18.08.2014 22:42:32
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MÄRKTE USA/Wall Street spielt Entspannung globaler Krisenherde
Von Florian Faust
Keiner der aktuellen geopolitischen Brandherde hatte sich übers Wochenende wirklich entscheidend entspannt. Doch Anleger an der Wall Street focht dies am Montag nicht an, denn die Kurse legten deutlich zu. Zwar war allenthalben von Entspannung in der Ostukraine die Rede, doch die Meldungen des Tages ließen anderes vermuten. Entscheidend für den Aktienmarkt schien der Umstand zu sein, dass eine direkte Konfrontation zwischen Russland und der Ukraine bislang offenbar ausgeblieben war. Der Schreck über anders lautende Meldungen hatte die globalen Aktienmärkte zum Wochenschluss in die Knie gezwungen. Die Rally des Tages charakterisierte Händler Tom Carter von JonesTrading als "Erleichterungsseufzer" darüber, dass nichts Dramatisches passiert sei. Bei neuen Hiobsbotschaften müsse aber jederzeit mit plötzlichen Abverkäufen gerechnet werden, hieß es an anderer Stelle.
Der Dow-Jones-Index stieg um 1,1 Prozent auf 16.839 Punkte, S&P-500 und Nasdaq-Composite legten um 0,9 bzw. 1,0 Prozent zu. Letzterer hatte im Verlauf ein neues Jahreshoch markiert. Umgesetzt wurden 0,60 (Freitag: 0,76) Milliarden Aktien. Auf 2.478 (1.535) Kursgewinner kamen an der NYSE 697 (1.577) -verlierer, während 76 (120) Titel unverändert schlossen.
"Wir beobachten ein sehr viel robusteres Geschäftsklima in den Vereinigten Staaten", rief Marktstratege Jonathan Golub von RBC Capital Markets mit Blick auf andere Wirtschaftsräume in Erinnerung und lieferte damit konjunkturelle Gründe für den Erwerb von US-Aktien. Er setzt kurzfristig auf steigende Kurse in den USA. Da weder wichtige Konjunkturdaten noch Unternehmenszahlen veröffentlicht wurden, konzentrierten sich Anleger ganz auf das Thema Übernahmen und Fusionen.
Am interessantesten dürfte dabei der Bieterwettstreit um den Discounter Family Dollar Stores gewesen sein. Wettbewerber Dollar General bot 8,95 Milliarden US-Dollar und toppte damit die Offerte von Dollar Tree über 8,5 Milliarden Dollar aus dem vergangenen Monat. Family Dollar Stores legten um 4,9 Prozent zu. Dollar General stiegen um 11,6 Prozent. Der Kurs der nunmehr überbotenen Dollar Tree gab um 2,4 Prozent nach.
Daneben will Ingersoll-Rand die Sparte Centrifugal Compression von Cameron International für 850 Millionen Dollar kaufen. Während die Titel von Ingersoll-Rand um 2,7 Prozent anzogen, büßten Cameron 0,7 Prozent ein. Und Sensata Technologies interessiert sich für Schrader, einen Hersteller von Sensoren, die den Luftdruck in Reifen messen. Schrader gehört bislang der Beteiligungsgesellschaft Madison Dearborn Partners. Die Transaktion wurde auf 1 Milliarde Dollar geschätzt. Sensata gewannen 5,8 Prozent.
Auch am Rentenmarkt machte sich die nachlassende Angst vor einer Eskalation der diversen geopolitischen Krisenherde bemerkbar. Dort sanken die Kurse. Im Gegenzug stieg die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen um rund vier Basispunkte auf 2,39 Prozent, nachdem die Rendite am vergangenen Freitag auf den tiefsten Stand seit Juni 2013 gesunken war. Auch Gold, in Krisenzeiten als sicherer Hafen gefragt, wurde billiger. Die Feinunze fiel unter die Marke von 1.300 Dollar und ging im späten US-Geschäft bei 1.298 nach 1.305 am Vorabend um.
Mit Rohöl war ein weiterer Rohstoff günstiger zu haben. Angst vor Lieferengpässen als Folge der Konflikte im Irak, dem Gazastreifen und in der Ukraine wich der Erwartung eines Überangebots. Das Fass Leichtöl der US-Sorte WTI verbilligte sich um 1,0 Prozent auf 96,41 Dollar. Der Preis der europäischen Referenzsorte Brent fiel sogar noch deutlicher auf 101,60 Dollar, zuletzt war Brent im Juni 2013 so tief gehandelt worden. An der Rohstoffbörse Nymex sanken die Terminkontrakte für Benzin auf den niedrigsten Stand seit Anfang Februar, der Dieselpreis stürzte gar auf das tiefste Niveau seit Mai 2013 ab.
Am Devisenmarkt kam der als Fluchtwährung beliebte Yen von seinen Hochs zurück, der US-Dollar legte auf breiter Front zu. Der Euro sank im späten US-Geschäft auf 1,3362 Dollar nach einem Tageshoch von 1,34.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut DJIA 16.838,74 1,06 175,83 S&P-500 1.971,73 0,85 16,67 Nasdaq-Comp. 4.508,31 0,97 43,39 Nasdaq-100 4.020,50 0,83 32,99DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8.41 Uhr Fr, 17.33 Uhr EUR/USD 1,3362 -0,19% 1,3387 1,3397 EUR/JPY 137,03 -0,03% 137,07 137,03 EUR/CHF 1,2113 0,05% 1,2107 1,2096 USD/JPY 102,55 0,13% 102,41 102,26 GBP/USD 1,6729 0,00% 1,6728 1,6691
Kupon Laufzeit Notierung Änderung Rendite Änderung 1/2% 2-jähr. 100 5/32 unv. 0,419% unv. 7/8% 3-jähr. 99 31/32 - 2/32 0,886% +1,9 BP 1 5/8% 5-jähr. 100 9/32 - 4/32 1,567% +2,6 BP 2 1/4% 7-jähr. 101 13/32 - 8/32 2,032% +3,8 BP 2 3/8% 10-jähr. 99 28/32 -13/32 2,389% +4,4 BP 3 1/8% 30-jähr. 98 20/32 -1-6/32 3,196% +6,2 BP === Kontakt zum Autor: florian.faust@wsj.com
DJG/DJN/flf
(END) Dow Jones Newswires
August 18, 2014 16:12 ET (20:12 GMT)
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