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20.07.2018 22:10:45

MÄRKTE USA/Trump drückt Dollar und dämpft Kauflaune

NEW YORK (Dow Jones)--Der Handelskonflikt zwischen den USA und anderen Ländern hat die Stimmung an der Wall Street am Freitag gedämpft. Größerer Verkaufsdruck war aber nicht zu beklagen, auch weil einige Aktien vom schwächelnden Dollar profitierten, nachdem US-Präsident Donald Trump vor einem zu hohen Greenback gewarnt hatte. Zudem hat er seine Kritik an China wiederholt und im Zollstreit nachgelegt. In einem Interview mit dem Fernsehsender CNBC drohte Trump dem Land am Freitag mit weiteren Strafzöllen auf Waren im Wert von 500 Milliarden Dollar.

Der Dow-Jones-Index verlor 6 Punkte auf 25.058 Punkte, der S&P-500 fiel um 0,1 Prozent auf 2.802 Punkte. Der Nasdaq-Composite gab um 0,1 Prozent nach auf 7.820 Punkte. Umgesetzt wurden 815 (Donnerstag: 733) Millionen Aktien. Dabei standen den 1.368 (1.771) Kursgewinnern an der Nyse 1.546 (1.185) -verlierer gegenüber. Unverändert schlossen 143 (112) Titel.

Die europäischen Börsen gerieten mit den Aussagen Trumps kräftig unter Druck. Vor allem die Aktien der Automobilbranche wurden verkauft. Am Devisenmarkt erholte sich der Euro weiter, nachdem Trump den Dollar schon in einem anderen Interview mit CNBC am Vortag schwach geredet hatte. Der Euro notierte bei rund 1,1725 Dollar nach 1,1650 am späten Donnerstag.

In dem Interview am Donnerstag kritisierte der Präsident die US-Notenbank. Er sei "nicht begeistert" von den Zinserhöhungen der Federal Reserve, sagte Trump in einem Interview mit dem Fernsehsender CNBC. Er hoffe, die Federal Reserve werde aufhören, die Zinsen anzuheben. Einige Beobachter sahen dadurch schon die Unabhängigkeit der Fed bedroht. Andere vermuten, dass die Notenbank sich nun gezwungen sehen könnte, ihre Unabhängigkeit zu beweisen und nun erst recht ihre Kurs der Straffung fortsetzt. Wieder von anderer Seite kam die Vermutung, dass sich künftig auch Demokraten wie der Linksaußen Bernie Sanders der Forderung Trumps nach einem Ende der Zinserhöhungen anschließen könnten.

Microsoft nach überzeugenden Zahlen gesucht

Konjunkturdaten stehen am Freitag nicht zur Veröffentlichung an. Dafür geht die Bilanzsaison in eine neue Runde mit Quartalszahlen von Unternehmen wie Baker Hughes, General Electric, Honeywell, Schlumberger oder Stanley Black & Decker. Schlumberger ist im zweiten Quartal in die Gewinnzone zurückgekehrt, die Aktie drehte aber ins Minus und verlor 1,2 Prozent. Die Zahlen von General Electric (GE) kamen nicht gut an, auch wenn der Gewinn nicht so drastisch zurückgegangen ist wie befürchtet. Der Kurs sank um 4,4 Prozent.

Baker Hughes hat die Gewinnerwartungen verfehlt, aber einen zuversichtlichen Ausblick geliefert. Die Aktie legte 0,7 Prozent zu. Ähnlich Honeywell, die einen sinkenden Gewinn verbucht, aber die Umsatzprognose erhöht hat. Die Aktie rückte um 3,8 Prozent vor. Dagegen hat Stanley Black & Decker zwar die Prognosen gesenkt, aber einen steigenden Gewinn vorzuweisen. Für die Aktie ging es um 3,2 Prozent nach oben.

Schon am Donnerstag nach Börsenschluss in den USA hat Microsoft Zahlen vorgelegt. Der Softwaregigant hat im vierten Geschäftsquartal von seinem boomenden Cloud-Geschäft profitiert und die Erwartungen übertroffen. Die Aktie stieg um 1,8 Prozent.

Anleihen schwach - Gold gesucht

Staatsanleihen waren trotz der Gefahr einer Eskalation des Handelsstreits nicht gefragt. Ofenbar wurde Trumps Attacke auf zu hohe Zinsen am Markt nicht als zielführend gesehen. Die Rendite zehnjähriger US-Anleihen stieg um 6 Basispunkte auf 2,90 Prozent.

Gold erholte sich deutlich. Der Preis für eine Feinunze stieg um 0,6 Prozent auf 1.231 Dollar, hauptsächlich getrieben vom schwächeren Dollar. Dieser verbilligt Gold und andere Rohstoffe, die in der US-Währung bezahlt werden, für Käufer aus dem Nicht-Dollarraum. Außerdem hat Gold in jüngster Zeit kräftig an Wert eingebüßt.

Von der Abwertung des Dollar profitierte auch der Ölpreis, wenngleich Trumps jüngste Verbalattacke gegen China Befürchtungen weckt, dass als Folge des Handelskonflikts die Nachfrage nach Öl zurückgehen könnte. Allerdings hat Saudi-Arabien am Donnerstag zugesichert, dass es den Markt nicht mit Öl überschwemmen werde, womit die Angst vor einem Überangebot zerstreut wurde. Der Preis für ein Barrel US-Rohöl der Sorte WTI stieg um 1,4 Prozent auf 70,46 Dollar. Brentöl legte um 0,5 Prozent auf 72,95 Dollar zu.

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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

DJIA 25.058,12 -0,03 -6,38 1,37

S&P-500 2.801,83 -0,09 -2,66 4,80

Nasdaq-Comp. 7.820,20 -0,07 -5,10 13,28

Nasdaq-100 7.350,23 -0,03 -2,13 14,91

US-Anleihen

Laufzeit Akt. Rendite Bp zu Vortag Rendite Vortag +/-Bp YTD

2 Jahre 2,60 1,7 2,58 139,7

5 Jahre 2,77 3,6 2,74 84,7

7 Jahre 2,85 5,1 2,80 60,2

10 Jahre 2,90 5,6 2,84 45,1

30 Jahre 3,03 7,2 2,96 -3,7

DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8.31 Uhr Do, 17.10 Uhr % YTD

EUR/USD 1,1728 +0,71% 1,1657 1,1605 -2,4%

EUR/JPY 130,79 -0,11% 131,00 131,09 -3,3%

EUR/CHF 1,1635 -0,02% 1,1643 1,1628 -0,7%

EUR/GBP 0,8929 -0,19% 0,8955 0,8930 +0,4%

USD/JPY 111,51 -0,81% 112,38 112,95 -1,0%

GBP/USD 1,3135 +0,90% 1,3017 1,2997 -2,8%

Bitcoin

BTC/USD 7.365,54 -1,1% 7.429,59 7.457,44 -46,1%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 70,31 69,46 +1,2% 0,85 +18,3%

Brent/ICE 72,95 72,58 +0,5% 0,37 +13,0%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.230,79 1.222,97 +0,6% +7,82 -5,5%

Silber (Spot) 15,51 15,32 +1,3% +0,20 -8,4%

Platin (Spot) 827,10 806,50 +2,6% +20,60 -11,0%

Kupfer-Future 2,75 2,69 +2,2% +0,06 -17,5%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/raz/

(END) Dow Jones Newswires

July 20, 2018 16:11 ET (20:11 GMT)

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Baker Hughes Inc. 42,39 -1,19% Baker Hughes Inc.
Intuitive Surgical Inc 524,10 -0,15% Intuitive Surgical Inc
Manpower Inc. 59,50 3,48% Manpower Inc.
Microsoft Corp. 397,95 0,86% Microsoft Corp.
Schlumberger N.V. (Ltd.) 42,40 0,36% Schlumberger N.V. (Ltd.)
Skyworks Solutions Inc. 81,25 -0,02% Skyworks Solutions Inc.
Stanley Black & Decker Inc 85,84 2,36% Stanley Black & Decker Inc