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15.07.2016 22:46:48

MÄRKTE USA/Wall Street nach erneuten Allzeithochs kaum verändert

   Von Florian Faust

   NEW YORK (Dow Jones)--Die Rally der Wall Street auf immer neue Rekordmarken hat am Freitag angehalten. Sowohl Dow-Jones-Index als auch S&P-500 schraubten ihre Bestmarken in neue Höhen, für den marktbreiten S&P-500 war es die längste Rekordjagd seit November 2014. Allerdings wurde die Luft nach fünf Handelstagen mit Allzeithochs in Folge immer dünner, die Indizes bewegten sich daher weitgehend seitwärts. "Die Marschrichtung ist klar: Wir erwarten mehr unterstützende Notenbankpolitik rund um den Globus", versuchte Fondsverwalter Iain Stealey von JP Morgan Asset Management die jüngste Kletterpartie zu erklären.

   Denn kritische Stimmen im Handel vertraten die Ansicht, dass die Rekordbewertungen der US-Aktien kaum mit der ökonomischen Entwicklung gerade vor dem Hintergrund des Brexits zu rechtfertigen seien. In sieben Tagen bis zum Mittwoch wurden netto 7,8 Milliarden US-Dollar in US-Aktienfonds gepumpt - die erste Wochenzunahme seit April. "Marktbeobachter greifen sich an den Kopf", wunderte sich ETF-Händler Mohit Bajaj von WallachBeth Capital über die Rally.

   Der Dow-Jones-Index gewann 0,1 Prozent auf 18.517 Punkte, S&P-500 und Nasdaq-Composite büßten jeweils 0,1 Prozent ein. Umgesetzt wurden 873 (Donnerstag: 829) Millionen Aktien. Dabei standen den 1,648 (1.753) Kursgewinnern 1.388 (1.327) -verlierer gegenüber, unverändert schlossen 97 (71) Titel. "Wir hatten eine wirklich gute Woche und nun zeigen sich Ermüdungserscheinungen", kommentierte Chefhändler Mark Kepner Themis Trading. Händler verwiesen angesichts der wenig veränderten Kurse auf den verheerenden Terroranschlag in Frankreich und die gesenkte Wachstumsprognose der US-Regierung. Aber auch der Bankensektor trug zur Verunsicherung bei. Nachdem JP Morgan am Vortag mit ihrem Geschäftsausweis hohe Erwartungen geweckt hatte, konnten Citigroup und Wells Fargo diese nur zum Teil erfüllen. Bei der Fülle an Konjunkturdaten seien Bären und Bullen gleichermaßen auf ihre Kosten gekommen, hieß es mit Blick auf die uneinheitlich ausgefallenen US-Daten.

US-Daten ohne klare Tendenz Die Bären konnten für sich die schwache Geschäftsaktivität des verarbeitenden Gewerbes im Großraum New York und die gesunkene Konsumfreude reklamieren. Denn der Empire State Index im Juli stürzte deutlicher als erwartet ab und lag nur noch knapp oberhalb der Expansionsschwelle. Zudem trübte sich die Stimmung der US-Verbraucher im Juli wegen des Brexits stärker als erwartet ein. Die Marktbullen verwiesen dagegen auf die US-Einzelhändler, die ihre Umsätze im Juni solide steigerten und die Marktprognosen übertrafen, obwohl die Realeinkommen parallel gesunken waren. Zudem hatte die US-Industrie ihre Juni-Produktion stärker als erwartet gesteigert - ein weiteres Zeichen, dass der einst gebeutelte Sektor zur Jahresmitte auf dem Weg der Besserung ist. Die Zinsdebatte in den USA dürfte aber vor allem von der Inflationsentwicklung befeuert werden. Denn die Kerninflation kletterte auf das höchste Niveau seit vier Jahren, was allerdings so erwartet worden war. Nach Einschätzung von Volkswirten lieferten die Daten insgesamt keine Argumente für Zinserhöhungsfantasien.

Citigroup übertrifft Erwartungen Die Citigroup hat im zweiten Quartal vor allem wegen extrem niedriger Zinsen deutlich weniger verdient als im Vorjahr. Mit einem Minus von 14 Prozent fiel der Rückgang aber geringer aus als von Analysten befürchtet. Die Aktie verlor 0,3 Prozent. Händler bezeichneten das Umfeld für die Großbank als weiterhin herausfordernd. Für JP Morgan ging es nach den Vortagesgewinnen um 0,1 Prozent nach unten. Auch Wells Fargo litt unter dem Niedrigzinsumfeld. Das Nettoergebnis sank ebenfalls, traf aber exakt die Prognose. Die Marge auf die Nettozinserträge verschlechterte sich aber weiter, die Aktie verzeichnete ein Minus von 2,5 Prozent.

   Besser traf US Bancorp den Geschmack der Anleger im Bankensektor. Nach fünf Quartalen in Folge mit getroffenen Gewinnschätzungen schlug die Bank diesmal die Konsensgewinnschätzung. Sowohl das Kreditvolumen wie auch die Einlagen wuchsen um 8 Prozent im Jahresvergleich. Die Titel zogen um 1,6 Prozent an.

Ölpreise legen leicht zu - Goldpreis fällt zurück Die Ölpreise setzten zum Wochenausklang ihre Erholung des Vortages fort. Vor allem die Nachfragesituation sei wieder verstärkt in den Vordergrund getreten, hieß es. Das Umfeld wurde von Marktbeobachtern aber als insgesamt schwierig bezeichnet. Gestützt wurde die Erdölpreise durch positive Wirtschaftsdaten in China. Der Preis für ein Fass US-Leichtöl der Sorte WTI erhöhte sich um 0,6 Prozent auf 45,95 Dollar, für Brent ging es um 0,5 Prozent auf 47,61 Dollar nach oben. Selbst eine auf Wochensicht gestiegene Anzahl aktiver US-Förderanlagen belastete kaum. Wie der Öldienstleister Baker Hughes mitteilte, war es der sechste Anstieg in sieben Wochen.

   Die US-Anleihen gaben belastet von den starken Einzelhandelsumsätzen weiter nach, nachdem der Terroranschlag in Frankreich zunächst gestützt hatte. Die Rendite zehnjähriger Papiere stieg um 6 Basispunkte auf 1,59 Prozent und verzeichnete den höchsten Wochenaufschlag seit Juni 2015.

   Für die Feinunze Gold ging es im späten Geschäft um 0,6 Prozent auf 1.327 Dollar nach unten. Ein festerer Dollar drängte die gestiegenen Terrorsorgen in den Hintergrund und beendete damit eine sechswöchige Gewinnstrecke. Zur Vorwoche verbilligte sich Gold um 2,3 Prozent. "Die Unsicherheit ist aber weiter hoch, was den Goldpreis langfristig stützen dürfte", sagte Analyst Lukman Otunuga von FXTM Research. Sollte der Sprung über die Marke von 1.345 Dollar gelingen, habe das Edelmetall Potenzial bis 1.370 Dollar.

   Am Devisenmarkt gab das britische Pfund nach. Auslöser waren Aussagen von Andy Haldane, Chefvolkswirt der Bank of England, wonach im August eine "materielle" geldpolitische Lockerung wegen der Brexit-Folgen nötig sein werde. Zuletzt kostete das Pfund 1,3216 Dollar nach einem Tageshoch bei 1,3482 Dollar. Der Euro geriet mit den guten US-Produktionsdaten unter Druck und fiel auf 1,1071 im späten Handel von Wechselkursen knapp über 1,11 Dollar vor den Daten. Zum Yen verbuchte der Dollar den höchsten Wochenaufschlag seit 1999 - beflügelt von der Erwartung geldpolitischer Lockerungen in Japan.

Terror belastet Flugbranche Der Terroranschlag in Frankreich belastete am Aktienmarkt den Sektor der Fluggesellschaften. Delta Air Lines und United Continental Holdings verloren 2,2 bzw. 0,9 Prozent. Microsoft ermäßigten sich um 0,1 Prozent, der Softwaregigant wird sein Absatzziel für das Betriebssystem Windows 10 für Juni 2018 nicht erreichen. === INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 18.516,55 0,05 10,14 6,26 S&P-500 2.161,74 -0,09 -2,01 5,76 Nasdaq-Comp. 5.029,59 -0,09 -4,47 0,44 Nasdaq-100 4.589,83 -0,14 -6,66 -0,07

DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8:48 Do, 17.13 Uhr % YTD EUR/USD 1,1061 -0,57% 1,1125 1,1109 +1,9% EUR/JPY 116,5855 -0,97% 117,7288 117,11 -19,6% EUR/CHF 1,0874 -0,34% 1,0911 1,0900 -0,0% EUR/GBP 0,8370 +0,39% 0,8298 1,2012 +13,7% USD/JPY 105,39 -0,41% 105,82 105,45 -10,2% GBP/USD 1,3219 -1,42% 1,3410 1,3341 -10,4%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 45,96 45,68 +0,6% 0,28 +9,7% Brent/ICE 47,62 47,37 +0,5% 0,25 +11,3%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.330,33 1.335,10 -0,4% -4,78 +25,4% Silber (Spot) 20,11 20,33 -1,1% -0,21 +45,5% Platin (Spot) 1.088,55 1.100,50 -1,1% -11,95 +22,1% Kupfer-Future 2,23 2,24 -0,4% -0,01 +3,8% === Kontakt zum Autor: florian.faust@wsj.com

   DJG/DJN/flf

   (END) Dow Jones Newswires

   July 15, 2016 16:16 ET (20:16 GMT)

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