Warum Bitcoin als Wertspeicher in keinem diversifizierten Portfolio fehlen sollte. Jetzt lesen -w-
07.08.2015 22:45:46

MÄRKTE USA/Wall Street nach positivem Arbeitsmarktbericht im Minus

   Von Florian Faust

   NEW YORK (Dow Jones)--An der Wall Street haben Anleger am Freitag überzeugende Arbeitsmarktdaten zum Anlass für Verkäufe genommen. Die Daten lieferten der US-Notenbank nach Auffassung von Marktbeobachtern immer weniger Argumente für einen Aufschub bei der anstehenden Zinswende, was am Aktienmarkt nicht gern gesehen wurde. Im Juli wurde mit einem Stellenzuwachs von 215.000 die Prognose exakt getroffen. Auch die Arbeitslosenquote entsprach mit 5,3 Prozent der Markterwartung. Zudem wurden der Vormonatswerte nach oben revidiert. Die Daten deuteten auf eine weiterhin robuste Entwicklung am US-Arbeitsmarkt hin. "Der Arbeitsmarktbericht erhöht die Wahrscheinlichkeit einer Zinsanhebung im September nicht, aber er reduziert diese auch nicht", versuchte Marktstratege Randy Frederick von Schwab Center for Financial Research die Stimmung am Markt einzufangen.

   Der Dow-Jones-Index verlor 0,3 Prozent auf 17.373 Punkte, S&P-500 und Nasdaq-Composite gaben ebenfalls um je 0,3 Prozent nach. Umgesetzt wurden an der NYSE 832 (Donnerstag: 957) Millionen Aktien. Dabei entfielen auf 1.312 (1.285) Kursgewinner 1.851 (1.878) -verlierer, unverändert gingen 94 (94) Titel aus dem Handel. Der Anstieg der durchschnittlichen Stundenlöhne liefere der Federal Reserve ein weiteres Argument für eine baldige Leitzinsanhebung, hieß es im Handel. Die Fed-Funds-Futures preisten die Wahrscheinlichkeit einer Zinserhöhung im September mit 56 Prozent ein, nach 46 Prozent vor den Daten. "Der Arbeitsmarkt zeigt die von der Fed erwarteten Fortschritte", sagte Analyst Jim Dunigan von PNC Wealth Management.

   Doch zeigte sich, dass es weiter Zweifler an einer September-Zinserhöhung gab. So legte der US-Dollar in einer ersten Reaktion deutlich zu, um dann noch deutlicher zurückzukommen - letztlich fiel der Greenback sogar recht üppig. Mit 1,0964 Dollar wurde der Euro über dem Wechselkurs des Vorabends von 1,0925 gehandelt. Zwischenzeitlich war die Gemeinschaftswährung bis auf das Tagestief von 1,0855 Dollar gefallen. Zum Yen kletterte der Greenback zunächst auf ein Zweimonatshoch, wertete aber anschließend ebenfalls deutlich ab. Auf Wochensicht legte der Greenback aber gegenüber beiden Währungen zu.

   Eine ähnliche Reaktion zeigte der Goldpreis, der zunächst stark sank. Mit 1.093 Dollar kostete die Feinunze jedoch im späten US-Geschäft mehr als am Vorabend mit 1.089 Dollar - auch gestützt vom nachgebenden Dollar. "Die Daten mögen zwar die Erwartungen treffen und eine Zinserhöhung in naher Zukunft andeuten, aber sie sind nicht robust genug, um die Fed zu einem typischen Zinserhöhungszyklus zu bewegen", mutmaßte Goldexperte Bob Haberkorn von RJO.

   Die Ölpreise blieben auf Talfahrt und verbuchten den höchsten Wochenverlust seit März. Ein Fass US-Leichtöl der Sorte WTI verbilligte sich um weitere 1,8 Prozent auf 43,87 Dollar - der tiefste Schlusskurs seit dem 17. März. Nordseeöl der Sorte Brent gab um 1,8 Prozent auf 48,61 Dollar nach. "Es gibt absolut nichts, was fundamental derzeit stützt", sagte Experte Gnanasekar Thiagarajan von Commtrendz Risk Management. Die US-Förderung befinde sich noch immer auf einem Niveau, das die globale Ölschwemme kaum senken dürfte. US-Unternehmen hätten mit hohen Förderquoten überrascht und ihre Produktionsausblicke sogar noch angehoben, hieß es. Untermauert wurde dies in der laufenden Woche durch eine gestiegene Anzahl aktiver Bohrlöcher in den USA, wie aktuelle Daten von Baker Hughes am Freitag zeigten. Zudem neige sich der Sommer dem Ende entgegen und mit ihm auch die US-Urlaubssaison, bei der viele Bürger mit dem eigenen Wagen verreisen, merkte ein Händler an.

   Am Rentenmarkt flachte die Zinskurve in Erwartung einer baldigen Zinserhöhung nach den Arbeitsmarktdaten weiter ab. Die Renditedifferenz zwischen der zwei- bzw. zehnjährigen Laufzeit engte sich auf das niedrigste Niveau seit April ein. Anleger schichteten aus kürzeren Laufzeiten und in Langläufer um. Dadurch stiegen die Renditen am kurzen Ende des Marktes, während sie am langen sanken. Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen fiel um sechs Basispunkte auf 2,17 Prozent und damit die vierte Woche in Folge. Gestützt wurden die Notierungen der Langläufer zusätzlich von den weiter nachgebenden Ölpreisen, die die langfristigen Inflationserwartungen reduzierten. Geldentwertung gilt als einer der größten Belastungsfaktoren für festverzinsliche Papiere.

   Der Preisverfall bei Rohöl hinterließ auch am Aktienmarkt Spuren, der Energiesektor stellte mit einem Abschlag von 1,9 Prozent die schwächste Branche. Unter den Einzelwerten kletterten American Express um 6,3 Prozent. Berichten zufolge soll die Investmentgesellschaft ValueAct ein Anteil am Kreditkartenunternehmen erworben haben. NVIDIA schnellten um 12,4 Prozent empor. Der Grafikchiphersteller überraschte mit starken Quartalszahlen. Das Unternehmen verdiente dreimal soviel wie Analysten auf dem Schirm hatten. Zynga stiegen um 7,3 Prozent. Der digitale Spielehersteller hatte im zweiten Quartal die Umsätze um rund ein Drittel gesteigert. Bojangles rückten um 5,2 Prozent vor. Die Schnellrestaurantkette hatte die Markterwartungen übertroffen. Cheniere Energy zogen um 5,7 Prozent an, nachdem der aktivistische Aktionär Carl Icahn einen größeren Anteil gekauft hatte.

   Hershey sanken um 2,7 Prozent, der Schokoladenhersteller schrieb Verluste. Das angeschlagene Internetunternehmen Groupon war in der zweite Periode nur dank eines Anteilsverkaufs in die Gewinnzone zurückgekehrt. Die Analystenerwartungen wurden dennoch verfehlt. Die Aktien des Rabattvermittlers schlossen mit einem Minus von 5,3 Prozent.

=== INDEX zuletzt +/- % absolut DJIA 17.373,38 -0,27 -46,37 S&P-500 2.077,57 -0,29 -5,99 Nasdaq-Comp. 5.043,54 -0,26 -12,90 Nasdaq-100 4.520,08 -0,19 -8,43

Kupon Laufzeit Notierung Änderung Rendite Änderung 5/8% 2-jähr. 99 26/32 -01/32 0,724% +1,6BP 7/8% 3-jähr. 99 15/32 unv. 1,062% +0,6BP 1 5/8% 5-jähr. 100 06/32 +04/32 1,584% -3,0BP 2% 7-jähr. 100 13/32 +10/32 1,937% -5,0BP 2 1/8% 10-jähr. 99 17/32 +16/32 2,173% -5,7BP 2 1/2% 30-jähr. 103 12/32 +1-17/32 2,827% -7,5BP

DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8.00 Uhr Do, 17.17 Uhr EUR/USD 1,0963 0,44% 1,0915 1,0918 EUR/JPY 136,16 -0,07% 136,26 136,11 EUR/CHF 1,0785 0,59% 1,0721 1,0709 USD/JPY 124,21 -0,47% 124,80 124,66 GBP/USD 1,5490 -0,18% 1,5519 1,5508 === Kontakt zum Autor: florian.faust@wsj.com

   DJG/DJN/flf

   (END) Dow Jones Newswires

   August 07, 2015 16:15 ET (20:15 GMT)

   Copyright (c) 2015 Dow Jones & Company, Inc.- - 04 15 PM EDT 08-07-15

Nachrichten zu Zyngamehr Nachrichten

Keine Nachrichten verfügbar.

Analysen zu Zyngamehr Analysen

Eintrag hinzufügen
Hinweis: Sie möchten dieses Wertpapier günstig handeln? Sparen Sie sich unnötige Gebühren! Bei finanzen.net Brokerage handeln Sie Ihre Wertpapiere für nur 5 Euro Orderprovision* pro Trade? Hier informieren!
Es ist ein Fehler aufgetreten!

Aktien in diesem Artikel

American Express Co. 291,20 -0,29% American Express Co.
Cheniere Energy IncShs 211,00 -0,05% Cheniere Energy IncShs
NVIDIA Corp. 124,76 -4,59% NVIDIA Corp.
The Hershey Co 164,84 0,17% The Hershey Co