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17.11.2017 22:15:42

MÄRKTE USA/US-Politik macht Bullen Strich durch die Rechnung

NEW YORK (Dow Jones)--Am Freitag ist die Wall Street leicht abwärts gelaufen, nachdem es am Vortag zu einer Zwischenerholung einschließlich Nasdaq-Rekordhoch gekommen war. Gedämpft wurde die Stimmung laut Marktteilnehmern von der jüngsten Entwicklung in der Russland-Affäre. Offenbar hat Sonderermittler Robert Mueller schon im Oktober Präsident Trumps Wahlkampfteam unter Strafandrohung zur Herausgabe relevanter Dokumente aufgefordert. Für die Organisatoren der Kampagne sei das überraschend gekommen, zuvor hatten sie die Dokumente auf freiwilliger Basis übergeben.

Auch die Unsicherheit rund um die Steuerreform hielt an. Zwar wurde am Donnerstag mit der Zustimmung des Repräsentantenhauses eine Hürde genommen, aber noch längst nicht sind alle Hindernisse beseitigt. Der US-Senat muss der Gesetzesvorlage nämlich ebenfalls zustimmen. Eine Mehrhheit dort gilt als unsicher.

Der Dow-Jones-Index verlor 0,4 Prozent auf 23.358 Punkte. Für den S&P-500 ging es um 0,3 Prozent nach unten, für den Nasdaq-Composite um 0,2 Prozent. Der Umsatz stieg auf 874 (Donnerstag: 775) Millionen Aktien. Den 1.917 (2.220) Kursgewinnern standen 1.036 (750) -verlierer gegenüber. Unverändert schlossen 120 (101) Titel.

An Konjunkturdaten wurden nur die Baubeginne und -genehmigungen aus dem Oktober veröffentlicht. Die Genehmigungen stiegen im Vergleich zum September um 5,9 Prozent, während Volkswirte einen Anstieg um 2,9 Prozent geschätzt hatten. Die Zahl der ersten Spatenstiche erhöhte sich um 13,7 Prozent, hier war eine Zunahme um 4,4 Prozent erwartet worden.

Dollar unter Druck - Gold, Öl und Anleihen gesucht

Der Dollar geriet auf breiter Front unter Druck. Der Euro notierte wieder nahe der Marke von 1,18 Dollar. Zur japanischen Währung fiel der Greenback von Kursen um 113 Yen am Vortag auf 112,12 Yen.

Auch der Goldpreis profitierte von der Russland-Affäre und den ungewissen Aussichten der Steuerreform. Die Feinunze rückte um 1,1 Prozent vor auf 1.294 Dollar. Stützend wirkte auch der schwächere Dollar, der Gold für Käufer aus anderen Währungsgebieten verbilligt.

Das gilt auch für Öl. Das "schwarze Gold" profitierte aber auch von Hoffnungen auf eine neuerliche Förderkürzung der Opec. Saudi-Arabien hat Bereitschaft signalisiert, die Fördermenge erneut zu verringern. Dies sei nötig, um den Markt wieder in die Balance zu bringen, sagte der saudische Energieminister. Derweil blieb die von Baker Hughes gemeldete Zahl der aktiven Bohrlöcher in den USA auf Wochensicht unverändert. Das Barrel der US-Sorte WTI verteuerte sich um 2,6 Prozent auf 56,55 Dollar. Brentöl legte mit einem Plus von 2 Prozent auf 62,59 Dollar etwas weniger stark zu.

Auch Staatsanleihen waren wieder gefragt. Die Rendite zehnjähriger Titel sank um 3 Basispunkte auf 2,35 Prozent.

21st Century Fox profitieren von Übernahmespekulationen

Auf Unternehmensseite stand 21st Century Fox als mögliches Übernahmeziel im Blick. Aus informierten Kreisen verlautete, dass der Kabelnetzbetreiber Comcast an großen Teilen des Medienkonzerns interessiert sei. Der Kurs von 21st Century Fox stieg um 6,2 Prozent. Comcast fielen um 2,5 Prozent.

Tesla-Aktien zeigten sich 0,8 Prozent höher. Sie profitieren davon, dass CEO Elon Musk neue Fahrzeugmodelle angekündigt hat, darunter auch Lkw. Von diesen hat sich das Transportunternehmen J.B. Hunt Transport Services gleich "mehrere" reserviert. Sein Unternehmen freue sich darauf, diese nachhaltige Technik nutzen zu können, so John Roberts, CEO von J.B. Hunt. Die Aktie von J.B. Hunt gab um 1,5 Prozent nach. Zudem hat Wal-Mart angekündigt, 15 Modelle davon testen zu wollen. Die Wal-Mart-Aktie, die am Vortag nach Zahlen zweistellig gestiegen war, korrigierte nun um 2,2 Prozent.

Foot Locker verteuerten sich um gut 28 Prozent, nachdem Umsatz und Gewinn der Sportschuh-Handelskette im dritten Quartal weniger stark als befürchtet gesunken sind. Hibbett Sports machten einen Sprung um gut 15 Prozent nach oben. Der Sportartikelhändler hat überraschend gute Drittquartalszahlen vorgelegt und seine Ertragsziele erhöht.

Qualcomm gewannen 0,9 Prozent. Das Unternehmen hat seine Offerte für den niederländischen Halbleiterkonzern NXP bis zum 15. Dezember verlängert. Bis zum 16. November seien etwa 2,4 Prozent der ausstehenden Papiere angedient worden. Qualcomm will eine Annahmequote von mindestens 80 Prozent. Sie will die Offerte so lange verlängern, bis alle Vertragsbedingungen erfüllt sind, oder das Vorhaben aufgeben.

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/raz

(END) Dow Jones Newswires

November 17, 2017 16:11 ET (21:11 GMT)

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