29.03.2019 15:01:44

MÄRKTE USA/Wall Street dank Handelsgesprächen etwas fester

NEW YORK (Dow Jones)--Der ziel- und lustlose Handel der vergangenen Tage scheint am Freitag an der Wall Street passe zu sein. Die US-Börsen sind gefangen zwischen Wachstumssorgen einerseits und Hoffnungen auf eine Beilegung des Handelskonflikts andererseits. Meldungen über Fortschritte in den Handelsgesprächen zwischen den USA und China stützen dabei zum Wochenschluss noch etwas. Finanzminister Steven Mnuchin spricht am Freitag von "konstruktiven" Verhandlungen. Diese werden in der kommenden Woche in Washington fortgesetzt. Positive Schlagzeilen zu diesem Dauerbrenner der Börse hatten jüngst immer wieder zu Kauflaune geführt.

Im frühen Geschäft steigt der Dow-Jones-Index um 0,3 Prozent auf 25.803 Punkte, S&P-500 und Nasdaq-Composite legen um 0,4 bzw. 0,5 Prozent zu. Etwas gedeckelt wird die Aufwärtsbewegung durch die weiterhin bestehenden Bedenken hinsichtlich des konjunkturellen Abschwungs weltweit, die am Vortag auch durch ein nach unten revidiertes US-BIP untermauert wurden. "Man hat alle Zutaten, um sagen zu können, dass der globale Konjunkturzyklus vielleicht einen Schritt nach unten macht. Kurzfristig bin ich nicht allzu besorgt, aber auf lange Sicht hat man das Gefühl, dass wir mit einem leeren Tank fahren", sagt Volkswirt Peter Dixon von der Commerzbank.

Die Verunsicherung in Sachen Brexit ist offenbnar noch kein echter Stimmungsdämpfer. Marktteilnehmer wollen weiterhin nicht an einen harten Brexit glauben, aber die Vorsicht ist erkennbar gestiegen. Das britische Unterhaus stimmt während des frühen US-Handels zum dritten Mal über das Brexit-Abkommen von Premierministerin Theresa May mit Brüssel ab. Vom Ausgang des Votums hängt nicht nur ab, wie Großbritannien die EU verlässt, sondern auch wann.

Lyft-Debüt elektrisiert

Unter den Einzelwerten zeigt sich die Aktie von Wells Fargo mit einem Abschlag von 1,8 Prozent. CEO Timothy J. Sloan tritt von seinem Amt mit sofortiger Wirkung zurück. Zum Interims-CEO wurde der Leiter der Rechtsabteilung, Allen Parker, bestimmt. Die viertgrößte Bank der USA hat mit der Suche nach einem externen Nachfolger begonnen. In den vergangenen Wochen habe sich der Druck auf Sloan erhöht, die Probleme bei Wells Fargo in den Griff zu bekommen, hieß es aus informierten Kreisen.

Die Titel von Dowdupont verlieren 1,6 Prozent. Der US-Chemie- und Düngemittelkonzern hat seine Umsatzprognose für das laufende Geschäftsjahr gesenkt, nachdem große Überschwemmungen im mittleren Westen der USA die Verkäufe der Agrarsparte des Konzerns belastet haben.

Die Aktien von Progress Software schießen um 18 Prozent in die Höhe. Das Unternehmen hat mit den Zahlen für das erste Quartal und dem Ausblick auf das Gesamtjahr die Erwartungen der Analysten übertroffen. Blackberry hat im Schlussquartal des abgelaufenen Geschäftsjahres wieder einen Gewinn erzielt. Zudem übertraf der Smartphone-Pionier, der sich auf Software und Dienstleistungen mit Fokus auf Sicherheit verlegt hat, bei Umsatz und Ergebnis die Erwartungen. Die Aktie steigt um 12,6 Prozent.

Im Fokus steht das viel diskutierte Börsendebüt das Fahrdienstvermittlers Lyft. Nachdem der Uber-Wettbewerber diese Woche schon einmal die Preisspanne angehoben hat, erreicht Lyft nun mit 72 US-Dollar je Aktie das obere Ende der erwarteten Erlösspanne. Der Gesamtkonzern kommt damit auf eine Bewertung auf verwässerter Basis von 24 Milliarden Dollar. Lyft stand lange im Schatten des größeren Wettbewerbers Uber, hat diesen mit ihren Börsenplänen aber nun überholt.

Am Rentenmarkt fallen die Notierungen mit den Hoffnungen auf ein Ende des Handelskonflikts mit China. Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen steigt um 2,5 Basispunkte auf 2,42 Prozent.

Am Devisenmarkt konzentriert man sich auf das britische Pfund mit der anstehenden Abstimmung im Unterhaus. Aktuell läuft Sterling volatil seitwärts. Der Dollar neigt derweil etwas zur Schwäche, der ICE-Dollarindex büßt 0,1 Prozent ein. Der Greenback liegt im Monat nun 1 Prozent im Plus.

Der Goldpreis erholt sich dank der Dollarschwäche etwas von den jüngsten Verlusten. Die Feinunze verteuert sich um 0,6 Prozent auf 1.299 Dollar. Am Vortag hatte das Edelmetall den höchsten Fall seit August verbucht. Händler bleiben dabei, dass der konjunkturelle Abschwung und die Aussicht auf Zinssenkungen Gold in die Karten spielen.

Die Ölpreise zeigen sich derweil fest. Das Fass US-Leichtöl der Sorte WTI steigt um 1,4 Prozent auf 60,14 Dollar, europäisches Referenzöl der Sorte Brent um 1,1 Prozent auf 68,58 Dollar. Die jüngsten Appelle von US-Präsident Donald Trump an das Erdölkartell Opec, die Förderung hoch zu fahren, bleiben damit am Markt ungehört. Analysten sind sich zudem sicher, dass die Opec und ihre Mitstreiter wie Russland Trump ignorieren werden.

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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

DJIA 25.803,10 0,33 85,64 10,61

S&P-500 2.825,68 0,36 10,24 12,72

Nasdaq-Comp. 7.704,73 0,46 35,57 16,12

Nasdaq-100 7.354,18 0,46 33,71 16,18

US-Anleihen

Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD

2 Jahre 2,26 3,2 2,23 106,0

5 Jahre 2,25 5,2 2,20 32,4

7 Jahre 2,32 2,3 2,29 6,9

10 Jahre 2,42 2,5 2,39 -2,8

30 Jahre 2,84 1,6 2,82 -23,1

DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8:50 Do, 18:01 Uhr % YTD

EUR/USD 1,1233 +0,05% 1,1232 1,1226 -2,0%

EUR/JPY 124,42 +0,15% 124,26 124,20 -1,1%

EUR/CHF 1,1175 +0,05% 1,1183 1,1182 -0,7%

EUR/GBP 0,8594 -0,07% 0,8596 0,8598 -4,5%

USD/JPY 110,76 +0,10% 110,66 110,64 +1,0%

GBP/USD 1,3075 +0,14% 1,3067 1,3057 +2,4%

Bitcoin

BTC/USD 4.078,26 +1,75% 4.042,69 4.002,40 +9,7%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 60,19 59,30 +1,5% 0,89 +29,4%

Brent/ICE 68,58 67,82 +1,1% 0,76 +25,4%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.299,01 1.291,18 +0,6% +7,83 +1,3%

Silber (Spot) 15,19 15,03 +1,1% +0,16 -2,0%

Platin (Spot) 854,20 841,50 +1,5% +12,70 +7,2%

Kupfer-Future 2,94 2,87 +2,2% +0,06 +11,4%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/flf/raz

(END) Dow Jones Newswires

March 29, 2019 10:00 ET (14:00 GMT)

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