18.07.2016 18:35:29

MÄRKTE USA/Wall Street nimmt nach Rekordjagd eine Auszeit

   Von Thomas Rossmann

   NEW YORK (Dow Jones)--Leicht aufwärts geht es an der Wall Street zu Beginn der Woche, die Rekordjagd ist allerdings erst einmal vorbei. Zwar erhalten die Aktien etwas Rückenwind von überzeugenden Quartalsausweisen bedeutender US-Unternehmen, für neue Höchststände reicht es bei Dow-Jones und S&P-500 aber nicht. Lediglich der Nasdaq-Composite markiert ein neues Jahreshoch. Der Dow-Jones-Index gewinnt 0,2 Prozent auf 18.544 Punkte. Der S&P-500 legt um 0,3 Prozent zu, der Nasdaq-Composite steigt um 0,6 Prozent.

   Der gescheiterte Militärputsch in der Türkei vom Wochenende lässt die Anleger in den USA kalt. Sie interessieren sich vielmehr für die Ertragslage heimischer Unternehmen. Mit der Bank of America und dem Spielzeughersteller Hasbro haben vor Beginn der Börsensitzung schon zwei Schwergewichte der US-Unternehmenslandschaft ihre Zahlen vorgelegt. Nach der Schlussglocke folgen unter anderem IBM und Yahoo. Wichtige Konjunkturdaten stehen am Montag nicht zur Veröffentlichung an.

Bank of America und Hasbro schneiden besser ab als erwartet Bei der Bank of America sank der Gewinn im zweiten Quartal weniger stark als befürchtet. Die Zahlen des Instituts fügen sich damit in das Bild einer soliden Entwicklung der Branche: Schon in der vergangenen Woche hatten mit der Citigroup und JP Morgan zwei große US-Banken mit ihren Zahlen die Erwartungen des Marktes übertroffen. Der Kurs der Bank of America legt um 2,7 Prozent zu.

   Auch Hasbro hat besser abgeschnitten als erwartet. Allerdings übertraf das Unternehmen die Erwartungen dieses Mal nicht so deutlich wie im ersten Quartal, weshalb die Anleger enttäuscht reagieren. Die Aktie gibt um 7,6 Prozent nach. Allerdings hat der Kurs seit Jahresbeginn bereits um 27 Prozent zugelegt.

   Unter Druck steht die Sprint-Aktie, für die es um 6,7 Prozent nach unten geht. Die japanische Softbank, der 85 Prozent an Sprint gehören, kauft den britischen Chiphersteller und Apple-Zulieferer ARM Holdings für rund 32 Milliarden Dollar. Damit hat sich nach Ansicht von Analysten die Wahrscheinlichkeit reduziert, dass Softbank weitere Investitionen bei Sprint plant. Damit dürfte auch die geplante Übernahme von T-Mobile US durch Sprint vom Tisch sein, heißt es weiter. Für T-Mobile US geht es um 0,2 Prozent nach oben.

Kein erhöhtes Sicherheitsbedürfnis nach gescheitertem Türkei-Putsch Dass der gescheiterte Putsch in der Türkei die Anleger nicht beunruhigt, zeigt sich am Goldmarkt. Dort gibt der Preis für die Feinunze um 0,6 Prozent auf 1.329 Dollar nach. Der Preis für das Edelmetall werde von der Erwartung bald weiter steigender US-Zinsen gebremst, so Marktbeobachter. Die in der vergangenen Woche veröffentlichten US-Konjunkturdaten waren überzeugend ausgefallen. Neuerlichen Zinserhöhungen der Federal Reserve stehe damit nicht mehr viel im Wege.

   Wenig Bewegung gibt es am Anleihemarkt. Anfängliche Gewinne werden vollständig wieder abgegeben. Die Rendite zehnjähriger Papiere liegt mit 1,59 Prozent auf dem Niveau vom Freitag.

   Am Devisenmarkt tendiert der Euro mit 1,1078 Dollar kaum verändert zum späten US-Geschäft am Freitag. Die Gemeinschaftswährung hatte zum Ausklang der vergangenen Woche in Reaktion auf die guten US-Wirtschaftsdaten nachgegeben.

   Die Ölpreise leiden derweil unter dem weltweiten Überangebot. Das Barrel der US-Sorte WTI ermäßigt sich um 1,9 Prozent auf 45,09 Dollar. Für Brent geht es um 1,8 Prozent auf 46,73 Dollar nach unten. Am Freitag hatte das Unternehmen Baker Hughes, ein Ausrüster der Ölindustrie, Daten vorgelegt, laut denen in den USA in der Vorwoche wieder mehr Förderanlagen in Betrieb waren. Die Ölpreise hätten ein Niveau erreicht, auf dem sich die Förderung in den Augen vieler Produzenten wieder lohne, so Marktteilnehmer. Analysten erwarten zudem, dass der chinesische Ölbedarf zurückgehen werde. Befürchtungen, dass die innenpolitische Lage in der Türkei zu Lieferausfällen und einem knapperen Angebot führen könnte, hätten sich hingegen rasch als unbegründet erwiesen. Die Türkei ist wichtiges Öltransitland.

=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 18.544,21 0,15 27,66 6,42 S&P-500 2.167,32 0,26 5,58 6,04 Nasdaq-Comp. 5.060,76 0,62 31,18 1,07 Nasdaq-100 4.625,44 0,78 35,61 0,70

DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8:18 Fr, 17:30 % YTD EUR/USD 1,1078 +0,19% 1,1057 1,1065 +2,0% EUR/JPY 117,4465 +0,57% 116,7802 117,00 -18,7% EUR/CHF 1,0881 +0,06% 1,0875 1,0879 +0,0% EUR/GBP 0,8338 -0,32% 0,8362 1,1959 +13,2% USD/JPY 106,03 +0,43% 105,57 105,72 -9,7% GBP/USD 1,3292 +0,50% 1,3225 1,3233 -9,9%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 45,09 45,95 -1,9% -0,86 +7,7% Brent/ICE 46,73 47,61 -1,8% -0,88 +9,2%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.328,96 1.337,40 -0,6% -8,44 +25,3% Silber (Spot) 20,01 20,22 -1,1% -0,22 +44,8% Platin (Spot) 1.096,70 1.092,30 +0,4% +4,40 +23,0% Kupfer-Future 2,24 2,23 +0,3% +0,01 +4,0% === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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   July 18, 2016 12:04 ET (16:04 GMT)

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