

Curevac brachen um 39 Prozent ein. Der Covid-19-Impfstoff des deutschen Biopharmazie-Konzerns hat in einer Studie mit einer Wirksamkeit von nur 47 Prozent enttäuscht. Dagegen legten Novavax um 2,1 Prozent zu, nachdem sie allerdings in den vergangenen Tagen unter Druck gestanden haben. Der Corona-Impfstoff von Novavax hat gemäß kürzlich veröffentlichter Studienergebnisse einen Wirkungsgrad von 90,4 Prozent.

Dollar steigt auf Zweimonatshoch

Der Dollar baute seine kräftigen Vortagesgewinne weiter aus - der Dollar-Index erhöhte sich um 0,9 Prozent und markierte den höchsten Stand seit zwei Monaten. Hier stützte weiterhin die Aussicht auf eine frühere Zinswende als erwartet, hieß es. Die Commerzbank rechnet allerdings für Herbst und Winter wieder mit einer nachlassenden Inflationsdynamik, und zwar mehr, als der Fed lieb sein dürfte. Dann könne es mit der Dollar-Euphorie auch wieder schnell vorbei sein.

Unterdessen lastete der starke Dollar auf den Rohstoffpreisen. Der Goldpreis fiel auf den tiefsten Stand seit Ende April. Mit der Aussicht auf steigende Zinsen reduziert sich die Attraktivität des zinslosen Edelmetalls als Geldanlage gegenüber Anleihen. Zudem dürften anziehende Zinsen die Inflation eindämmen, was Gold als Inflationsschutz in den Hintergrund treten lässt.

Auch für die Ölpreise ging es mit dem starken Dollar abwärts. Übergeordnet stütze jedoch weiterhin die Erwartung einer deutlichen Nachfrage-Erholung, hieß es.

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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

DJIA 33.823,45 -0,62% -210,22 +10,5%

S&P-500 4.221,87 -0,04% -1,83 +12,4%

Nasdaq-Comp. 14.161,35 +0,87% 121,67 +9,9%

Nasdaq-100 14.163,81 +1,29% 180,80 +9,9%

US-Anleihen

Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD

2 Jahre 0,22 0,8 0,21 10,0

5 Jahre 0,88 -0,8 0,89 52,0

7 Jahre 1,26 -3,2 1,30 61,5

10 Jahre 1,52 -5,6 1,58 60,5

30 Jahre 2,12 -9,7 2,21 47,0

DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8:41 Uhr Mi, 17:25 Uhr % YTD

EUR/USD 1,1903 -0,76% 1,1984 1,2119 -2,5%

EUR/JPY 131,26 -1,10% 132,65 133,23 +4,1%

EUR/CHF 1,0925 +0,26% 1,0910 1,0893 +1,1%

EUR/GBP 0,8551 -0,27% 0,8568 0,8592 -4,3%

USD/JPY 110,28 -0,33% 110,69 109,93 +6,8%

GBP/USD 1,3920 -0,47% 1,3987 1,4105 +1,9%

USD/CNH (Offshore) 6,4588 +0,32% 6,4315 6,3951 -0,7%

Bitcoin

BTC/USD 37.596,76 -2,98% 39.191,76 38.710,51 +29,4%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 70,96 72,15 -1,65% -1,19 +46,3%

Brent/ICE 73,19 74,39 -1,61% -1,20 +42,8%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.772,57 1.812,10 -2,18% -39,53 -6,6%

Silber (Spot) 25,95 26,98 -3,81% -1,03 -1,7%

Platin (Spot) 1.066,80 1.125,80 -5,24% -59,00 -0,3%

Kupfer-Future 4,18 4,39 -4,72% -0,21 +18,5%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/ros

(END) Dow Jones Newswires

June 17, 2021 16:19 ET (20:19 GMT)

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