01.07.2021 15:54:43

MÄRKTE USA/Wall Street mit verhaltenem Start zum Quartalsauftakt

NEW YORK (Dow Jones)--Die Wall Street ist verhalten ins neue Quartal gestartet. Der S&P-500 markiert gleichwohl das nächste Rekordhoch. Händler machen nun vor dem für Freitag anstehenden Arbeitsmarktbericht eine gewisse Zurückhaltung aus, potenziell könnten die Daten nämlich dazu beitragen, die Weichen für die künftige Geldpolitik der US-Notenbank zu stellen. Der unerwartet starke Rückgang der wöchentlichen Erstanträge auf US-Arbeitslosenhilfe bewegt indes nicht. "Die Daten sind zwar stark, der Markt wartet aber auf den großen Arbeitsmarktbericht am Freitag", sagt ein Händler. Im frühen Handel stagniert der Dow-Jones-Index bei 34.512 Punkten, der S&P-500 und der Nasdaq-Composite klettern um 0,2 bzw. 0,1 Prozent.

Über die Frage des Zeitpunkts der Zinswende wird in den USA weiter heftig diskutiert. Zuletzt hatten sich mehrere Fed-Vertreter für 2022 ausgesprochen, nachdem eine Mehrheit der Mitglieder auf der vergangenen Sitzung noch 2023 favorisiert hatte. Die Marktzinsen hat dies aber bislang nicht nach oben bewegt. "Die Wachstumskulisse ist da, der Stimulus ist immer noch da, die Unternehmenszahlen fallen phänomenal aus", gibt sich Investmentstrategin Caroline Simmons von der UBS Global Wealth Management gleichwohl mittelfristig optimistisch. Die Konjunkturerholung in den USA könnte ihren Höhepunkt aber bereits gesehen haben, ergänzt sie.

Und es gibt auch weniger optimistische Einschätzungen. Die Märkte gelangten zu der Erkenntnis, dass das Covid-19-Virus auf absehbare Zeit zu einem dauerhaften Begleiter wird. Dieses Risiko müsse einkalkuliert werden, sagt ein Händler. Die Weltgesundheitsorganisation WHO verweist auf den Umstand, dass der Rückgang der Neuinfektionen in Europa nach zehn Wochen zu einem Ende gekommen ist. Allein in der vergangenen Woche sei ein Anstieg um 10 Prozent verzeichnet worden.

Erdölpreise explodieren

Die Erdölpreise marschieren unterdessen von einem Mehrjahreshoch zum nächsten und steigen am Donnerstag um rund 3 Prozent. Im Handel wird auf das beginnende Treffen der Gruppe Opec+ verwiesen. Es sei schwierig, die aktuelle Mineralölnachfrage vorherzusagen. Daher könnte selbst eine Angebotsausweitung durch das Kartell zu einer Angebotsverknappung führen, heißt es. Zudem bleibe die Förderung in den USA eher verhalten - trotz der jüngsten Preisrally.

Der Dollar kommt nach anfänglichen Aufschlägen im Tagesverlauf zurück, der Dollarindex sinkt mit Gewinnmitnahmen um 0,1 Prozent. Der Euro war zwischenzeitlich auf ein Zwölfwochentief gefallen, der Yen sogar auf ein 15-Monatstief. Laut Analysten zeigt die Dollar-Reaktion, dass der Markt dem datenbasierten Ansatz der US-Notenbank folge; starke Daten erhöhten die Wahrscheinlichkeit für eine straffere Geldpolitik. Am Vortag hatte der ADP-Arbeitsmarktbericht überzeugt. Der wieder nachgebende Greenback stützt den Goldpreis, der sich gut behauptet zeigt. Am Rentenmarkt fallen die Renditen leicht - trotz der starken Arbeitsmarktdaten.

Micron mit Transaktion sehr schwach

Trotz überzeugender Quartalszahlen fallen Micron Technology um 5,1 Prozent. Die Titel hatten sich zur Wochenmitte aber recht fest gezeigt. Die starke Nachfrage nach Halbleitern hat dem Konzern im dritten Geschäftsquartal einen Umsatz- und Gewinnsprung beschert. Für das Schlussquartal rechnet Micron mit weiteren Zuwächsen. Negativ wird die Transaktion mit Texas Instruments gesehen. Deren Aktien fallen um 0,6 Prozent. Das Unternehmen übernimmt von Micron Technology für 900 Millionen Dollar eine Chipfabrik in Utah. Damit erhöht Texas Instruments in der aktuell globalen Chip-Knappheit die Kapazitäten.

Die Boeing-Aktie gewinnt 0,6 Prozent. Der US-Flugzeughersteller hat mit Brian West einen neuen Finanzvorstand berufen. Er war zuvor lange Jahre bei General Electric tätig. Walgreens Boots Alliance stürzen um um 7,2 Prozent ab. Die Apothekenkette kehrte in die Gewinnzone zurück und hat die Prognose angehoben. Allerdings basiert die günstige Geschäftsentwicklung auf der Sonderkonjunktur Coronapandemie, die bald enden könnte. Die Papiere des Betratungsunternehmens Franklin Covey schnellen um 16,6 Prozent empor. Die Gesellschaft lieferte überzeugende Geschäftszahlen und einen verbesserten Ausblick.

Die Titel der deutschen Curevac brechen um 7 Prozent ein. Der Corona-Impfstoff des Pharmaunternehmens weist laut abschließenden Auswertungen nur eine geringe Wirksamkeit auf. Der englische Fußballstar Jadon Sancho wechselt für eine Ablöse von 85 Millionen Euro von Borussia Dortmund zu Manchester United. Die Aktie der Briten steigt um 0,3 Prozent.

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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

DJIA 34.511,68 +0,0% 9,17 +12,8%

S&P-500 4.304,68 +0,2% 7,18 +14,6%

Nasdaq-Comp. 14.518,70 +0,1% 14,74 +12,7%

Nasdaq-100 14.565,00 +0,1% 10,19 +13,0%

US-Anleihen

Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD

2 Jahre 0,25 0,0 0,25 13,4

5 Jahre 0,89 -0,3 0,89 52,7

7 Jahre 1,22 -1,4 1,24 57,3

10 Jahre 1,46 -1,1 1,47 53,9

30 Jahre 2,07 -1,6 2,09 42,6

DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8:22 Mi,17:30 % YTD

EUR/USD 1,1870 +0,1% 1,1842 1,1855 -2,8%

EUR/JPY 132,26 +0,4% 131,65 131,58 +4,9%

EUR/CHF 1,0972 +0,0% 1,0966 1,0962 +1,5%

EUR/GBP 0,8598 +0,3% 0,8574 0,8584 -3,7%

USD/JPY 111,42 +0,3% 111,18 110,99 +7,9%

GBP/USD 1,3805 -0,2% 1,3812 1,3811 +1,0%

USD/CNH (Offshore) 6,4664 +0,0% 6,4712 6,4644 -0,6%

Bitcoin

BTC/USD 33.612,80 -3,4% 34.297,01 34.274,01 +15,7%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 76,00 73,47 +3,4% 2,53 +57,1%

Brent/ICE 76,47 74,62 +2,5% 1,85 +49,6%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.780,70 1.770,05 +0,6% +10,65 -6,2%

Silber (Spot) 26,24 26,13 +0,4% +0,11 -0,6%

Platin (Spot) 1.093,00 1.075,90 +1,6% +17,10 +2,1%

Kupfer-Future 4,30 4,30 +0,1% +0,01 +22,0%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/flf/cln

(END) Dow Jones Newswires

July 01, 2021 09:55 ET (13:55 GMT)

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Boeing Co. 173,46 2,58% Boeing Co.
CureVac 3,05 9,81% CureVac
Franklin Covey CoShs 37,00 -0,32% Franklin Covey CoShs
Manchester United 16,28 -0,28% Manchester United
Micron Technology Inc. 84,99 -1,63% Micron Technology Inc.
Texas Instruments Inc. (TI) 183,44 2,27% Texas Instruments Inc. (TI)
Walgreens Boots Alliance Inc 9,26 4,12% Walgreens Boots Alliance Inc