07.02.2017 15:27:44
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MÄRKTE USA/Wall Street dürfte erneut keine großen Sprünge machen
Von Victor Reklaitis
NEW YORK (Dow Jones)--Das zu Wochenbeginn zu beobachtende Siechtum an der Wall Street dürfte sich am Dienstag fortsetzen. Denn wichtige Konjunkturdaten stehen erneut nicht auf der Agenda, insofern fehlen dem Markt die Impulse. Zwar ist der Fehlbetrag in der US-Handelsbilanz im Dezember geschrumpft - und dies deutlicher als vorausgesagt.
Doch da die USA regelmäßig hohe Defizite verbuchen, blickt die Börse nicht sonderlich interessiert auf diese Daten. Allerdings hatte US-Präsident Donald Trump seine protektionistische Tonlage unter anderem mit der hoch defizitären Handelsbilanz begründet. Insofern könnten die Daten zumindest etwas Beachtung finden.
Die Marke von 20.000 Punkten im Dow-Jones-Index scheint aber nicht in Gefahr zu sein. Der Aktienterminmarkt deutet auf eine gut behauptete Handelseröffnung am Kassamarkt hin.
Der marktbreite S&P-500 hat per Montag seit dem Wahltag Trumps um 7,2 Prozent zugelegt. Allerdings rührt der Löwenanteil der Aufschläge aus dem Dezember, in jüngster Zeit hat die "Trump-Rally" deutlich an Schwung verloren. Investoren verbinden verbesserte Wirtschaftsdaten und Deregulierungen mit Trump, doch hat dieses Bild mittlerweile gehörige Kratzer erhalten. Denn immer mehr Analysten und Firmenlenker warnen vor neuen Risiken der Trump-Politik.
Dollar im Aufwind Während die Devisenanalysten von JP Morgan erst kürzlich die Zeit für gekommen sahen, wegen der "erratischen" Trump-Politik den Dollar zu verkaufen, kaufen Anleger stattdessen den Greenback. Der Euro fällt auf 1,0672 Dollar nach Wechselkursen um 1,0750 am Vorabend.
Der Präsident der US-Notenbankfiliale in Philadelphia, Patrick Harker, hatte am Vorabend seine Unterstützung für eine Zinserhöhung bei der nächsten Sitzung der Federal Reserve im März signalisiert. Zudem wiederholte er seine Erwartung, dass die US-Notenbank die Zinsen in diesem Jahr dreimal erhöhen werde.
Darüber hinaus wird der Euro von wieder aufflammenden Sorgen über die griechische Schuldenkrise und von der Präsidentschaftswahl in Frankreich belastet. Marine Le Pen vom rechtsgerichteten Front National liegt in Umfragen vorn. Sie plädiert für den Austritt Frankreichs aus EU und Nato.
Die von Harker entfachte Zinserhöhungsfantasie belastet den US-Rentenmarkt. Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen steigt um 2 Basispunkte auf 2,42 Prozent.
Der aufwertende Dollar drückt etwas auf die Goldpreise. Die Feinunze verbilligt sich um 0,4 Prozent auf 1.230 Dollar. Auch die Aussicht auf steigende US-Zinsen belastet. Das Edelmetall bewegt sich damit aber noch immer in der Nähe eines Dreimonatshochs. Die Unwägbarkeiten der Trump-Politik sowie die Vorgänge in Griechenland und Frankreich stellten hinreichende Gründe dar, mit dem Kauf von Gold auf Nummer sicher zu gehen, heißt es im Handel. "Marktteilnehmer scheinen über die Auswirkungen der Politik, wie sie US-Präsident Trump verfolgt, besorgt zu sein", sagt Edelmetallhändler David Govett von Marex Spectron.
Auch am Erdölmarkt drückt der feste Dollar. US-Leichtöl der Sorte WTI ermäßigt sich um 0,6 Prozent auf 52,69 Dollar, die global gehandelte Sorte um Brent um 0,6 Prozent auf 55,38 Dollar. Zudem werde immer deutlicher, dass die US-Schieferölproduktion die Förderkürzung des Erdölkartells Opec angesichts gestiegener Preise konterkariere.
GM überzeugt nicht Der US-Autokonzern General Motors (GM) hat im vierten Quartal unter widrigen Wechselkurseffekten und weiteren Sonderbelastungen gelitten. Der Nettogewinn brach ein. Auf der anderen Seite ließen die starken Verkaufszahlen auf dem Heimatmarkt den operativen Gewinn auf Rekordniveau steigen. Vorbörslich verliert die Aktie 0,8 Prozent. Die Titel des Börsenbetreibers ICE zeigen sich trotz Geschäftsausweis bislang inaktiv.
Das Medienunternehmen 21st Century Fox wies einen 27-prozentigen Gewinnanstieg aus und profitierte dabei vor allem vom Geschäft mit Werbung. Die Aktie verliert 0,4 Prozent, Händler bemängeln den Umsatzrückgang im Filmgeschäft.
Die Aktie des Versicherers Everest Re sprang nachbörslich um 8 Prozent nach oben, wird vorbörslich aber bislang nicht gehandelt. Der Rückversicherer hat einen Quartalsrekordgewinn eingefahren und schlug in seinem Ausblick einen optimistischen Ton an.
Michael Kors stürzen dagegen um 11,1 Prozent ab. Der Modekonzern enttäuschte mit seinen Drittquartalszahlen. Gap ziehen um 2,8 Prozent an, der Bekleidungsanbieter äußerte sich optimistisch zur Gewinnentwicklung. Mit Mondelez International und Walt Disney lassen sich noch zwei Schwergewichte nach Börsenschluss in die Bücher schauen.
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February 07, 2017 08:57 ET (13:57 GMT)
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