22.06.2016 16:27:48

MÄRKTE USA/Vor Brexit-Referendum dominiert Zurückhaltung

   NEW YORK (Dow Jones)--Einen Tag vor dem mit Spannung erwarteten Referendum über den Verbleib Großbritanniens in der EU steigt die Nervosität der Anleger. In den Umfragen liegen zwar die Befürworter einer EU-Mitgliedschaft vorne, doch ist keineswegs ausgemacht, dass bei der Abstimmung tatsächlich das proeuropäische Lager siegt. Die Akteure dürften daher kein Risiko eingehen wollen und stillhalten. Auch Gewinnmitnahmen seien möglich, meint Naeem Aslam, Chefanalyst bei ThinkForex.

   Kurz nach Handelsbeginn steigt der Dow-Jones-Index um 0,2 Prozent auf 17.863 Punkte. S&P-500 und Nasdaq-Composite gewinnen je 0,1 Prozent.

   US-Notenbankchefin Janet Yellen wird eine halbe Stunde nach der Startglocke vor dem Ausschuss für Finanzdienstleistungen des Repräsentantenhauses über die Geldpolitik der Fed sprechen. Dort wird sie vermutlich aber nur das wiederholen, was sie am Dienstag vor dem Bankenausschuss des Senats gesagt hat. Schon ihre Äußerungen vom Vortag brachten allerdings keine neuen Erkenntnisse. Yellen sagte in ihrer Frage-und-Antwort-Runde vor den US-Politikern, dass ein Sieg der Brexit-Befürworter beträchtliche Risiken für die US-Konjunktur und die globale Finanzstabilität mit sich bringen dürfte. Daneben wiederholte sie wie mehrheitlich erwartet ihre Aussagen aus der Vorwoche, dass nämlich die Notenbank weiter sehr vorsichtig agieren werde bei ihren avisierten Zinserhöhungen.

   An Konjunkturdaten werden nur die Verkäufe bestehender Häuser aus dem Mai veröffentlicht. Volkswirte rechnen mit einem Anstieg um 1,8 Prozent.

Schwächerer Dollar stützt Ölpreise Am Devisenmarkt gibt der Dollar zum Euro wieder etwas nach. Die Gemeinschaftswährung steigt im Gegenzug auf gut 1,13 Dollar, nachdem sie am Dienstag im späten US-Geschäft auf etwa 1,1260 Dollar gefallen war. Das britische Pfund verteidigt seine jüngsten Gewinne und kostet rund 1,47 Dollar. In den vergangenen Tagen hatten Spekulationen auf einen Verbleib der Briten in der EU dem Pfund zu einer Erholung verholfen. Kurz vor dem Referendum verlässt die Anleger aber der Mut. Sie zögern, die britische Währung weiter nach oben zu treiben. Generell gebe es nur noch kleinere Positionsanpassungen, berichten Devisenhändler. Die Investoren wollten sich nicht zu sehr festlegen, sondern möglichst flexibel bleiben, um rasch reagieren zu können - ganz gleich, wie das Referendum ausgehe.

   Der schwächere Dollar lässt die Ölpreise ihre Gewinne vom Dienstag etwas ausbauen. Der Preis für ein Barrel Rohöl der US-Sorte WTI steigt um 0,5 Prozent auf 50,10 Dollar. Öl, das in Dollar bezahlt wird, verbilligt sich für Käufer aus dem Nicht-Dollarraum, wenn die US-Währung abwertet. Für die Akteure am Ölmarkt steht indessen zunächst weniger das Brexit-Referendum im Vordergrund, sondern die wöchentlichen Daten zu den Ölvorräten der US-Regierung, die am Mittwoch veröffentlicht werden. Am Dienstagabend hatte der Branchenverband American Petroleum Institute von einem drastisch gesunkenen Angebot berichtet und damit Hoffnungen auf einen Abbau der Überversorgung geweckt.

   Die Talfahrt des Goldpreises scheint vorerst gestoppt. Mit 1.266 Dollar kostet die Feinunze etwa so viel wie zum Settlement am Dienstag. Am Donnerstag vergangener Woche hatte die Angst vor einem Austritt der Briten aus der EU den Goldpreis auf das Jahreshoch von 1.315,75 Dollar getrieben. Als die Brexit-Angst der Anleger ab Freitag allmählich nachließ, nahmen sie Gewinne mit.

   Abwarten lautet unterdessen das Motto am Anleihemarkt. Die Rendite zehnjähriger US-Anleihen steht unverändert bei 1,70 Prozent.

Anleger bestrafen Tesla für Übernahmepläne An der Börse macht eine geplante Fusion Furore: Tesla Motors will den Solarenergiekonzern SolarCity übernehmen. Die Aktie steigt um 9 Prozent. Für Tesla geht es um 8,6 Prozent nach unten. SolarCity und Tesla sind jetzt schon dadurch verbunden, dass Tesla-Gründer Elon Musk größter Einzelaktionär und Chairman beider Unternehmen ist. Die Analysten von Stifel Nicolaus haben SolarCity auf "Hold" von "Buy" zurückgestuft.

   Adobe verlieren 4,1 Prozent. Bei der Vorlage seiner Quartalszahlen hatte das Unternehmen in Aussicht gestellt, die diesjährigen Ziele zu erreichen oder gar zu übertreffen. Den Anlegern war das aber nicht genug; sie hatten sich eine optimistischere Prognose gewünscht.

   Der Ausblick von FedEx lag ebenfalls unter den Erwartungen. Die Aktie verliert 3,2 Prozent.

=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 17.862,88 0,19 33,15 2,51 S&P-500 2.091,71 0,13 2,81 2,34 Nasdaq-Comp. 4.847,32 0,07 3,55 -3,20 Nasdaq-100 4.416,47 0,07 3,07 -3,85

DEVISEN zuletzt +/- % Mi. 8.03 Uhr Di, 17.25 Uhr % YTD EUR/USD 1,1301 +0,39% 1,1257 1,1271 +4,1% EUR/JPY 118,17 +0,42% 117,67 117,94 -7,3% EUR/CHF 1,0828 -0,08% 1,0836 1,0810 -0,5% GBP/EUR 1,3012 -0,25% 1,3044 1,3028 -4,2% USD/JPY 104,58 +0,06% 104,52 104,62 -10,9% GBP/USD 1,4704 +0,14% 1,4683 1,4685 -0,3%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 50,10 49,85 +0,5% 0,25 +19,6% Brent/ICE 50,95 50,62 +0,7% 0,33 +21,0%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.266,35 1.264,70 +0,1% +1,65 +19,4% Silber (Spot) 17,28 17,28 -0,0% -0,00 +25,0% Platin (Spot) 983,20 979,50 +0,4% +3,70 +10,3% Kupfer-Future 2,14 2,12 +1,2% +0,03 -0,4% === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

   DJG/DJN/cln/sha

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   June 22, 2016 09:56 ET (13:56 GMT)

   Copyright (c) 2016 Dow Jones & Company, Inc.- - 09 56 AM EDT 06-22-16

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