10.03.2022 18:38:39

MÄRKTE USA/Ukrainekrieg und Inflationsdaten belasten Börsen

NEW YORK (Dow Jones)--Die US-Börsen zeigen sich am Donnerstag mit Abschlägen. Neben dem Krieg in der Ukraine belasten deutlich gestiegene Verbraucherpreise und Gewinnmitnahmen nach der Erholungsbewegung am Vortag das Sentiment. Gegen Mittag (Ortszeit New York) notiert der Dow-Jones-Index 1,0 Prozent tiefer bei 32.941 Punkten, der S&P-500 verliert 1,2 Prozent. Für den technologielastigen Nasdaq-Composite geht es um 1,8 Prozent nach unten.

Das Treffen der Außenminister Russlands und der Ukraine, auf das der Markt am Vortag große Hoffnungen gesetzt hatte, ist ergebnislos verlaufen. Immerhin wollen die Außenminister Sergej Lawrow und Dmytro Kuleba weiterverhandeln. "Gestern gab es diese Rally und schon sind Gewinnmitnahmen zu beobachten. Es gibt sehr wenig Überzeugung in diesem Markt", sagt Marktstrategin Agnes Belaisch vom Barings Investment Institute.

Im Handel ist zu vernehmen, dass die Erwartungen an das Außenministertreffen überzogen gewesen seien. Daher hielten sich Enttäuschung und Kursverluste noch in Grenzen. Für Beunruhigung sorgen dagegen neue russische Forderungen an die Adresse der Ukraine, nachdem es am Vortag noch so ausgesehen hatte, als ob beide Kriegsparteien von ihren Maximalforderungen abgerückt seien.

Zu den aktuell hohen Erdöl- und Rohstoffpreisen passen die Verbraucherpreise, die im Februar noch deutlicher geklettert sind als ohnehin befürchtet. Die US-Inflation erreichte ein 40-Jahreshoch. Die Kernrate traf die hohen Erwartungen hingegen. Anleger dürften nun einen großen Zinsschritt von 50 Basispunkten bei der anstehenden US-Notenbanksitzung nächste Woche einpreisen. Dies dürfte die Aktienkurse belasten, heißt es.

Dollar zeigt sich stärker

Am Devisenmarkt zieht der Dollar mit den Daten zu den Verbraucherpreisen an. Der Dollarindex steigt um 0,5 Prozent. Der Euro sinkt auf 1,1007 Dollar und gibt damit frühere Aufschläge nach falkenhaften Aussagen der EUB wieder ab. Die Inflationsdaten untermauerten die Erwartung, dass die US-Notenbank in der kommenden Woche die Zinsen erhöhen werde, heißt es am Markt.

Am US-Rentenmarkt verkaufen Anleger Anleihen mit der Aussicht auf steigende US-Zinsen, so dass die Renditen nach oben ziehen. Die Rendite für 10-jährige Papiere steigt um 5,4 Basispunkte auf 2,01 Prozent.

Die Erdölpreise zeigen sich nach dem Ölpreisabsturz am Vortag volatil. Mitauslöser des Absturzes am Vortag war die Nachricht, dass die Vereinigten Arabischen Emirate die anderen Opec-Mitglieder dazu drängen wollten, die Ölproduktion zu erhöhen. Nun trat der Energieminister der Emirate dem entgegen und betonte, sich an die Vereinbarungen der Gruppe Opec+ halten zu wollen. Dies trieb die Preise zunächst nach oben, doch nun kommen die wieder zurück. Venezuela will seine Förderung erhöhen. Und Russland hat versichert, alle Energielieferungen ins Ausland aufrechtzuerhalten.

Der Goldpreis notiert nach dem Vortagesabsturz etwas erholt. Die Feinunze geht für knapp unter 2.000 Dollar um.

Goldman Sachs kehrt Russland den Rücken - Amazon kommt Kleinanlegern entgegen

Goldman Sachs (-2,0%) wird die erste der großen Wall-Street-Banken sein, die Russland nach dem Angriff auf die Ukraine den Rücken kehrt. Die Bank kündigte Schritte an, ihre Aktivitäten in dem Land zu beenden. "Goldman Sachs wickelt sein Geschäft in Russland in Einklang mit regulatorischen und lizenzbezogenen Anforderungen ab", sagte ein Sprecher.

Amazon gewinnen 5,1 Prozent. Der Internetriese will einen Aktiensplit im Verhältnis 1 zu 20 vornehmen, um die Aktie erschwinglicher zu machen für Kleinanleger. Der Cybersicherheitsexperte Crowdstrike Holdings rechnet im laufenden Jahr mit einem Umsatz von über 2 Milliarden Dollar, nachdem er gerade erstmals die 1-Milliarde-Dollar-Grenze geknackt hat. Das übertraf ebenso die Erwartung der Analysten wie der berichtete Umsatz im ersten Quartal. Die Aktie macht einen Satz um 14,2 Prozent.

Asana weitete dagegen den Verlust im Berichtsquartal trotz stärker als gedacht gestiegener Erlöse aus, der Kurs bricht um 25 Prozent ein. Der Datenmanager Couchbase enttäuscht mit dem Umsatzausblick, während die berichteten Quartalszahlen die Konsensschätzungen knapp übertreffen. Der Kurs reagiert darauf mit einem Minus von 14,3 Prozent.

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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

DJIA 32.941,21 -1,0% -345,04 -9,4%

S&P-500 4.226,58 -1,2% -51,30 -11,3%

Nasdaq-Comp. 13.010,96 -1,8% -244,58 -16,8%

Nasdaq-100 13.470,18 -2,0% -272,02 -17,5%

US-Anleihen

Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD

2 Jahre 1,71 +4,1 1,67 98,5

5 Jahre 1,94 +5,8 1,88 67,6

7 Jahre 2,00 +6,2 1,94 55,7

10 Jahre 2,01 +5,4 1,95 49,7

30 Jahre 2,39 +5,2 2,34 49,1

DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8:26 Uhr Mi, 17:38 Uhr % YTD

EUR/USD 1,0999 -0,6% 1,1061 1,1089 -3,3%

EUR/JPY 127,69 -0,4% 128,30 128,36 -2,4%

EUR/CHF 1,0232 -0,2% 1,0255 1,0262 -1,4%

EUR/GBP 0,8391 -0,1% 0,8389 0,8414 -0,1%

USD/JPY 116,10 +0,2% 115,99 115,78 +0,9%

GBP/USD 1,3106 -0,6% 1,3184 1,3177 -3,2%

USD/CNH (Offshore) 6,3273 +0,1% 6,3262 6,3234 -0,4%

Bitcoin

BTC/USD 39.184,77 -6,5% 39.279,17 42.397,09 -15,2%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 108,75 108,70 +0,0% 0,05 +46,1%

Brent/ICE 111,66 111,14 +0,5% 0,52 +44,9%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.998,88 1.991,92 +0,3% +6,96 +9,3%

Silber (Spot) 25,97 25,83 +0,6% +0,14 +11,4%

Platin (Spot) 1.080,78 1.085,10 -0,4% -4,33 +11,4%

Kupfer-Future 4,63 4,56 +1,4% +0,06 +3,7%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/err/flf

(END) Dow Jones Newswires

March 10, 2022 12:39 ET (17:39 GMT)

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