08.05.2017 22:59:43
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MÄRKTE USA/Wall Street kaum verändert nach Macron-Sieg - Apple mit Rekordhoch
Von Thomas Rossmann
NEW YORK (Dow Jones)--Wenig Bewegung hat die Wall Street nach dem Ergebnis der Stichwahl um die Präsidentschaft in Frankreich am Montag gezeigt. Am Sonntag hatte sich, wie vom Markt schon erwartet, der Pro-Europäer Emmanuel Macron gegen die Rechtspopulistin Marine Le Pen deutlich durchgesetzt. Doch nun richtet sich der Fokus der Anleger auf die Umsetzbarkeit der von Macron angekündigten Reformen. "Macron hat mit großen Herausforderungen von allen Seiten zu kämpfen und das Land könnte daher fast unregierbar werden, bevor alle geplanten Reformen umgesetzt sind", sagte Stratege Mark Grant von Hilltop Securities.
Ob Macron auch eine Regierungsmehrheit bekommt, wird sich zudem erst bei der Parlamentswahl im Juni entscheiden. Einer aktuellen Umfrage zufolge wäre Macrons Bewegung "En Marche!" derzeit stärkste Partei. "Es ist aber durchaus möglich, dass die Partei von Macron bei der Wahl nicht genügend Sitze erhält um ihre Agenda durchzusetzen", ergänzte Grant. Zudem dürfte es eine heftige Opposition von den etablierten Parteien und den Rechtspopulisten geben.
Der Dow-Jones-Index gewann 5 Punkte auf 21.012 Punkte. Der S&P-500 lag unverändert bei 2.399 Punkten und der Nasdaq-Composite gewann 2 Punkte auf 6.103 Punkte. Im frühen Handel hatten die beiden Indizes noch neue Allzeithochs markiert. Das Umsatzvolumen lag bei 0,84 (Freitag: 0,83) Milliarden Aktien. Den 1.352 (2.151) Kursgewinnern standen an der NYSE 1.626 (821) -verlierer gegenüber, unverändert schlossen 109 (130) Titel.
Apple-Aktie eilt von Rekord zu Rekord Die Apple-Aktie stand weiter im Fokus und hat erneut ein Rekordhoch markiert. Dieses liegt bei 153,70 Dollar. Zudem hat die Marktkapitalisierung erstmals die Marke von 800 Milliarden Dollar überschritten. Seit Jahresbeginn beträgt das Plus der Titel rund 32 Prozent. Hintergrund für den Kursanstieg zu Wochenbeginn war ein Medienbericht aus China, wonach das neue iPhone wie geplant ausgeliefert werden kann. Zuletzt hatten Analysten eine verspätete Markteinführung ins Spiel gebracht. Zudem hatte Berkshire Hathaway, das Investmentvehikel von Investor Warren Buffett, mitgeteilt, dass die Apple-Beteiligung im ersten Quartal mehr als verdoppelt wurde. Die Aktie gewann 2,7 Prozent auf 153 Dollar.
Andere Impulse waren zu Wochenbeginn dagegen rar. Wichtige Konjunkturdaten standen nicht zur Veröffentlichung an, und Geschäftszahlen kamen eher von Unternehmen aus der zweiten Reihe. Auch die Auftritte der Präsidenten der US-Notenbankfilialen von St. Louis und Cleveland, James Bullard und Loretta Mester, setzten keine Akzente. Beide sind in diesem Jahr nicht stimmberechtigt im Offenmarktausschuss der Notenbank.
Übernahmen rücken in den Fokus Das Interesse konzentrierte sich daher auf einige geplante Unternehmenszusammenschlüsse. So hat der niederländische Farbenhersteller Akzo Nobel das 24,6 Milliarden Dollar schwere Übernahmeangebot des US-Konzerns PPG Industries zurückgewiesen. Akzo ist überzeugt davon, als unabhängiger Konzern seinen Aktionären eine bessere Wertentwicklung bieten zu können. PPG fielen um 1,9 Prozent. Akzo Nobel büßten in Amsterdam 3,2 Prozent ein.
Ferner steht Sinclair Broadcast Group, ein Betreiber von Fernsehsendern, angeblich kurz vor der Abgabe eines Übernahmegebots für Tribune Media. Laut informierten Personen will Sinclair 4 Milliarden Dollar für Tribune zahlen. Das wären 44 bis 45 Dollar je Aktie. Die Tribune-Aktie kletterte um 5,2 Prozent auf 42,40 Dollar. Sinclair gaben dagegen um 2,2 Prozent nach.
Im Luxusgütersektor übernimmt Coach die Handtaschenmarke Kate Spade für 2,4 Milliarden Dollar. Kate Spade verteuerten sich um 8,3 Prozent und Coach stiegen um 4,8 Prozent.
Zudem wurde bekannt, dass Comcast und Charter Communications eine Partnerschaft im Mobilfunk-Bereich planen. An der Wall Street dürfte das Spekulationen anheizen, dass Comcast und Charter Communications möglicherweise gemeinsam für einen der großen Mobilfunkanbieter wie T-Mobile US oder Sprint bieten könnten. Charter Communications gaben um 3,3 Prozent nach, während Comcast um 0,5 Prozent zulegten.
"Sell on News" auch am Devisenmarkt Gewinnmitnahmen drückten den Euro wieder zurück unter die Marke von 1,10 Dollar, nachdem die Gemeinschaftswährung in einer ersten Reaktion auf den Wahlsieg Macrons bis auf 1,1015 Dollar gestiegen war. Im Devisenhandel hieß es, da der Sieg von Macron bereits im Vorfeld eingepreist gewesen sei, sei die psychologisch wichtige Marke von 1,10 vorläufig nicht zu halten gewesen. Im späten US-Handel notierte die Gemeinschaftswährung bei 1,0930 Dollar.
Am Anleihemarkt gaben die Notierungen leicht nach. Im Gegenzug erhöhte sich die Rendite zehnjähriger Titel um 3 Basispunkte auf 2,38 Prozent. Insgesamt habe im Vorfeld der im weiteren Wochenverlauf anstehenden US-Daten und Auktionen von Staatsanleihen relative Ruhe geherrscht, so ein Händler. Zudem sei mit dem Sieg Macrons ein Unsichterheitsfaktor der vergangenen Monate verschwunden. Ein möglicher Sieg von Rechtspopulistin Le Pen hatte bei den Investoren Unbehagen ausgelöst.
Der Goldpreis, der in der vergangenen Woche kräftig nachgegeben hatte, legte leicht zu. Er kletterte zum US-Settlement um 0,1 Prozent auf 1.227 Dollar. Es war der erste Anstieg nach zuletzt vier Handelstagen mit Abgaben.
Die Ölpreise holten im späten US-Handel ihre zwischenzeitlichen Abgaben auf und schlossen mit leichten Gewinnen. Auslöser waren Aussagen des saudischen Ölministers Khalid Al-Falih, der sich optimistisch zeigte, dass die Opec ihre im November beschlossenen Förderkürzungen bis in das zweite Halbjahr 2017 verlängern wird. Das nächste Opec-Treffen findet am 25. Mai statt. Zuvor hatten Befürchtungen belastet, dass es nicht zu einer Ausdehnung der Förderbegrenzung kommen wird.
Dazu kommt die immer weiter steigende Ölförderung in den USA. Die Zahl der wieder in Betrieb genommenen Ölbohranlagen weist aktuell das höchste Tempo seit 30 Jahren auf, hieß es von Morgan Stanley. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI stieg zum US-Settlement um 0,5 Prozent auf 46,43 Dollar. Für Brent ging es um 0,5 Prozent auf 49,34 Dollar nach oben.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 21.012,28 0,03 5,34 6,32 S&P-500 2.399,38 0,00 0,09 7,17 Nasdaq-Comp. 6.102,66 0,03 1,90 13,37 Nasdaq-100 5.659,07 0,23 12,97 16,36US-Anleihen Laufzeit Akt. Rendite Bp zu Vortag Rendite Vortag +/-Bp YTD 2 Jahre 1,33 2,4 1,31 12,8 5 Jahre 1,90 2,2 1,88 -2,3 7 Jahre 2,19 2,6 2,16 -5,7 10 Jahre 2,38 3,0 2,35 -6,4 30 Jahre 3,02 3,1 2,99 -5,1
DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8:25 Fr, 17.16 Uhr % YTD EUR/USD 1,0930 -0,50% 1,0985 1,0984 +3,9% EUR/JPY 123,72 -0,10% 123,84 123,77 +0,6% EUR/CHF 1,0912 +0,45% 1,0863 1,0856 +1,9% EUR/GBP 0,8446 -0,32% 0,8473 1,1795 -0,9% USD/JPY 113,19 +0,39% 112,75 112,66 -3,2% GBP/USD 1,2941 -0,18% 1,2965 1,2958 +4,9%
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 46,83 46,6 +0,5% 0,23 -17,5% Brent/ICE 49,35 49,1 +0,5% 0,25 -15,8%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.226,91 1.228,22 -0,1% -1,31 +6,6% Silber (Spot) 16,28 16,34 -0,3% -0,06 +2,3% Platin (Spot) 919,15 913,60 +0,6% +5,55 +1,7% Kupfer-Future 2,48 2,52 -1,4% -0,04 -1,1% === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/ros
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May 08, 2017 16:28 ET (20:28 GMT)
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Sinclair Broadcast Group Inc. (A) | 13,70 | -7,43% |