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22.05.2015 16:21:47

MÄRKTE USA/Verbraucherpreise schüren Zinserhöhungsfantasie

   NEW YORK (Dow Jones)--Kaum verändert sind die US-Börsen am Freitag in den Handel gestartet. Die vorbörslich veröffentlichten Verbraucherpreisdaten aus dem April erfüllten mit einem Anstieg um insgesamt 0,1 Prozent zwar die Erwartungen. Aber in der viel beachteten Kernrate (ohne Preise für Nahrung und Energie) hat sich der Preisauftrieb überraschend auf plus 0,3 Prozent beschleunigt, während Volkswirte ein Plus von 0,2 Prozent erwartet hatten. Die Daten heizen Spekulationen an, dass die US-Notenbank eher früher als später die Zinsen erhöhen könnte.

   Kurz nach Handelsbeginn notiert der Dow-Jones-Index wenig verändert bei 18.282 Punkten. Der S&P-500 pendelt ebenfalls um das Schlussniveau vom Vortag, während der Nasdaq-Composite um 0,2 Prozent zulegt.

   In den zurückliegenden Wochen hatten überwiegend schwächere Konjunkturdaten Erwartungen geweckt, dass die Fed sich mehr Zeit lassen könnte mit der ersten Zinserhöhung seit der Finanzkrise, vielleicht sogar bis ins kommende Jahr. Der Präsident der Federal Reserve of Chicago, Charles Evans, hatte diesen Erwartungen zusätzliche Nahrung gegeben. Evans, der im Offenmarktausschuss der US-Notenbank stimmberechtigt ist, hat in dieser Woche bei zwei Gelegenheiten anklingen lassen, dass die Fed sich bis zum ersten Quartal des kommenden Jahres Zeit lassen sollte.

   Nun warten die Anleger auf eine Rede von US-Notenbankpräsidentin Janet Yellen, die allerdings erst für 19.00 Uhr MESZ auf der Agenda steht. Man sei gespannt darauf, ob die Fed-Präsidentin eine "taubenhaftere" Haltung durchscheinen lasse, heißt es. "Wahrscheinlich wird häufig das Wort 'datenabhängig' fallen", prognostiziert Michael Hewson von CNC Markets. Er wird besonders darauf achten, ob Yellen sich der Haltung von Evans annähern wird.

   Der Euro gibt nach den US-Konjunkturdaten alle seine Tagesgewinne ab und fällt auf 1,1010 Dollar. Zuvor hatte er davon profitiert, dass der ifo-Index im Mai weniger deutlich als erwartet gesunken ist. Zeitweise kletterte die Gemeinschaftswährung knapp über die Marke von 1,12 Dollar.

   Am Anleihemarkt geben die Kurse in Reaktion auf die Inflationsdaten leicht nach. Im Gegenzug steigt die Rendite zehnjähriger US-Anleihen um 2 Basispunkte auf 2,21 Prozent. Die Umsätze sind dünn, weil der Anleihehandel wegen des Feiertags Memorial Day am Montag schon früher endet. Am Montag bleiben dann in den USA alle Märkte geschlossen.

   Mit der Aufwertung des Dollar fällt auch der zwischenzeitlich gestiegene Goldpreis zurück und notiert 0,3 Prozent niedriger bei 1.203 Dollar je Feinunze. Am Ölmarkt, der ebenfalls auf die Entwicklung der US-Währung reagiert, halten sich die Anleger auch aus einem anderen Grund zurück: Sie warten auf Daten zu den in Betrieb befindlichen Ölförderanlagen in den USA, die das Unternehmen Baker Hughes im Laufe des Tages veröffentlichen wird. Diese Zahl soll Aufschluss darüber zulassen, ob und wann mit einem Abbau des Überangebots an Öl zu rechnen ist. Das Barrel US-Leichtöl der Sorte WTI ermäßigt sich um 1,8 Prozent auf 59,67 Dollar.

   Quartalsbilanzen kommen zum Wochenausklang von Foot Locker, Deere und Campbell Soup. Landmaschinenhersteller Deere hat in seinem zweiten Geschäftsquartal dank Kostensenkungen besser verdient als befürchtet, leidet aber darunter, dass sich die Landwirte mit dem Kauf neuer Maschinen zurückhalten. Wegen des starken Dollar gibt sich Deere für den Rest des Jahres weniger optimistisch, was die Anleger aber nicht zu stören scheint. Die Aktie legt um 4 Prozent zu.

   Auch Campbell hat die Kosten gedrückt und schaffte so immerhin ein Ergebnis je Aktie auf Vorjahresniveau, der Umsatz ermäßigte sich allerdings überraschend deutlich. Für die Aktie geht es um 1,8 Prozent nach oben. Schuhhändler Foot Locker behielt sein hohes Wachstumstempo dagegen bei. Das verhilft der Aktie zu einem Plus von 1,2 Prozent.

   Am Donnerstag hatten nach Börsenschluss unter anderem Hewlett-Packard (HP), Intuit und Gap Zahlen vorgelegt. HP hat mit dem Gewinn je Aktie die Analystenprognose um 1 US-Cent übertroffen, aber einen vorsichtigen Ausblick gegeben. Die Aktie gewinnt 2,2 Prozent. Gap hat zwar im ersten Quartal einen Gewinnrückgang verbucht, die Jahresziele aber bekräftigt. Auch Intuit hat in seinem dritten Geschäftsquartal weniger verdient als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum, die Erwartungen der Analysten übertraf das Unternehmen dennoch. Die Aktien von Gap geben 1,4 Prozent nach, Intuit legen um 0,5 Prozent zu.

INDEX zuletzt +/- % absolut DJIA 18.282,10 -0,02 -3,64 S&P-500 2.130,19 -0,03 -0,63 Nasdaq-Comp. 5.099,27 0,17 8,48 Nasdaq-100 4.538,42 0,20 8,95

DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 7.49 Uhr Do, 17.15 Uhr EUR/USD 1,1008 -1,18% 1,1139 1,1123 EUR/JPY 133,79 -0,56% 134,54 134,75 EUR/CHF 1,0406 -0,14% 1,0421 1,0405 USD/JPY 121,52 0,61% 120,78 121,13 GBP/USD 1,5500 -1,08% 1,5669 1,5666 Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

   DJG/DJN/cln/smh

   (END) Dow Jones Newswires

   May 22, 2015 09:51 ET (13:51 GMT)

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HP Inc (ex Hewlett-Packard) 35,19 0,43% HP Inc (ex Hewlett-Packard)
Intuit Inc. 609,50 0,74% Intuit Inc.