MÄRKTE USA/Wall Street mit kaum veränderter Eröffnung vor Wochenplus

   Von Florian Faust

   FRANKFURT (Dow Jones)--Nachdem sich die Wall Street bereits am Vortag recht bewegungsarm gezeigt hat, erwarten Marktbeobachter zum Handelsbeginn am Freitag ebenfalls keine großen Sprünge. Händler stellen sich auf knapp behauptete Eröffnungskurse ein. Belastet wird das Sentiment von einem stark nachlassenden BIP-Wachstum in der Eurozone, das noch dazu die Markterwartungen verfehlt hat. Damit steigen die Sorgen über die Verfassung der globalen Konjunktur - auch wenn aus China Signale der Entspannung kommen. Denn dort hat die Notenbank den Abwertungszyklus des Yuan gestoppt, die Währung wurde erstmals nach drei Tagen etwas höher gefixt. "Investoren versuchen weiter, die Bedeutung der Yuan-Wechselkurse zu ergründen", sagt Marktstratege Peter Kenny von Clearpool Group.

   Doch trotz der sich anbahnenden Verluste zum Handelsstart könnte die Wall Street auf Wochensicht noch immer im Plus schließen. Ob es soweit kommt, hängt nicht zuletzt von einem Datenduo ab, welchem Händler durchaus Impulscharakter zubilligen. Neben der vorbörslich erwarteten Industrieproduktion für Juli dürfte das Verbrauchervertrauen im frühen Handel die Trendrichtung vorgeben. Mit den Währungskapriolen rund um die Abwertung des Renminbi sei die Erwartung einer US-Leitzinserhöhung bereits im September im Wochenverlauf etwas geschwunden. Allerdings beginne sich das Blatt bereits wieder zu wenden. Daher dürften die Daten hinsichtlich der Wahrscheinlichkeit einer Zinswende im September abgeklopft werden. Der Dollar-Wechselkurs werde dabei eine entscheidende Rolle für den Aktienhandel spielen, heißt es im Handel.

   "Besondere Aufmerksamkeit dürfte der Industrieproduktion und den Inflationsdaten gezollt werden", mutmaßt IG-Marktanalyst Angus Nicholson. Es zeigt sich, dass zumindest die jüngste Inflationsentwicklung einer frühen Zinsanhebung nicht im Wege steht. Denn die Erzeugerpreise sind im Juli stärker gestiegen als erwartet. Dies gilt auch für die viel beachtete Kerninflation. Allerdings sehen Analysten trotz der Abweichungen keinen größeren Zinserhöhungsdruck. Sie verweisen auf die weiter fallenden Ölpreise, die die Inflationserwartungen dämpfen.

   Die Ölpreise bewegen sich weiter in der Nähe ihrer Sechsjahrestiefs. Ein Fass US-Leichtöl der Sorte WTI verbilligt sich um 0,3 Prozent auf 42,09 US-Dollar. Nordseeöl der Sorte Brent gibt in ähnlicher Größenordnung ab. Die Wachstumsschwäche in China lastet unvermindert auf den Notierungen. "Die Yuan-Abwertung könnte die Nachfrage in China dämpfen", sagt ein Ölhändler. Der Goldpreis profitiert dagegen etwas von den China-Sorgen, die Feinunze verteuert sich auf 1.118 Dollar nach 1.115 am Vorabend - auch gestützt von einem etwas leichteren Dollar. Der Euro wird mit 1,1152 Dollar gehandelt nach einem Tagestief von 1,1124 Dollar. Auf die Inflationsdaten reagiert der Greenback praktisch nicht, was auch für den US-Rentenmarkt gilt. Zehnjährige US-Staatsanleihen rentieren unverändert mit 2,19 Prozent.

   Unter den Einzelaktien ziehen J.C. Penney vorbörslich um 6,4 Prozent an. Der Kaufhausbetreiber hat den Verlust im abgelaufenen Quartal stärker als erwartet eingegrenzt. King Digital Entertainment brechen um 11,3 Prozent ein. Zwar überbot der digitale Spieleentwickler, der vor allem über das Spiel "Candy Crush" Bekanntheit erlangte, die Markterwartungen im abgelaufenen Quartal, gleichwohl verbuchten die Schweden einen 28-prozentigen Ergebniseinbruch. Was Anleger aber vor allem verschreckte, war ein Absturz bei Kennziffern, die Auskunft über die zukünftige Umsatzentwicklung liefern. Diese reduzierten sich um 13 Prozent.

   Nach Vorlage von Quartalszahlen unterhalb der Marktprognosen sinken die Titel des Anbieters für die Halbleiterindustrie Applied Materials um 0,9 Prozent. Für Nordstrom geht es dagegen um 4,9 Prozent nach oben, nachdem die Kauf- und Versandhauskette im zweiten Quartal mehr verdient hatte als Analysten ihr zugetraut hatten.

   DJG/DJN/flf/bam

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   August 14, 2015 09:18 ET (13:18 GMT)

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