10.05.2023 15:56:47

MÄRKTE USA/Wall Street mit nachlassendem Preisdruck uneinheitlich

NEW YORK (Dow Jones)--Die Kaufzurückhaltung der vergangenen Tage endet am Mittwoch. Denn neue Inflationsdaten zeigen das erhoffte Ergebnis. Doch die erste Euphorie ist schon wieder verflogen, der Dow-Jones-Index dreht sogar 0,1 Prozent auf 33.526 Punkte ins Minus, S&P-500 und Basdaq-Composite halten im frühen Geschäft Aufschläge von 0,3 bzw. 0,7 Prozent. Der Verbraucherpreisanstieg hat im April nicht nur leicht nachgelassen, sondern auch die Markterwartung einer Stagnation bei der Teuerung unterboten. Damit könnte die von der US-Notenbank angedeutete Zinspause Wirklichkeit werden, weil der Teuerungsdruck wie erhofft etwas nachlässt. Zuvor hatte der Präsident der New Yorker Notenbankfiliale, John Williams, allerdings betont, dass es zu früh sei, schon vom Ende des Zinserhöhungszyklus auszugehen. Auch die Hängepartie bei den Verhandlungen zur Schuldenobergrenze bremst den Markt etwas.

"Das Ausmaß des Preisdrucks, der immer noch auf der amerikanischen Wirtschaft lastet, steht heute im Mittelpunkt des Interesses der Anleger, die auf den neuesten Inflationsbericht warten. Dies ist ein wichtiges Puzzleteil für die Entscheidungsträger der Zentralbank und wird ihnen bei der Entscheidung helfen, ob sie im Juni auf eine Pause bei den Zinserhöhungen drängen werden", verdeutlicht Marktstrategin Susannah Streeter von Hargreaves Lansdown die Bedeutung der Daten.

Rentenmarkt setzt auf Zinspause

Mit den Daten sinken die Erwartungen an eine Zinsanhebung durch die Fed um 25 Basispunkte im Juni, sie werden nur noch mit einer Wahrscheinlichkeit von 19 Prozent nach 25 Prozent vor den Daten eingepreist. "Für die Märkte zählt heute, dass die Jahresrate weiter zurückgegangen ist", so Vermögensverwalter Thomas Altmann von QC Partners. Die Zinserhöhungspause könne Realität werden, ergänzt ein Rentenhändler. Denn die Rentennotierungen ziehen mit den Daten deutlich an und drücken die Renditen ins Minus.

Sinkende Zinserwartungen belasten den Dollar, der Dollarindex büßt nach zwischenzeitlichen Aufschlägen nun 0,1 Prozent ein - der Euro steigt entsprechend. Der Goldpreis dreht mit den Daten zunächst klar ins Plus. Die Aussicht auf eine Zinspause bei einer weiter steigenden Teuerung macht das Edelmetall als Inflationsschutz attraktiv. Doch mittlerweile hat Gold die Aufschläge wieder komplett abgegeben.

Auslaufende Berichtsperiode bewegt Einzelkurse

Unter den Einzelwerten bewegen sich vor allem die Kurse der Nachzügler der so langsam zu Ende gehenden Berichtssaison: Airbnb brechen um 11,9 Prozent ein. Zum einen verfehlen die Buchungen des Online-Unterkunftanbieters trotz Rekordniveau im jüngsten Quartal die Erwartungen, zum anderen fällt der Ausblick weniger optimistisch aus.

Für Rivian geht es dagegen um 9,9 Prozent nach oben. Der Elektroautohersteller verringerte seinen Quartalsverlust stärker als erwartet und hält zudem an seinem Ausblick für das Geschäftsjahr fest, so sollen unter anderem 50.000 Fahrzeuge vom Band laufen. Daneben sieht sich Rivian bis ins Jahr 2025 ausreichend finanziert.

Klar besser als erwartet präsentieren sich die Geschäftszahlen des Videospieleentwicklers Electronic Arts (+0,1%). Zudem zeigt sich das Unternehmen in seinem Ausblick sehr zuversichtlich. Ebenfalls jeweils nach Quartalszahlen knickt der Kurs des Gebrauchtwagenhändlers Vroom um 11,7 Prozent ein, während es für den Kurs des Kameraherstellers Gopro um 8,9 Prozent nach unten geht. Für Enttäuschung sorgen auch die unter Erwarten ausgefallenen Geschäftszahlen des Steuerberaters H&R Block (-3%).

Die Aktie des Schuhfabrikanten Allbirds (-5,1%) reagiert negativ auf den Quartalsbericht. Occidental Petroleum verdiente in ihrem ersten Quartal weniger als von Analysten geschätzt und setzte auch weniger um. Der Kurs büßt daraufhin 2,3 Prozent ein. Bei Roblox (+5,2%) befeuert ein deutlicher Anstieg der Nettobuchungen den Kurs.

Auch Übernahmen machen Kurse

Für Syneos Health (INC Research Holdings) geht es um 8,8 Prozent nach oben. Einem Medienbericht zufolge soll ein Konsortium aus Elliott Investment Management, Patient Square Capital und Veritas Capital in Gesprächen sein, den Medikamentenentwickler zu übernehmen.

Einen Schritt weiter ist man bei CTI Biopharma: Swedish Orphan Biovitrum (Sobi) übernimmt die Biopharmagesellschaft für 1,7 Milliarden Dollar und zahlt eine hohe Prämie. Der Kurs steigt um 85 Prozent.

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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

DJIA 33.526,08 -0,1% -35,73 +1,1%

S&P-500 4.131,09 +0,3% 11,92 +7,6%

Nasdaq-Comp. 12.259,43 +0,7% 79,88 +17,1%

Nasdaq-100 13.279,95 +0,6% 78,84 +21,4%

US-Anleihen

Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD

2 Jahre 3,97 -5,4 4,02 -45,0

5 Jahre 3,41 -8,8 3,50 -58,8

7 Jahre 3,43 -7,2 3,50 -54,4

10 Jahre 3,46 -5,9 3,52 -42,0

30 Jahre 3,80 -3,7 3,84 -16,7

DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8:17 Di, 17:28 Uhr % YTD

EUR/USD 1,0976 +0,1% 1,0966 1,0957 +2,5%

EUR/JPY 147,77 -0,3% 148,47 148,04 +5,3%

EUR/CHF 0,9761 -0,0% 0,9764 0,9768 -1,4%

EUR/GBP 0,8693 +0,1% 0,8689 0,8684 -1,8%

USD/JPY 134,58 -0,5% 135,37 135,12 +2,6%

GBP/USD 1,2629 +0,1% 1,2625 1,2618 +4,4%

USD/CNH (Offshore) 6,9301 +0,1% 6,9329 6,9266 +0,0%

Bitcoin

BTC/USD 28.118,92 +1,9% 27.620,21 27.524,58 +69,4%

ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 72,65 73,71 -1,4% -1,06 -9,4%

Brent/ICE 76,89 77,44 -0,7% -0,55 -8,8%

GAS VT-Settlem. +/- EUR

Dutch TTF 35,85 35,95 -0,3% -0,10 -53,7%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 2.034,14 2.034,41 -0,0% -0,27 +11,5%

Silber (Spot) 25,61 25,63 -0,1% -0,02 +6,8%

Platin (Spot) 1.110,45 1.109,50 +0,1% +0,95 +4,0%

Kupfer-Future 3,85 3,90 -1,1% -0,04 +0,9%

YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/flf/cln

(END) Dow Jones Newswires

May 10, 2023 09:57 ET (13:57 GMT)

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