14.08.2023 18:24:41

MÄRKTE USA/Wall Street dreht ins Plus - U.S. Steel haussieren

NEW YORK (Dow Jones)--Die Wall Street schlägt sich bis zum Montagmittag (Ortszeit) erstaunlich wacker, die Indizes drehen zum Teil ins Plus. Der Dow-Jones-Index stagniert bei 35.274 Punkten, S&P-500 und Nasdaq-Composite ziehen um 0,3 bzw. 0,6 Prozent an. Gestützt wird der US-Aktienmarkt von leicht zurückkommenden Rentenrenditen. Gleichwohl sprechen Händler von anhaltenden Unsicherheiten über den weiteren Zinskurs der US-Notenbank. Auch nach den Konjunkturdaten der vergangenen Woche bleibt die Sorge, dass die Fed weiter an der Zinsschraube drehen könnte. Allerdings gibt es auch Argumente, die dafür sprechen, dass der Zinsgipfel bereits erreicht sein könnte. Weitere Daten, die Aufschluss geben könnten, stehen zu Wochenbeginn nicht auf der Agenda.

Dass sich in China eine ausgewachsene Immobilienkrise größeren Ausmaßes anbahnt, blenden Aktienanleger aus. Mit Country Garden gerät ein weiteres Branchenunternehmen aus dem chinesischen Immobiliensektor immer deutlicher in Schieflage, zuletzt wurde der Schuldendienst nicht bedient und der Handel mit einem Teil der Anleihen wurde ausgesetzt. Morgan Stanley hat die Bonität abgestuft. Dem größten noch existierenden Immobilienentwickler droht ein ähnliches Schicksal wie vor zwei Jahren dem Immobilienriesen China Evergrande. Country Garden rechnet für das erste Halbjahr mit einem Verlust von umgerechnet 7,6 Milliarden Dollar. Dazu gibt es weitere Hiobsbotschaften aus der Volksrepublik. Die Kreditvergabe ist im Juli auf den niedrigsten Stand seit 2009 gesunken und unter den Erwartungen geblieben.

Die Kreditdaten bestätigten "die Abwärtsspirale, die die chinesische Wirtschaft heimsucht", so die Ökonomen von Nomura. "Im Moment ignoriert die Welt den wirtschaftlichen Zusammenbruch in China und konzentriert sich auf die wirtschaftliche Erholung des Westens", sagt Louis Navellier, Gründer von Navellier & Associates.

Dollar legt weiter zu - Ölpreise geben nach

Der Dollar baut seine Gewinne vom Wochenschluss weiter aus. Der Dollar-Index erhöht sich um 0,2 Prozent. Mit der wirtschaftlichen Lage in China sei der Dollar wieder stärker als vermeintlich sicherer Hafen gesucht, heißt es. Dagegen kommt der Euro zurück. Obwohl das Wirtschaftswachstum in der Eurozone im zweiten Quartal etwas besser ausgefallen ist als erwartet, bleibe der grundlegende Trend schwach und eine wahrscheinliche Rezession in Deutschland sei zu einer Belastung für den Euro geworden, so die DZ Bank.

Nach den Aufschlägen der vergangenen Wochen geht es für die Ölpreise leicht nach unten. Vor allem die erneut schwachen Konjunkturdaten aus China belasten. Sie schürten Sorgen vor einer zurückgehenden Nachfrage, heißt es. Nach zuletzt sieben Wochengewinnen in Folge komme es zudem zu vereinzelten Gewinnmitnahmen, heißt es. Außerdem sehe der Markt leicht überkauft aus.

U.S. Steel haussieren nach abgelehntem Gebot

Bei den Einzelwerten schießen die Aktien von U.S. Steel um 30,9 Prozent nach oben, nachdem der Konzern ein unaufgefordertes Angebot des Konkurrenten Cleveland-Cliffs (+8%) von 7,3 Milliarden Dollar abgelehnt hat. U.S. Steel prüft nun "strategische Alternativen". Der Markt hoffe auf ein höheres Gebot, heißt es.

Die Aktie des Kinobetreibers AMC Entertainment bricht um 34,8 Prozent ein. Auslöser ist die Genehmigung eines bearbeiteten, aber immer noch umstrittenen Aktienwandlungsplans durch ein Gericht. Zuvor war eine frühere Version des nun genehmigten Vergleichs abgelehnt worden. AMC will Vorzugsaktien in Stammaktien wandeln und sich durch die Ausgabe weiterer Aktien mehr Geld beschaffen. Dagegen wehrten sich viele Aktionäre, weil sie eine Gewinnverwässerung befürchten. Die nun gerichtlich getroffene Vereinbarung zwischen AMC und ihren Aktionären verringert diese Verwässerung der Stammaktien aber nur geringfügig.

Der Elektro-Laster-Hersteller Nikola führt nach einer Untersuchung von Batteriepacks einen freiwilligen Rückruf von mehr als 200 seiner Elektrofahrzeuge durch. Die Gesellschaft wird zudem den Verkauf neuer E-Fahrzeuge "vorübergehend" aussetzen, der Kurs stürzt um 9,2 Prozent ab. Bernstein stuft die Titel der Hotelkette Marriott ab, der Kurs büßt 0,6 Prozent ein.

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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

DJIA 35.273,81 -0,0% -7,59 +6,4%

S&P-500 4.478,77 +0,3% 14,72 +16,7%

Nasdaq-Comp. 13.726,06 +0,6% 81,21 +31,1%

Nasdaq-100 15.136,95 +0,7% 108,88 +38,4%

US-Anleihen

Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD

2 Jahre 4,93 +4,2 4,89 51,1

5 Jahre 4,33 +3,0 4,30 33,1

7 Jahre 4,27 +2,8 4,25 30,4

10 Jahre 4,17 +1,4 4,15 28,6

30 Jahre 4,25 -0,5 4,26 28,5

DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8:41 Uhr Fr, 17:14 Uhr % YTD

EUR/USD 1,0926 -0,2% 1,0932 1,0961 +2,1%

EUR/JPY 158,68 -0,0% 158,30 158,73 +13,1%

EUR/CHF 0,9581 -0,1% 0,9588 0,9607 -3,2%

EUR/GBP 0,8606 -0,2% 0,8622 0,8627 -2,8%

USD/JPY 145,23 +0,2% 144,80 144,82 +10,8%

GBP/USD 1,2696 -0,0% 1,2680 1,2706 +5,0%

USD/CNH (Offshore) 7,2758 +0,2% 7,2758 7,2576 +5,0%

Bitcoin

BTC/USD 29.619,74 +0,9% 29.392,81 29.366,30 +78,4%

ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 82,63 83,19 -0,7% -0,56 +4,8%

Brent/ICE 86,28 86,81 -0,6% -0,53 +4,4%

GAS VT-Settlem. +/- EUR

Dutch TTF 35,40 35,30 +0,3% +0,10 -55,9%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.912,08 1.913,80 -0,1% -1,72 +4,8%

Silber (Spot) 22,66 22,69 -0,1% -0,02 -5,4%

Platin (Spot) 907,65 913,30 -0,6% -5,65 -15,0%

Kupfer-Future 3,73 3,72 +0,3% +0,01 -2,2%

YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/flf

(END) Dow Jones Newswires

August 14, 2023 12:25 ET (16:25 GMT)

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Cleveland-Cliffs Inc. 8,90 -1,04% Cleveland-Cliffs Inc.
Marriott Inc. 274,00 1,00% Marriott Inc.
Nikola 0,32 -0,31% Nikola
United States Steel Corp. (U. S. Steel, US Steel) 29,83 0,62% United States Steel Corp. (U. S. Steel, US Steel)