09.12.2016 16:16:47

MÄRKTE USA/Wall Street geht schon wieder auf Rekordkurs

   NEW YORK (Dow Jones)--Die Wall Street erweist sich auch am Freitag als robust und knüpft an die jüngsten Gewinne an. Kurz nach Handelsstart erreicht der Nasdaq-Composite ein neues Rekordhoch bei 5.441,6 Punkten. Der Dow-Jones-Index steigt um 0,1 Prozent auf 19.628 Punkte und der S&P-500 klettert um 0,2 Prozent.

   Bereits an den vergangenen Tagen wurden - wenn auch mit meist kleinen Gewinnen - stetig neue Rekorde erreicht. Am Donnerstag waren es sogar fünf Hauptindizes, die ein Allzeithoch erklommen hatten - erstmals gleichzeitig seit über 18 Jahren. Die frischen Impulse der Europäischen Zentralbank (EZB) vom Vortag hatten vor allem die europäischen Aktienmärkte getrieben, doch auch an der Wall Street ging es trotz der Dollarstärke nach oben.

   Überdies könne die Trump-Rally noch etwas weiter laufen, sagen Teilnehmer. "Der Schwung und die Euphorie könnten den Dow-Jones-Index über 20.000 Punkte tragen", sagt Managing Director Kent Engelke von Capitol Securities Management. Das wären nur noch knapp 400 Punkte, also rund 2 Prozent. Mancher Teilnehmer spricht sogar von "Kaufpanik".

Skeptiker warnen Da ist es wenig verwunderlich, dass sich auch die Zahl der Skeptiker vermehrt. Einige Analysten urteilen, dass die Rally seit den Präsidentschaftswahlen übertrieben gewesen sei. Der Relative-Stäre-Index zeige eine kräftig überkaufte Lage an, warnt Marktanalystin Ipek Ozkardeskaya von London Capital Group. Dagegen meint Finanzberater Frank Cappelleri von Instinet, Überkauftheit könne über längere Phasen am Markt bedeutungslos sein. Kurz nach Handelsbeginn könnte der Michigan-Index zur Verbraucherstimmung für Bewegung sorgen.

   Am Ölmarkt legen die Preise etwas zu. Mit Spannung blicken die Teilnehmer einem Treffen am Wochenende entgegen, auf dem sich die Förderländer inner- und außerhalb der Opec verständigen wollen. Dabei geht es um die Ausweitung der Opec-Kürzungsbeschlüsse auf die Länder, die noch außen vor sind. Russland hat bereits seine Bereitschaft zur Senkung der Produktion signalisiert. Derweil steigt der Preis für ein Barrel der Sorte Brent um 0,6 Prozent auf 54,23 Dollar, während WTI um 1,3 Prozent auf 51,50 Dollar steigt.

   Der Dollar zeigt weiter Stärke. Nachdem er im Gefolge der EZB-Entscheidung am Donnerstag dynamisch gegen den Euro, aber auch gegen andere Währungen, vorgerückt war, geht es nun nochmals nach oben. So ist der Euro deutlich unter 1,06 Dollar gefallen, während der Greenback zugleich auf ein Zehnmonatshoch über 115 Yen gestiegen ist. Auch die erwartete Verschärfung der Fed-Geldpolitik zeigt hier Wirkung.

   Der Goldpreis leidet unter dem festen Dollar. Er fällt um knapp 5 Dollar auf 1.166 Dollar je Feinunze. Noch am Mittwoch stand sie im Hoch bei 1.180 Dollar.

   Angesichts der Risikobereitschaft der Anleger und mit Blick auf erwartete Zinserhöhungen der US-Notenbank stehen Anleihen im Schatten der Wall Street. Fallende Notierungen lassen die Rendite der zehnjährigen Treasurys um 1 Basispunkt auf 2,42 Prozent steigen.

Broadcom klettern mit Rekordumsatz Bei den Einzelwerten steigern sich Broadcom um 5,6 Prozent. Der Chiphersteller und Apple-Zulieferer übertraf in seinem vierten Quartal die Analystenerwartungen und sprach von einem starken Jahresausklang mit einem Umsatz auf Rekordniveau. United Continental erwartet nach Vorlage von Verkehrszahlen für November im vierten Quartal einen etwas geringeren Umsatzrückgang als bislang angegeben. Die Aktie profitiert mit plus 4,3 Prozent davon. Für Finisar geht es um 6,4 Prozent nach oben. Das Glasfaserunternehmen hatte eine Versiebenfachung des Gewinns im jüngsten Quartal mitgeteilt und übertraf damit die Expertenschätzung. Zudem fiel der Ausblick besser als gedacht aus.

   Ein gesenkter Umsatzausblick sorgt dagegen für kräftigen Druck auf die Aktie des Bekleidungsunternehmens Duluth Holdings. Duluth begründete dies mit der ungewöhnlich milden Witterung und außerdem einem von Rabattaktionen geprägten Wettbewerbsumfeld. Stifel Nicolaus hat die Titel auf "Halten" abgestuft. Der Aktienkurs schmilzt um 19 Prozent. Restoration Hardware trifft ebenso hart mit einem Kursabsacker um gut 18 Prozent. Die Möbelkette hatte enttäuschende Umsätze berichtet und zudem mit einer Umsatzwarnung aufgewartet für das laufende Quartal.

=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 19.627,94 0,07 13,13 12,64 S&P-500 2.249,83 0,16 3,64 10,07 Nasdaq-Comp. 5.437,11 0,36 19,76 8,58 Nasdaq-100 4.880,71 0,44 21,52 6,26

US-Anleihen Laufzeit Akt. Rendite Bp zu Vortag Rendite Vortag 2 Jahre 1,11 0,8 1,10 5 Jahre 1,83 -0,5 1,83 7 Jahre 2,19 -1,0 2,20 10 Jahre 2,41 -0,1 2,41 30 Jahre 3,11 0,2 3,11

DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8:13 Do, 17.26 Uhr % YTD EUR/USD 1,0567 -0,45% 1,0615 1,0615 -2,7% EUR/JPY 121,4496 -0,03% 121,4834 121,20 -16,4% EUR/CHF 1,0769 -0,21% 1,0791 1,0791 -1,0% EUR/GBP 0,8393 -0,54% 0,8436 1,1832 +14,0% USD/JPY 114,94 +0,43% 114,44 114,17 -2,1% GBP/USD 1,2591 +0,06% 1,2584 1,2558 -14,6%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 51,50 50,84 +1,3% 0,66 +16,5% Brent/ICE 54,23 53,89 +0,6% 0,34 +18,0%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.166,17 1.170,75 -0,4% -4,59 +9,9% Silber (Spot) 17,04 17,02 +0,1% +0,02 +23,3% Platin (Spot) 923,80 937,00 -1,4% -13,20 +3,6% Kupfer-Future 2,63 2,62 +0,4% +0,01 +22,0% === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

   DJG/DJN/raz/flf

   (END) Dow Jones Newswires

   December 09, 2016 09:46 ET (14:46 GMT)

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