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24.10.2016 22:42:47

MÄRKTE USA/Übernahmen, US-Daten und Quartalszahlen im Fokus der Wall Street

   NEW YORK (Dow Jones)--Mit Aufschlägen ist die Wall Street in die neue Woche gestartet. Die am Wochenende bestätigte Übernahme von Time Warner durch AT&T, gute US-Konjunkturdaten und neue Quartalsberichte gaben am Montag den Takt für die Wall Street vor. Zwar wurde die geplante Übernahme von Time Warner durch den Telekomkonzern AT&T bereits am Freitag im Handel gespielt, doch mit den konkreten Details zu der Übernahme blieb das Thema auf dem Radar. AT&T will mit dem gut 85 Milliarden Dollar schweren Zukauf die Wandlung zu einem Unterhaltungskonzern vollziehen.

   Die große Frage wird nun sein, wie die Kartellwächter mit der geplanten Fusion umgehen werden. Frühere Mitarbeiter der Kartellbehörde sagten, dass es zumindest strenge Auflagen für eine Genehmigung der Transaktion geben dürfte. Die AT&T-Aktie knüpfte an die Abgaben vom Freitag an und verlor weitere 1,7 Prozent. Die Papiere von Time Warner fielen um 3,1 Prozent auf 86,74 Dollar, nachdem die Aktie am Freitag noch ein knapp 8-prozentiges Plus verbucht hatte. AT&T bietet in bar und Aktien 107,50 Dollar je Aktie.

   Der Dow-Jones-Index verbesserte sich um 0,4 Prozent auf 18.223 Punkte. Für den S&P-500 ging es um 0,5 Prozent nach oben, und der Nasdaq-Composite gewann 1,0 Prozent. Umgesetzt wurden 797 (Freitag: 880) Millionen Aktien. Dabei standen 1.803 Kursgewinnern 1.216 -verlierer gegenüber. Unverändert schlossen 119 Titel.

   Der Markit-Einkaufsmanagerindex des verarbeitenden Gewerbes für Oktober lag mit 53,2 klar über der Erwartung von 51,5. Analysten hatten mit einem unveränderten Stand gerechnet. Auch der Chicago Fed National Activity Index fiel leicht besser als prognostiziert aus. Der Index stieg im September auf einen Wert von minus 0,14 nach revidierten minus 0,72 im August.

   Auftritte einiger US-Notenbanker brachten keine neuen Erkenntnisse. Der Präsident der Federal Reserve Bank von St. Louis, James Bullard, hat seine Einschätzung bekräftigt, dass die niedrigen Zinsen noch einige Zeit vorherrschen werden. "Niedrige Zinsen dürften noch über die nächsten zwei bis drei Jahre die Norm sein", sagte Bullard. Der Währungshüter, der in diesem Jahr stimmberechtigt im Offenmarktausschuss (FOMC) ist, schwieg sich zu seinen Ansichten über die Zinspolitik der Fed in der nächsten Zeit jedoch aus. Der Präsident der Fed-Filiale von Chicago, Charles Evans, sprach sich dafür aus, das Tempo künftiger Zinserhöhungen an die Inflation zu koppeln. Seiner Meinung nach sollte die US-Notenbank ein Überschießen ihres Inflationsziels erwägen. Die Äußerungen Evans', der in diesem Jahr nicht stimmberechtigt im FOMC ist, ließen die Märkte ebenfalls unberührt.

Bislang überzeugende US-Berichtssaison Die Quartalszahlen der US-Unternehmen überzeugen bislang mehrheitlich. Von den bisher vorliegenden Zahlenausweisen der Unternehmen aus dem S&P-500 haben laut Thomson Reuters rund 80 Prozent die Erwartungen übertroffen. In dieses Bild passen auch die vorbörslichen Aussagen von T-Mobile US. Der Mobilfunkanbieter hat die Prognose für das Kundenwachstum und das operative Ergebnis erneut angehoben. Das Unternehmen hat im dritten Quartal wiederum zahlreiche Kunden angelockt und den Gewinn kräftig gesteigert. Die Aktie legte um 9,5 Prozent zu. Nachbörslich sollten noch die Zahlen für das vierte Quartal von Visa folgen. Für die Aktie ging es um 1 Prozent nach oben.

   Eine weitere Fusion steht im Bereich Online-Handelsplattformen bevor. Die TD Ameritrade Holding übernimmt Scottrade Financial Services in einem 4 Milliarden US-Dollar schweren Deal. Damit schließen sich zwei führende Anbieter in diesem Bereich zusammen. Die Aktie von TD Ameritrade fiel um 4,4 Prozent.

   B/E Aerospace verteuerten sich um 16,4 Prozent, nachdem Rockwell Collins am Wochenende den Kauf des Flugzeugzulieferers für 6,4 Milliarden Dollar angekündigt hatte. Für Rockwell ging es um 3,8 Prozent nach unten, auch weil das Unternehmen einen enttäuschenden Ausblick auf das kommende Jahr gegeben hatte.

Euro weiterhin schwach Im Devisenhandel fiel der Euro zum Dollar am frühen Morgen nochmals auf das Tief vom Freitag bei 1,0860 Dollar, den niedrigsten Stand seit dem 10. März. Die guten europäischen Einkaufsmanagerindizes holten die Gemeinschaftswährung zwar aus diesem Tief heraus, die überzeugenden US-Konjunkturdaten und die Aussicht auf eine baldige US-Zinserhöhung verhinderten aber eine deutlichere Erholung. Im späten US-Handel notierte der Euro bei rund 1,0890 Dollar. Zur japanischen Währung zog der Dollar auf rund 104,30 Yen an von einem Tagestief bei 103,71 Yen. Mittlerweile wird eine Erhöhung der Leitzinsen in den USA im Dezember mit einer Wahrscheinlichkeit von fast 70 Prozent am Markt eingepreist.

   Die DZ Bank ist allerdings zunehmend davon überzeugt, dass die derzeitige Dollar-Stärke übertrieben und somit stark korrekturanfällig sei. Die Wirtschaftsdaten aus den USA mögen derzeit solide sein, dennoch werde die geschätzte Wachstumsrate für das Gesamtjahr mit 1,5 Prozent deutlich unter Potenzial liegen. Vor diesem Hintergrund kann die Bank auch den derzeitigen Optimismus bezüglich der Fed nicht ganz nachvollziehen, zumal die tatsächlich eingepreiste Wahrscheinlichkeit einer Leitzinserhöhung im Dezember in den vergangenen Wochen nur moderat gestiegen sei.

   Mit Abgaben zeigten sich zu Wochenbeginn die Ölpreise. Händler berichteten von wachsenden Befürchtungen, dass die Einigung auf eine Begrenzung der Fördermenge scheitern könnte. Nachdem am Freitag noch Russland seine Teilnehme an einer solchen Aktion bekräftigt hatte, hat nun der Irak signalisiert, an der Umsetzung eines solchen Vorhabens nicht teilnehmen zu wollen. "Es besteht durchaus die Gefahr, dass die Entscheidung des Irak jetzt einen Domino-Effekt auslösen könnte", so Energie-Analyst Gao Jian von SCI International. Der Preis für ein Fass der US-Sorte WTI fiel zeitweise unter 50 Dollar. Zum Settlement zeigte er sich 0,7 Prozent niedriger bei 50,52 Dollar. Für Brent ging es um 0,6 Prozent auf 51,46 Dollar nach unten.

   Der Goldpreis gab zum Settlement um 0,3 Prozent nach auf 1.263,70 Dollar je Feinunze. Die Dollar-Stärke und die zunehmende Gewissheit einer Zinserhöhung der US-Notenbank im Dezember belasteten das Edelmetall. Die Kurse der US-Anleihen gaben in Reaktion auf die guten Konjunkturdaten ebenfalls nach. Die Rendite zehnjähriger Papiere lag mit 1,76 Prozent 2 Basispunkte über dem Niveau vom Freitag.

=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 18.223,03 0,43 77,32 4,58 S&P-500 2.151,33 0,48 10,17 5,25 Nasdaq-Comp. 5.309,83 1,00 52,43 6,04 Nasdaq-100 4.909,97 1,20 58,11 6,89

ANLEIHEN Kupon Laufzeit Notierung Änderung Rendite Änderung 3/4% 2-year 99 26/32 dn 1/32 0,840% +1,7BP 3/4% 3-year 100 dn 1/32 0,995% +1,4BP 1 1/8% 5-year 99 10/32 dn 4/32 1,271% +2,7BP 1 3/8% 7-year 98 26/32 dn 5/32 1,554% +2,4BP 1 1/2% 10-year 97 20/32 dn 7/32 1,763% +2,5BP 2 1/4% 30-year 94 12/32 dn 17/32 2,516% +2,7BP

DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 9:56 Fr, 17.46 % YTD EUR/USD 1,0876 -0,12% 1,0888 1,0868 +0,1% EUR/JPY 113,3471 +0,19% 113,1322 112,93 -26,4% EUR/CHF 1,0811 -0,12% 1,0824 1,0816 -0,6% EUR/GBP 0,8895 -0,08% 0,8894 1,1228 +20,8% USD/JPY 104,22 +0,30% 103,91 103,89 -11,2% GBP/USD 1,2228 -0,12% 1,2242 1,2204 -17,1%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 50,55 50,85 -0,6% -0,30 +15,3% Brent/ICE 51,53 51,78 -0,5% -0,25 +15,4%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.264,35 1.266,70 -0,2% -2,35 +19,2% Silber (Spot) 17,61 17,55 +0,3% +0,06 +27,4% Platin (Spot) 939,85 933,65 +0,7% +6,20 +5,4% Kupfer-Future 2,10 2,09 +0,4% +0,01 -2,7% === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

   DJG/DJN/cln

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   October 24, 2016 16:12 ET (20:12 GMT)

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