21.01.2014 22:57:32
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MÄRKTE USA/Wall Street uneinheitlich nach der Feiertagspause
Von Thomas Rossmann
Trotz positiver Nachrichten haben sich die Kurse an der Wall Street am Dienstag nicht in Feierstimmung gezeigt. So hat die chinesische Zentralbank in ungewöhnlich hohem Ausmaß Geld in den Markt gepumpt, um wegen der überhöhten Nachfrage im Vorfeld des Neujahrsfestes in China eine potenzielle Liquididätskrise zu verhindern. Und auch die US-Berichtssaison zeigte sich von ihrer freundlichen Seite. Zwar erfüllten die Ergebnisse der Dow-Jones-Mitglieder Travelers, Verizon und Johnson & Johnson die Erwartungen, doch schließlich waren es unter anderem diese drei Werte, die im Dow-Jones-Index am stärksten nachgaben.
Der Dow verlor nach der feiertagsbedingten Pause am Montag 0,3 Prozent auf 16.414 Punkte. Der S&P-500 gewann 0,3 Prozent auf 1.844 Punkte. Allerdings verpasste der Index erneut den Sprung über die Marke von 1.850 Punkten. Mit diesem Niveau kämpft der S&P-500 nun schon seit rund drei Wochen. Der Nasdaq-Composite verbesserte sich um 0,7 Prozent auf 4.226 Punkte. Umgesetzt wurden 0,75 (Freitag: 0,89) Milliarden Aktien. Dabei kamen auf 2.037 (1.309) Kursgewinner 1.087 (1.796) -verlierer, während 96 (94) Titel unverändert schlossen.
Dem Markt fehlten insgesamt die Impulse, merkte ein Teilnehmer an. Aus den USA standen keine Konjunkturdaten auf der Agenda und die Quartalszahlen schafften es nicht den Markt zu beflügeln, hieß es weiter. Zudem hätten sich eine Vielzahl von Händlern aufgrund eines drohenden Schneesturms in New York früher auf den Heimweg gemacht, so ein Teilnehmer.
Travelers hat im Schlussquartal 2013 deutlich mehr verdient als im vergleichbaren Zeitraum des Vorjahres. Dennoch strichen die Anleger erst einmal Gewinne ein. Dies drückte die Aktie um 1,7 Prozent ins Minus. Verizon hat mit einem bereinigten Gewinn je Aktie von 66 Cent die Prognose leicht übertroffen. Nach anfänglichen Aufschlägen verloren die Papiere 1,3 Prozent. Auch Johnson & Johnson übertraf die Prognose beim Gewinn je Aktie, der mit 1,24 Dollar über den erwarteten 1,20 Dollar lag, allerdings den Flüsterschätzungen entsprach. Hier ging es für die Titel um 1,1 Prozent abwärts. Ein Überflieger waren dagegen die Papiere von Delta Air mit einem Aufschlag von 3,3 Prozent. Hier lag der Gewinn je Aktie mit 65 Cent um 2 Cent über den Prognosen.
IBM-Aktien fielen um 0,9 Prozent. Der Technologie-Konzern und der chinesische Computerhersteller haben ihre Verhandlungen über die renditeschwachen Teile von IBMs Servergeschäfts wieder aufgenommen, sagte eine mit der Angelegenheit vertraute Person. Lenovo räumte in einer Mitteilung an die Hongkonger Börse lediglich ein, sich in frühen Gesprächen über einen möglichen Zukauf zu befinden. Namen nannte Lenovo in diesem Zusammenhang nicht. Zudem legte IBM nach der Schlussglocke die Zahlen für das vierte Quartal vor.
Aber auch Analysten-Kommentare machten Kurse. Die Titel von Apple legten trotz einer kritischen Analystenstimme um 1,6 Prozent zu. Die Société Générale empfiehlt die Aktie jetzt nicht mehr zum Kauf. Die Experten haben Zweifel am Verkaufserfolg des iPhone und Bedenken wegen des billigeren Modells iPhone 5C. Dagegen hat J.P. Morgan die Papiere von Alcoa nun zum Kauf empfohlen und das Kursziel auf 15 Dollar angehoben. Die Aktie kletterte in der Folge kräftig um 6,8 Prozent auf 12,13 Dollar und markierte zwischenzeitlich den höchsten Stand seit zweieinhalb Jahren.
Am Devisenmarkt wertete der Dollar zum Euro und etwas stärker noch zum Yen auf. Die Gemeinschaftswährung erholte allerdings etwas und lag im späten US-Handel mit 1,3559 Dollar wieder deutlicher über dem Achtwochentief vom Montag bei 1,3507 Dollar. "Das Hauptinteresse der Märkte gilt nach wie vor der Drosselung der Anleihekäufe durch die Federal Reserve", sagte Armin Mekelburg von der Unicredit Bank. Man setze darauf, dass die Fed die Bondkäufe weiter zurückfährt, was den Greenback stütze. Bereits in der kommenden Woche wird sich der Offenmarktausschuss der US-Notenbank zu seiner nächsten Sitzung treffen. Zwischenzeitlich hatte auch der schwache deutsche ZEW-Index auf den Euro gedrückt.
Der Ölpreis zeigte sich mit Gewinnen. Der auslaufende Februar-Kontrakt für ein Barrel Öl der US-Sorte WTI legte zum Settlement um 0,7 Prozent auf 94,99 Dollar zu. In der Spitze wurden 95,20 Dollar erreicht. Der nun führende März-Kontrakt erhöhte sich um 0,4 Prozent auf 94,97 Dollar. Vor allem die stimulierende Aktion der chinesischen Notenbank weckte Erwartungen auf eine höhere Nachfrage. Aber auch die leichte Anhebung der Prognose für die Nachfrage im Jahr 2014 durch die Internationale Energieagentur (IEA) stützte das Sentiment.
Der Goldpreis kam nach dem jüngsten Anstieg auf ein Fünfwochenhoch leicht zurück und notierte zum Settlement bei 1.241,80 Dollar je Feinunze, ein Abschlag von 0,8 Prozent. "Der Goldpreis-Rückgang liegt vor allem in der aktuellen Stärke des Dollar begründet", sagte Analyst Richard Gotterer von Wescott Financial Advisory Group. Aber auch die Aussicht auf eine weitere Senkung der monatlichen Wertpapierkäufe durch die US-Notenbank belastete das Sentiment für den Goldpreis. In einem solchen Fall würde das Edelmetall weiter an Bedeutung als Inflationsschutz verlieren.
Die US-Anleihen erholten sich von ihren anfänglichen Abschlägen und verzeichneten ein leichtes Plus. Die Rendite der zehnjährigen Papiere reduzierte sich um einen Basispunkt auf 2,82 Prozent. Übergeordnet belastete die Aussicht auf eine erneute Senkung der Wertpapierkäufe durch die US-Notenbank. In der kommenden Woche könnte eine weitere Senkung um 10 Milliarden Dollar auf monatlich 65 Milliarden Dollar beschlossen werden, so ein Marktteilnehmer.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut DJIA 16.414,44 -0,27 -44,12 S&P-500 1.843,80 0,28 5,10 Nasdaq-Comp. 4.225,76 0,67 28,18 Nasdaq-100 3.617,70 0,74 26,46Kupon Laufzeit Notierung Änderung Rendite Änderung 1/4% 2-year 99 24/32 flat 0,379% unchanged 3/4% 3-Year 99 28/32 flat 0,795% unchanged 1 1/2% 5-year 99 11/32 dn 1/32 1,639% +0,9 Bp 2 3/8% 7-Year 100 21/32 dn 1/32 2,275% +0,5 Bp 2 3/4% 10-year 99 12/32 up 2/32 2,823% -0,6 Bp 3 3/4% 30-year 100 6/32 up 11/32 3,740% -1,9 Bp
DEVISEN zuletzt '+/- % Di, 8.15 Uhr Mo, 17.12 Uhr EUR/USD 1,3559 0,02% 1,3556 1,3565 EUR/JPY 141,5252 -0,15% 141,7373 141,1527 EUR/CHF 1,2346 -0,09% 1,2357 1,2333 USD/JPY 104,3715 -0,20% 104,5800 104,0490 GBP/USD 1,6472 0,19% 1,6442 1,6428 === Kontakt zum Autor: thomas.rossmann@wsj.com
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January 21, 2014 16:24 ET (21:24 GMT)
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