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23.08.2016 23:13:47

MÄRKTE USA/Verhaltene Zuversicht vor Jackson Hole

   (NEU: Anleihe-Tabelle)

   NEW YORK (Dow Jones)--Eine kleine Erholung stand an der Wall Street am Dienstag an, nachdem zu Wochenbeginn der schwache Ölpreis leicht auf den Aktienkursen gelastet hatte. Der Dow-Jones-Index gewann 0,1 Prozent auf 18.547 Punkte, der S&P-500 und der Nasdaq-Composite stiegen um 0,2 und 0,3 Prozent. Letzterer markierte im frühen Handel bei 5.276 Punkten ein neues Rekordhoch. Umgesetzt wurden 734 (Montag: 703) Millionen Aktien. Einer Übermacht von 2.046 Kursgewinnern standen nur 992 -verlierer gegenüber. Unverändert schlossen 95 Titel.

   Das Öl erholte sich am Dienstag, nachdem es anfangs seine Talfahrt fortgesetzt hatte, und trug damit wohl auch zur besseren Stimmung bei. Doch die Anleger blickten stärker nach Jackson Hole, wo am Freitag im Rahmen des internationalen Notenbankertreffens Fed-Chefin Janet Yellen reden wird. Vor dem Auftritt Yellens wollten sich die Investoren wohl nicht allzu weit aus dem Fenster lehnen.

   Anleger hatten in jüngster Zeit die Stimme der Notenbank-Präsidentin vermisst, nachdem mehrere Repräsentanten der Fed sich in Richtung eines Anziehens der Zinsschraube geäußert hatten. Aus den Konjunkturdaten des Tages ließen sich indessen keine eindeutigen Schlüsse für die Geldpolitik ziehen: Während die Neubauverkäufe im Juli nicht nur überraschend deutlich zulegten, sondern auch den höchsten Stand seit 2007 erreichten, zeugte der Markit-Einkaufsmanagerindex davon, dass die US-Industrie im August nach einem starken Juli an Schwung verloren hat.

   Beobachter fürchteten unterdessen, dass die Yellen-Rede zu einem Non-Event werden könnte. Die Fed-Chefin dürfte sich weit weniger falkenhaft äußern, als dies andere Notenbankvertreter zuletzt getan hätten, meinte Bill Northey, Chief Investment Officer bei der Private Client Group der U.S. Bank. Einer Zinserhöhung schon im September dürfte sie kaum den Weg bereiten, sondern die Märkte eher auf einen solchen Schritt gegen Ende des Jahres einstimmen.

Bericht über iranische Kooperationsbereitschaft stützt Ölpreis Am Ölmarkt ging es nach dem jüngsten Rücksetzer wieder aufwärts. Das Barrel der US-Sorte WTI verteuerte sich zum Settlement um 1,5 Prozent auf 48,10 Dollar. Brent legte in ähnlicher Größenordnung zu. Angeblich ist Iran nun doch bereit, mit den anderen Ölförderländern zu kooperieren, um den Verfall der Ölpreise aufzuhalten. Die Nachrichtenagentur Reuters berichtete ohne Nennung von Quellen, dass Iran "positive Signale sende", die auf eine Beteiligung an entsprechenden Maßnahmen hindeuteten. Und Dow Jones Newswires erfuhr aus informierten Kreisen, Iran werde im kommenden Monat an einem Treffen der Ölförderländer in Algiers teilnehmen.

   Marktteilnehmer warnten jedoch, diesen Meldungen leichtfertig Glauben zu schenken. Diese namentlich nicht genannten Opec- oder Branchenvertreter lancierten ihre Aussagen mit dem Ziel, den Preis nach oben zu treiben, indem sie Händler glauben machten, es sei eine Einigung getroffen worden, meinte Ric Navy, Senior Vice President für Energie-Futures beim Broker R.J. O'Brien & Associates. Derartige Schlagzeilen hätten das Potenzial, den Markt stark zu bewegen, selbst wenn sie absolut unglaubwürdig seien.

   Der Euro kam im späten US-Handel etwas zurück und bewegte sich nur noch knapp oberhalb von 1,13 Dollar, nachdem er im Tageshoch bei 1,1355 Dollar notiert hatte. Die überraschend guten Daten zu den Neubauverkäufen brachten laut Händlern die zunächst am Devisenmarkt vorherrschende Überzeugung ins Wanken, dass die US-Notenbank nicht so rasch eine weitere Straffung des geldpolitischen Kurses fahren wird.

   Der Goldpreis stieg zum Settlement um 0,2 Prozent auf 1.346,10 Dollar je Feinunze, gestützt vom schwächeren Dollar. Es erholte sich damit von dem Rücksetzer am Montag. Wegen der Kursgewinne am Aktienmarkt war das Interesse an dem Edelmetall aber gering.

   Bei Anleihen vermissten die Teilnehmer die Impulse. Auch hier warten die Anleger gespannt auf Yellens Auftritt in Jackson Hole. Leicht sinkende Kurse ließen die Rendite der zehnjährigen Treasurys um 1 Basispunkt auf 1,55 Prozent steigen.

Best Buy in widrigem Umfeld erfolgreich - Aktie haussiert Mit einem Kurssprung von 19,6 Prozent reagierte die Aktie von Best Buy auf einen überraschenden Umsatzanstieg im zweiten Quartal. Vor allem das Onlinegeschäft lief gut für den auf Elektrogeräte spezialisierten Einzelhandelskonzern. Best Buy hatte selbst nur mit einer Stagnation des Umsatzes gerechnet. Die nun vorgelegten Zahlen kamen nicht zuletzt deshalb gut an, weil laut Daten des Handelsministeriums der Umsatz im Einzelhandel mit Elektrogeräten in den USA insgesamt um 3,9 Prozent zurückgegangen und dieses Warensegment für andere Anbieter zum Problemfall geworden ist.

   Toll Brothers stiegen um 8,8 Prozent, nachdem der Hausbau-Experte beim Drittquartalsgewinn einen Anstieg um 58 Prozent ausgewiesen hatte. Verfehlte Gewinnerwartungen bescherten der Premier-Aktie Kursverluste von 7,5 Prozent. Der Krankenhausdienstleister enttäuschte zudem mit seiner hinter den bisherigen Schätzungen zurückbleibenden Gewinnprognose. Für Zoe's Kitchen ging es gut 17 Prozent abwärts. Die auf mediterrane Küche spezialisierte Schnellrestaurantkette hatte mit ihren Quartalsergebnissen ebenfalls die Erwartungen verfehlt und außerdem den Umsatzausblick gesenkt.

   Dagegen legten Nordson um 10,5 Prozent zu. Der Anbieter von Anlagen zur Herstellung von Klebstoffen und Dichtmitteln hatte mit seinem Drittquartalsergebnis die Vorhersagen der Analysten geschlagen. Zudem lieferte Nordson einen besser als erwartet ausgefallenen Ausblick ab.

   Im Rennen um die Entwicklung des selbstfahrenden Autos bündeln die Zulieferunternehmen Delphi Automotive und Mobileye ihre Kräfte. Sie wollen gemeinsam ein System zum vollständig autonomen Fahren entwickeln. Die Autohersteller sollen dieses System ab 2019 in ihren Fahrzeugen verbauen können. Mobileye verteuerten sich um 6,6 Prozent, Delphi um 4,3 Prozent.

   Eine Produktneuheit von Tesla riss die Anleger nicht wirklich von den Stühlen: Der Hersteller von Elektrofahrzeugen kündigte eine Batterie mit einer Reichweite von 315 Meilen (gut 500 Kilometer) an. So weit kann man nach Angaben von Tesla bislang noch mit keinem Elektroauto fahren. Auch die Fahrzeuge von Tesla kommen bislang mit einer Ladung nur 201 bis 270 Meilen weit. Die Tesla-Aktie gewann 0,9 Prozent, hatte vor der Ankündigung aber zeitweise deutlicher im Plus gelegen.

=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 18.547,30 0,10 17,88 6,44 S&P-500 2.186,90 0,20 4,26 6,99 Nasdaq-Comp. 5.260,08 0,30 15,47 5,05 Nasdaq-100 4.818,48 0,21 9,92 4,90

ANLEIHEN Kupon Laufzeit Notierung Änderung Rendite Änderung 3/4% 2-year 100 down 1/32 0,750% 0,08 BP 3/4% 3-year 99 22/32 down 1/32 0,862% 0,11 BP 1 1/8% 5-year 99 30/32 down 1/32 1,141% 0,08 BP 1 1/4% 7-year 99 2/32 down 1/32 1,395% 0,5 BP 1 1/2% 10-year 99 17/32 down 4/32 1,553% 0,12 BP 2 1/4% 30-year 100 12/32 up 2/32 2,233% -0,03 BP

DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8.26 Uhr Mo, 17.32 Uhr % YTD EUR/USD 1,1305 -0,28% 1,1337 1,1321 +4,1% EUR/JPY 113,3077 -0,16% 113,4837 113,49 -23,6% EUR/CHF 1,0887 -0,08% 1,0896 1,0889 +0,1% EUR/GBP 0,8568 -0,59% 0,8612 1,1606 +16,3% USD/JPY 100,22 +0,14% 100,09 100,25 -14,6% GBP/USD 1,3195 +0,22% 1,3167 1,3139 -10,5%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 47,97 47,41 +1,2% 0,56 +11,9% Brent/ICE 49,82 49,16 +1,3% 0,66 +14,7%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.338,92 1.339,02 -0,0% -0,10 +26,2% Silber (Spot) 18,88 18,91 -0,2% -0,03 +36,6% Platin (Spot) 1.105,50 1.104,50 +0,1% +1,00 +24,0% Kupfer-Future 2,11 2,14 -1,3% -0,03 -1,8% === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

   DJG/DJN/cln

   (END) Dow Jones Newswires

   August 23, 2016 16:42 ET (20:42 GMT)

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