10.09.2015 22:54:46
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MÄRKTE USA/Wall Street legt zu - US-Zinsentscheidung im Fokus
Von Thomas Rossmann
NEW YORK (Dow Jones)--Trotz der anhaltenden Zinssorgen hat die Wall Street am Donnerstag zugelegt. Allerdings konnten zwischenzeitliche deutlichere Gewinne nicht behauptet werden. Die Unsicherheit, ob die US-Notenbank in der kommenden Woche die Zinsen erhöht oder nicht, bleibt weiter hoch. Dazu kommen die anhaltenden Sorgen um die Konjunktur in China. Dies läßt sich auch am Handelsverlauf der vergangenen Tage ablesen - es ging in den USA abwechselnd mit den Aktienkursen nach oben oder unten.
"Es fühlt sich an, als ob sich der Markt in Kurven bewegt - an einem Tag im 'Risk-On' am anderen Tag im 'Risk-Off-Modus'", merkte Analyst Brian Fenske von ITG an. Vor allem Aktien aus dem Gesundheits- und Biotechnologiebereich waren am Donnerstag bei den Anlegern gesucht.
Der Dow-Jones-Index erhöhte sich um 0,5 Prozent auf 16.330 Punkte, nachdem er im Verlauf schon bis auf 16.442 Punkte gestiegen war. Der S&P-500 kletterte um 0,5 Prozent auf 1.952 Punkte und der Nasdaq-Composite stieg um 0,8 Prozent auf 4.796 Punkte. Umgesetzt wurden 0,95 (Mittwoch: 0,93) Milliarden Aktien. Auf die 1.675 (816) Kursgewinner kamen an der NYSE 1.460 (2.340) -verlierer, unverändert gingen 117 (96) Titel aus dem Handel.
Bis vor einigen Monaten waren sich die Investoren noch sicher, dass die Fed im September erstmals seit fast zehn Jahren wieder die Zinsen erhöhen wird. Doch lassen die jüngsten Aussagen der Mitglieder des Offenmarktausschusses darauf schließen, dass dort eher Uneinigkeit bezüglich einer Zinserhöhung in der kommenden Woche herrscht. "Die derzeitige Debatte, ob die Fed die Zinsen anheben wird oder nicht, ist wahrscheinlich schädlicher für den Markt als eine tatsächliche Erhöhung", sagte Analyst Tim Ash von Nomura.
Die Meinungen unter den Analysten, ob die US-Notenbank bereits auf ihrer Sitzung in der kommenden Woche an der Zinsschraube drehen wird, gehen weiter auseinander. Goldman Sachs hat nochmals wiederholt, dass man erst im Dezember mit einem solchen Schritt rechnet, die Deutsche Bank favorisiert dagegen einen Oktober-Termin.
Wenig Erhellendes brachten die wöchentlichen US-Arbeitsmarktdaten, da sie den Erwartungen entsprachen. Die Importpreise sind indes mit minus 1,8 Prozent etwas stärker gefallen als mit einem Rückgang von 1,7 Prozent erwartet. Das könnte die Wahrscheinlichkeit für eine baldige Zinserhöhung etwas mindern.
Die Apple-Aktie stand nach der Präsentation am Vortag erneut im Fokus. Der Technologiekonzern will künftig seine iPhones auch ohne Vertragsbindung an ein Telekom-Unternehmen verkaufen. Überdies zapft der Konzern ein weiteres Mal den europäischen Anleihemarkt an und begibt zwei Bonds im Volumen von insgesamt 1,5 bis 2 Milliarden Euro. Für Apple ging es um 2,2 Prozent nach oben.
Die Aktionäre von Envivio haben in Ericsson einen Weißen Ritter gefunden, der zugestimmt hat, mehr als das Doppelte des Börsenkurses des Software-Anbieters zu bezahlen. Der Kurs ist im Vorjahr um etwa 60 Prozent gefallen, konnte diese Entwicklung in diesem Jahr aber bereits teilweise umkehren. Die Envivio-Aktie haussierte nun um 113,7 Prozent.
Palo Alto Networks erhöhten sich um 7,4 Prozent, nachdem das auf Netzwerk-Sicherheit spezialisierte Unternehmen einen kräftigen Umsatzanstieg im vierten Geschäftsquartal berichtet hatte. Bei Krispy Kreme Doughnuts sorgte dagegen eine gesenkte Jahresprognose für schlechte Stimmung. Die Aktie verzeichnete einen Abschlag von 11,7 Prozent.
Der Euro machte einen Satz bis an die Marke von 1,13 Dollar. Devisen-Händler taten sich mit einer Erklärung allerdings schwer. Fundamentale Gründe habe es nicht gegeben. Ein Teilnehmer vermutete denn auch technische Gründe. Im späten US-Handel notierte die Gemeinschaftswährung bei 1,1283 Dollar.
Der Goldpreis konnte sich von den Abgaben des Vortages etwas erholen. Für die Feinunze ging es zum US-Settlement um 0,7 Prozent auf 1.109 Dollar nach oben. Händler sprachen von einer technischen Erholung, nachdem der Preis am Vortag auf das niedrigste Settlement-Niveau seit einem Monat abgerutscht war. Weiterhin stehe der Markt ganz im Bann der Fed-Sitzung in der kommenden Woche, ergänzte ein Händler.
Auch die Ölpreise setzten ihre volatile Entwicklung fort. Nach den starken Vortagesabgaben ging es nun kräftig nach oben. Die wöchentlichen US-Lagerdaten sorgten nur kurzzeitig für etwas Belastung. Mit 2,6 Millionen Barrel war die Zunahme klar über der erwarteten 300.000 Barrel ausgefallen. Allerdings wies die Produktion in den USA einen Rückgang auf, was den Preis stützte. Für ein Barrel der Sorte WTI mussten zum Settlement 45,92 Dollar bezahlt werden, ein Plus von 4,0 Prozent. Ein Fass der Sorte Brent notierte 2,8 Prozent höher bei 48,89 Dollar.
Mit den steigenden Kursen an der Wall Street ging es mit den US-Anleihen abwärts. Die Rendite zehnjähriger Papiere legte um 5 Basispunkte auf 2,22 Prozent zu und kletterte damit auf ein Monatshoch. Die Anleger würden sich aber auch verstärkt Unternehmensanleihen zuwenden, merkte ein Teilnehmer an. Gleichwohl gab es bei der Auktion neuer US-Staatsanleihen mit einer Laufzeit von 30 Jahren die höchste Nachfrage seit Juni. Händler erklärten das Interesse mit anhaltenden Unsicherheiten bezüglich der globalen Konjunkturentwicklung.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut DJIA 16.330,40 0,47 76,83 S&P-500 1.952,29 0,53 10,25 Nasdaq-Comp. 4.796,25 0,84 39,72 Nasdaq-100 4.296,30 1,01 42,85Kupon Laufzeit Notierung Änderung Rendite Änderung 5/8% 2-year 99 25/32 up 1/32 0,733% -0,8 Bp 1% 3-year 99 26/32 flat 1,061% flat 1 3/8% 5-year 99 5/32 dn 5/32 1,550% +3,4 Bp 1 7/8% 7-year 99 20/32 dn 8/32 1,933% +3,9 Bp 2 1/8% 10-year 97 31/32 dn 13/32 2,222% +4,6 Bp 2 1/2% 30-year 97 22/32 dn 30/32 2,989% +4,8 Bp
DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8.00 Uhr Mi, 17.24 Uhr EUR/USD 1,1283 0,72% 1,1202 1,1157 EUR/JPY 136,05 0,54% 135,32 135,00 EUR/CHF 1,0980 0,30% 1,0948 1,0910 USD/JPY 120,61 -0,14% 120,78 121,01 GBP/USD 1,5453 0,63% 1,5356 1,5373 === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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September 10, 2015 16:24 ET (20:24 GMT)
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