22.06.2020 15:59:44

MÄRKTE USA/Wall Street mit Sorgen vor zweiter Viruswelle im Minus

NEW YORK (Dow Jones)--Entgegen der vorbörslichen Indikation reicht es an der Wall Street am Montag nicht für Aufschläge. Damit scheint sich die jüngste Schwäche des Marktes aus der vergangenen Woche doch fortzusetzen. Der Markt bleibt gefangen zwischen der Hoffnung auf eine schnelle Konjunkturerholung und der Sorge vor einer zweiten Infektionswelle. Rein technisch gesehen deute vieles auf steigende Kurse hin. Aber die Sorge vor einer zweiten Infektionswelle mit den Coronavirus stehe dem entgegen, heißt es mit Blick auf steigende Infektionsraten in den US-Bundesstaaten Arizona, South Carolina, Florida und Texas. Untermauert werden die Daten von der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Diese hat eine Rekordzahl an Neuinfektionen an einem einzigen Tag gemeldet, wobei Brasilien und die USA die meisten Neufälle verzeichneten.

Laut dem US-Handelsbeauftragten Peter Navarro bereitet sich die Regierung auf eine neue Infektionswelle vor. Diese werde zwar nicht zwingend erwartet, aber die Regierung unter US-Präsident Donald Trump treffe Vorbereitungen durch die Lagerung von Medikamenten und medizinischer Ausrüstung, so Navarro. Im frühen Geschäft verliert der Dow-Jones-Index 0,6 Prozent auf 25.728 Punkte, S&P-500 und Nasdaq-Composite büßen 0,4 Prozent bzw. 0,1 Prozent ein.

Sorgen vor zweiter Welle

"Es ist unwahrscheinlich, dass der Anstieg der Infektionsrate das Vertrauen an den Märkten stärkt, aber es könnte ein Punkt kommen, an dem sich die Händler besser an die Situation gewöhnen (...)", sagt Marktanalyst David Madden von CMC Markets. Denn das Wiederhochfahren der Wirtschaft bringe das Risiko neuer Infektionen mit sich. "Es machen ganz klar Sorgen die Runde, aber mit der Panik im Februar und März hat das nichts zu tun", ergänzt Madden. Andere Marktteilnehmer sehen die Sache weniger gelassen und warnen vor einem erneuten Einbruch der Märkte.

Am Devisenmarkt verliert der ICE-Dollarindex 0,2 Prozent. Dass gerade die USA zu weltweiten Krisenstaaten der Pandemie zählten, mache den Greenback anfällig, heißt es im Handel. Der Euro könnte seine Aufwärtsbewegung bald wieder aufnehmen, heißt es bei der Commerzbank. Die 38,2 Prozent-Korrektur sei bei 1,1172 Dollar erreicht worden. Erstes Ziel sei dann das "Widerstands-Cluster" aus dem jüngsten Hoch bei 1,1422 Dollar und dem Märzhoch bei 1,1495 Dollar. Aktuell steigt die Gemeinschaftswährung auf Tagessicht um 0,4 Prozent auf 1,1228 Dollar.

Wie sehr die Sorge vor einer zweiten Infektionswelle am Markt umgeht, lässt auch der Rentenmarkt mit steigenden Notierungen erahnen. Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen verliert 2 Basispunkte auf 0,68 Prozent. Auch die "Krisenwährung" Gold ist gesucht, die Feinunze verteuert sich um 0,9 Prozent auf 1.759 US-Dollar - gestützt von der Dollarschwäche und sinkenden Marktzinsen.

Anders als am Goldmarkt fallen die Preise für Erdöl nach ihren jüngsten Dreimonatshochs. Allerdings erholen sich die Preise deutlich von ihren Tagestiefs - mit Unterstützung des schwachen Dollar: US-Leichtöl der Sorte WTI verbilligt sich um 0,2 Prozent auf 39,67 Dollar, europäisches Referenzöl der Sorte Brent verharrt bei 42,19 Dollar je Fass. Die Sorge vor einer zweiten Welle schüre Nachfrageängste, heißt es. Die Analysten der Bank of America sehen die fundamentale Lage bei Rohöl aber verbessert und heben Ihre Preisprojektionen an.

Evoke haussieren

Unter den Einzelaktien sinken American Airlines um 3,6 Prozent. Die Fluggesellschaft plant eine Kapitalerhöhung um 3,5 Milliarden Dollar durch eine Wandlung von Schulden in Eigenkapital. Der Aktienkurs von Fedex gibt 1,2 Prozent nach. Der US-Logistikkonzern nimmt eine 370 Millionen Dollar schwere Goodwill-Abschreibung vor.

Die Aktie von Insurance Akquisition profitiert von Berichten über eine mögliche Übernahme des Online-Gebrauchtwagenhändlers Shift Technologies. Die Aktie legt um 9,9 Prozent zu. Evoke Pharma haussieren um 81,7 Prozent, nachdem das Unternehmen eine Zulassung durch die US-Gesundheitsbehörde FDA für eine neue Anwendung des Nasensprays Gimoti erhalten hat.

Im Kampf gegen eine zweite Pandemiewelle haben die chinesischen Behörden die Einfuhr von tiefgekühltem Hähnchenfleisch des US-Lebensmittelkonzerns Tyson Foods vorübergehend aufgrund von Infektionsfällen untersagt. Die Titel büßen 2,2 Prozent ein. Die chinesischen Behörden haben die Schließung einer Pepsi-Fabrik angeordnet, nachdem dort mehrere Angestellte positiv auf das Virus getestet worden sind. Der Kurs ermäßigt sich um 0,7 Prozent.

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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

DJIA 25.728,18 -0,55 -143,28 -9,85

S&P-500 3.084,34 -0,43 -13,40 -4,53

Nasdaq-Comp. 9.932,42 -0,14 -13,70 10,70

Nasdaq-100 10.007,89 -0,01 -0,75 14,60

US-Anleihen

Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD

2 Jahre 0,18 -1,6 0,19 -102,5

5 Jahre 0,32 -0,5 0,32 -160,7

7 Jahre 0,51 -1,8 0,53 -173,6

10 Jahre 0,68 -2,0 0,70 -176,6

30 Jahre 1,43 -3,1 1,46 -163,8

DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8:30 Fr, 17:03 % YTD

EUR/USD 1,1227 +0,36% 1,1194 1,1195 +0,1%

EUR/JPY 119,96 +0,41% 119,69 119,61 -1,6%

EUR/CHF 1,0659 +0,10% 1,0647 1,0642 -1,8%

EUR/GBP 0,9050 -0,04% 0,9047 0,9043 +6,9%

USD/JPY 106,86 +0,07% 106,90 106,93 -1,8%

GBP/USD 1,2406 +0,41% 1,2372 1,2371 -6,4%

USD/CNH (Offshore) 7,0648 -0,21% 7,0741 7,0706 +1,4%

Bitcoin

BTC/USD 9.456,76 +1,41% 9.406,76 9.358,01 +31,2%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 39,67 39,75 -0,2% -0,08 -32,6%

Brent/ICE 42,14 42,19 -0,1% -0,05 -33,1%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.759,36 1.744,15 +0,9% +15,21 +16,0%

Silber (Spot) 17,99 17,60 +2,2% +0,39 +0,8%

Platin (Spot) 829,50 817,55 +1,5% +11,95 -14,0%

Kupfer-Future 2,64 2,61 +1,2% +0,03 -6,1%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/flf/ros

(END) Dow Jones Newswires

June 22, 2020 09:59 ET (13:59 GMT)

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