06.04.2022 14:45:41

MÄRKTE USA/Wall Street dürfte vor Fed-Protokoll im Abwärtsmodus bleiben

NEW YORK (Dow Jones)--Angeführt von den Technologiewerten dürfte die Wall Street am Mittwoch nahtlos an die Vortagesverluste anknüpfen. Der Aktienterminmarkt deutet eine leichtere Handelseröffnung am Kassamarkt an, die technologielastige Nasdaq könnte derweil sehr schwach eröffnen. Belastend wirken die weiter anziehenden Marktzinsen, die vor allem den zinssensiblen Technologiesektor drücken. Denn die Rentenrenditen steigen im Vorfeld der Veröffentlichung des Fed-Protokolls (20:00 Uhr MESZ) auf Dreijahreshochs, nachdem der Anleihemarkt das schwächste Quartal seit über 40 Jahren verbucht hat. Im Handel geht man mit Blick auf das Sitzungsprotokoll davon aus, dass die US-Notenbank Pläne zur Verringerung ihrer aufgeblähten Bilanz diskutiert haben dürfte.

Chefvolkswirt Ian Shepherdson von Pantheon Macroeconomics glaubt, das Fed-Protokoll werde zeigen, dass die Notenbanker deutlich stärker über den Inflationsdruck besorgt gewesen seien als noch ein Monat zuvor. "Tag für Tag, Gouverneur für Gouverneur überrascht die Fed weiterhin", sagt Chefökonom Samy Chaar von Lombard Odier. Am Vortag hatten sich Notenbankvertreterinnen, die eher als taubenhaft gelten, klar falkenhaft geäußert.

Im Handel wird zudem betont, dass sich über Nacht bei den übrigen Belastungen neben der Geldpolitik nichts geändert habe. Die Eskalation im Ukraine-Krieg mit den offensichtlich russischen Gräueltaten dürfte immer neuen Russland-Sanktionen den Weg ebnen. Die USA wollen am Mittwoch ein weiteres Sanktionspaket gegen Russland bekannt geben und dabei auch "jegliche neue Investition" in dem Land verbieten.

Euro erholt sich

Der Dollar profitiert aktuell nicht mehr von den steigenden Zinsspekulationen in den USA, der Dollarindex zeigt sich unverändert. Stattdessen erholt sich der Euro im Nachklapp hoher Inflationsdaten etwas und erobert die Marke von 1,09 US-Dollar zurück. Im Tagestief war die Gemeinschaftswährung bis auf 1,0875 Dollar gesunken. Die Erzeugerpreise der Industrie in der Eurozone sind im Februar nur ganz knapp weniger deutlich gestiegen als befürchtet. Im Devisenhandel sieht man daher keine Entwarnung bei den Inflationssorgen. Deshalb könnte die Europäische Zentralbank (EZB) gezwungen sein, die geldpolitischen Zügel rascher und forscher anzuziehen.

Die Ölpreise steigen im Fahrwasser neuer Russland-Sanktionen. Russisches Erdöl könnte von bestimmten Märkten verschwinden und das Angebot so verknappen. Steigende Marktzinsen und die Aussicht auf ein falkenhaftes Fed-Protokoll verhindern Aufschläge bei Gold. Das Edelmetall habe den Gegenwind durch steigende Marktzinsen erstaunlich gut weggesteckt, heißt es im Handel mit Blick auf die jüngste Zeit. Dies liege wohl am gesteigerten Sicherheitsbedürfnis durch den Ukraine-Krieg.

Die Bank Wells Fargo zahlt 32,5 Millionen US-Dollar zur Beilegung eines zwei Jahre alten Rechtsstreits. Die Titel verlieren vorbörslich 0,7 Prozent. Rivian Automotive steigen dagegen um 3,3 Prozent, der Elektroautomobilhersteller hat bei Produktion und Auslieferungen die selbst gesteckten Ziele erreicht.

Übernahmepoker im Luftfahrtsektor

Die Aktien von Jetblue Airways verlieren weitere 4,6 Prozent. Raymond James hat die Aktie abgestuft. Die Fluggesellschaft hat ein Gebot für die Billigfluglinie Spirit Airlines abgegeben. Jetblue fordert damit den Konkurrenten Frontier Airlines in seinen Bemühungen um eine Übernahme heraus. Bereits während des Vortageshandels hatte es einen Bericht über ein Jetblue-Gebot für Spirit gegeben. In der Folge gewannen die Spirit-Aktien 22,4 Prozent, während es für die Papiere von Jetblue um 7,1 Prozent nach unten gegangen war. Spirit verlieren nach der Rally des Vortages nun 3,8 Prozent.

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US-Anleihen

Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD

2 Jahre 2,54 +1,7 2,53 181,3

5 Jahre 2,75 +4,9 2,70 149,2

7 Jahre 2,73 +6,3 2,67 128,9

10 Jahre 2,62 +7,2 2,55 111,5

30 Jahre 2,66 +8,5 2,57 76,0

DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 7:56 Uhr Di, 17:30 Uhr % YTD

EUR/USD 1,0930 +0,2% 1,0893 1,0927 -3,9%

EUR/JPY 135,30 +0,4% 135,03 134,81 +3,4%

EUR/CHF 1,0192 +0,5% 1,0145 1,0146 -1,8%

EUR/GBP 0,8348 +0,1% 0,8337 0,8331 -0,7%

USD/JPY 123,79 +0,2% 123,95 123,38 +7,5%

GBP/USD 1,3093 +0,1% 1,3066 1,3114 -3,2%

USD/CNH (Offshore) 6,3675 -0,2% 6,3745 6,3751 +0,2%

Bitcoin

BTC/USD 44.831,23 -2,5% 45.382,34 45.765,59 -3,0%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 103,20 101,96 +1,2% 1,24 +39,6%

Brent/ICE 107,74 106,64 +1,0% 1,10 +40,7%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.925,86 1.923,69 +0,1% +2,17 +5,3%

Silber (Spot) 24,21 24,34 -0,5% -0,13 +3,8%

Platin (Spot) 965,63 971,75 -0,6% -6,13 -0,5%

Kupfer-Future 4,78 4,80 -0,3% -0,02 +7,4%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/flf/cbr

(END) Dow Jones Newswires

April 06, 2022 08:45 ET (12:45 GMT)

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