28.02.2017 15:39:44

MÄRKTE USA/Wall Street hält vor Trump-Auftritt den Atem an

   Von Victor Reklaitis

   NEW YORK (Dow Jones)--Die Wall Street hangelt sich von einem Rekord zum nächsten. Gleichzeitig nehmen die Zuwächse aber immer homöopathischere Größenordnungen an. Angesichts der kaum noch messbaren Dynamik sind Trendaussagen vor Handelsbeginn schwierig. Vorbörslich deutet der Aktienterminmarkt auf einen knapp behaupteten Handelsbeginn am Kassamarkt hin. Dies war am Vortag zu dieser Zeit ähnlich, doch dann raffte sich der Dow-Jones-Index zum zwölften Rekordhoch auf Schlusskursbasis in Folge auf. Dafür reichte allerdings ein Aufschlag von wenigen Punkten. Es ist für den Dow die längste Gewinnserie seit Januar 1987.

   Ob die Dynamik in nächster Zeit wieder zunehmen wird, liegt einzig an einer Person: US-Präsident Donald Trump wird am Dienstag nach Börsenschluss (Mittwoch 3.00 Uhr MEZ) vor dem Kongress über seine Haushaltspläne Rede und Antwort stehen. Vorbörslich wird er sich allerdings im US-Fernsehen in einem Interview äußern. Ob er da bereits Einzelheiten seiner Fiskal- und Wirtschaftspolitik preisgeben wird, kann nicht vorhergesagt werden. "Ob die aktuellen Trends Bestand haben werden oder nicht, hängt sehr wahrscheinlich am Auftritt Trumps heute Abend", sagt Analystin Kathleen Brooks von City Index.

BIP-Daten ohne Marktreaktion Die zweite Lesung des US-BIP im Schlussquartal bestätigte den Anstieg aus erster Veröffentlichung. Am Markt war allerdings mit einer leichten Aufwärtsrevision geliebäugelt worden. Die für das US-BIP so immens wichtigen Verbraucherausgaben sind gemäß Zweitveröffentlichung im vierten Quartal etwas nach oben revidiert worden. Eine erkennbare Marktreaktion zeigen die Daten jedoch nicht. Daran dürften auch die noch anstehenden Konjunkturdaten und Reden von US-Notenbankvertretern kaum etwas ändern.

   Der S&P-500 schickt sich an, den Monat Februar mit einem Aufschlag von 4 Prozent zu beschließen. Dies entspräche dem höchsten Monatszuwachs seit März 2016. Die Dow-Jones-Index verbucht bislang ein Monatsplus von 4,9 Prozent und steuert damit auf den besten Monat seit November zu. Die Nasdaq weist bislang Aufschläge von 4,4 Prozent aus - die höchsten auf Monatssicht seit Juli.

Markt steigert Erwartung an baldige Zinserhöhung Die Zinsdebatte ist bereits am Vortag durch US-Notenbankvertreter Robert Kaplan beflügelt worden. Die Wahrscheinlichkeit einer Zinsanhebung im März ist nach dessen falkenhaften Aussagen mit über 50 Prozent am Zinsterminmarkt eingepreist worden. Der Dollar profitiert davon jedoch nicht, denn auch hier dürften die Trump-Aussagen die Richtung vorgeben. Der Euro geht aktuell mit knapp 1,06 Dollar um nach Wechselkursen knapp unterhalb dieser Marke am Vorabend. Im Tageshoch des Vortages kostete die Gemeinschaftswährung rund 1,0630 Dollar. "Wir beobachten ein paar Eindeckungen von Leerverkaufspositionen beim Dollar", sagt ein Devisenhändler mit Blick auf Trump.

   Auch am Rentenmarkt herrscht überwiegend Stagnation. Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen verharrt bei 2,36 Prozent. Der Goldpreis legt um 0,2 Prozent auf 1.255 Dollar zu. Im Tageshoch des Vortages wurde die Feinunze aber klar über der Marke von 1.260 gehandelt, ehe Kaplan mit seinen Äußerungen den Goldpreis ausbremste.

   Mehr Bewegung offenbart der Erdölpreis. Ein Fass US-Leichtöl der Sorte WTI verbilligt sich um 0,7 Prozent auf 53,68 Dollar, die globaler gehandelte Ölsorte Brent gibt in ähnlicher Größenordnung nach. Aus Russland kommen derweil Nachrichten über eine Fördersenkung im Februar. Daher glauben Händler, dass die Preise kurzfristig kaum weiter fallen dürften. Wegen der steigenden US-Produktion dürfte der Preis auf absehbare Zeit aber kaum über die Marke von 60 Dollar springen, so Analysten.

Geschäftszahlen bewegen Einzelwerte Priceline steigen vorbörslich um 3,6 Prozent. Der Online-Reisevermittler erzielte im vierten Quartal mit 26 Prozent das höchste Buchungswachstum seit 2014, der Gewinn stieg um 31 Prozent stärker als erwartet. Die Aktie von Tenet Healthcare bricht dagegen nach der Vorlage von Geschäftszahlen und Ausblick um 11,8 Prozent ein. Das Unternehmen hat bei Gewinn und Umsatz die Erwartungen deutlich verfehlt und kann auch mit seinem Ausblick nicht punkten, der sich lediglich knapp im Rahmen der kursierenden Prognosen bewegt.

   Für Workday geht es um 5,2 Prozent südwärts. Der Anbieter von Unternehmenssoftware übertraf mit seinen Geschäftszahlen die Analystenerwartungen und auch der Ausblick liegt über den bisherigen Annahmen von Marktexperten. Beobachter sprechen jedoch von Gewinnmitnahmen bei der Aktie, die im bisherigen Jahresverlauf bereits um 35 Prozent zugelegt hat. Die Citigroup senkte die Aktie auf "Verkaufen".

   Target stürzen um 12,8 Prozent ab. Anleger verschreckt der schwache Ausblick des Einzelhändlers. Für Perrigo geht es 11,1 Prozent abwärts, der Pharmakonzern verbuchte Verluste. Schwache Geschäftszahlen lassen Anleger des Autovermieters Hertz Global Holdings kalt, der Wert legt um 0,8 Prozent zu. Allerdings waren die Aktien in den vergangenen zwölf Monaten bereits um 40 Prozent eingebrochen.

=== DEVISEN zuletzt +/- % 0.00 Uhr Mo, 18.02 Uhr EUR/USD 1,0598 +0,1% 1,0587 1,0625 EUR/JPY 118,82 -0,5% 119,36 118,98 EUR/CHF 1,0650 -0,3% 1,0684 1,0680 GBP/EUR 1,1722 -0,0% 1,1750 1,1740 USD/JPY 112,12 -0,5% 112,73 112,00 GBP/USD 1,2421 -0,1% 1,2439 1,2474 === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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29.11.23 Workda a Buy Jefferies & Company Inc.
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