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27.05.2015 22:42:46

MÄRKTE USA/Technologiewerte treiben Wall Street hoch

   NEW YORK (Dow Jones)--Die Wall Street ist am Mittwoch auf Erholungskurs gegangen. Nach kräftigen Verlusten am Vortag trauten sich die Bullen wieder an den Markt. Für Entspannung sorgten Meldungen zu Griechenland. So hieß es von Ministerpräsident Alexis Tsipras, sein Land stehe kurz vor einer Einigung mit seinen internationalen Geldgebern. Das brachte europäische Aktien nach oben und trieb auch die Wall Street. Später gab sich die deutsche Bundesregierung überrascht von der Einschätzung der Griechen, ohne dass dies aber den US-Markt nennenswert belastet hätte.

   Gekauft wurden vor allem die am Dienstag besonders schwachen Technologiewerte. Dabei brachte auch eine mögliche neue Fusion Fantasie in den Sektor, denn der US-Chiphersteller Broadcom verhandelt offenbar über seinen eigenen Verkauf. Wettbewerber Avago Technologies spreche mit Broadcom über eine Übernahme, berichteten mehrere Informanten. Das trieb die Broadcom-Aktie 21 Prozent in die Höhe, Avago gewannen 7,8 Prozent. Die Sektoren Halbleiter und Technologie kletterten um 3,9 bzw 1,7 Prozent. Stärkste Werte im Dow waren Microsoft, Apple und Intel mit Gewinnen zwischen 2,2 und 1,8 Prozent.

   Der Dow-Jones-Index gewann 0,7 Prozent auf 18.163 Punkte. Für den S&P-500 ging es um 0,9 Prozent nach oben auf 2.123 Punkte. Der Nasdaq-Composite stieg 1,5 Prozent auf 5.107 Punkte. Der Umsatz fiel auf 722 (Dienstag: 811) Millionen Aktien. An der NYSE standen den 2.320 (670) Kursgewinnern 839 (2.512) -verlierer gegenüber. Unverändert schlossen 93 (77) Titel.

   Die am Vortag wegen starker Konjunkturdaten drückende Angst vor einer baldigen Zinswende wurde nicht mehr gespielt. "Potenzielle Käufer, die nicht mit einer Zinsanhebung 2015 rechnen, werden von Zeit zu Zeit erschreckt", so erklärte Tim Knepp von LPL Financial die Schwäche am Dienstag. Jennifer Ellison vom Vermögensverwalter Bingham Osborn & Scarborough erinnerte daran, dass in den Sommermonaten die Volatilität oftmals zunehme, bedingt durch die geringeren Volumina.

   Der Euro erholte sich im Tagesverlauf, nach einem Tagestief bei 1,0815 kletterte er auf rund 1,09 Dollar und notierte damit etwas höher als am späten Dienstag. Die Hoffnung auf eine rasche Lösung im Griechenlanddrama steigerte die Attraktivität der Gemeinschaftswährung. Dagegen setzte der Greenback zum Yen seinen Aufwärtslauf fort, erreichte im Verlauf ein frisches Achtjahres-Hoch bei über 124 Yen und gewann damit gegenüber dem späten Dienstag rund einen Yen. Teilnehmer sagten, dass hier noch die jüngsten starken Wirtschaftsdaten aus Amerika gestützt hätten.

   Der vermeintlich sichere Hafen für US-Staatsanleihen war angesichts der aufgehellten Stimmung nicht sonderlich gefragt, gab aber auch nicht ab. Die Rendite zehnjähriger Titel verharrtew bei 2,14 Prozent.

   US-Leichtöl der Sorte WTI verbilligte sich um 0,9 Prozent auf 57,51 Dollar, europäisches Referenzöl der Sorte Brent geriet noch deutlich stärker unter Druck. Im Vorfeld neuer Daten zu den US-Lagerbeständen kam wieder die Sorge wegen eines Überangebots auf. Gold konnte von dem nachgebenden Dollar kaum profitieren. Die Feinunze kostete mit 1.188 Dollar etwa so viel wie am Dienstag.

   Unter den Einzelaktien fielen Nike um 0,6 Prozent. In einer Anklageschrift des US-Justizministeriums ist von Bestechungsversuchen eines "multinationalen Sportartikelunternehmens mit Sitz in den Vereinigten Staaten" die Rede. Das Unternehmen sei darauf aus gewesen, mit der brasilianischen Fußball-Nationalmannschaft 1996 einen Sponsorenvertrag abzuschließen. Nike erklärte sich bereit, bei der Aufklärung zu helfen.

   Des weiteren standen zwei bekannte Konsumwerte im Fokus. Dank besser als befürchtet ausgefallener Erstquartalszahlen von Tiffany legte die Aktie um 10,5 Prozent zu. Vor allem das Europageschäft des Nobeljuweliers florierte. Die Aktien von Michael Kors brachen dagegen um 24 Prozent ein. Den Grund haben Händler schnell gefunden, denn der Modeaccessoire-Anbieter verbuchte im vierten Quartal einen seltenen Umsatzrückgang.

   Ein über den Analystenerwartungen liegender Umsatzausblick trieb den Kurs des Festplattenrekorderherstellers Tivo um 3,4 Prozent nach oben. Dagegen ging es für Workday um 11,3 Prozent abwärts. Hier scheint Anlegern gut offenbar nicht gut genug zu sein, denn das auf den Personalbereich spezialisierte Cloud-Softwareunternehmen übertraf mit dem bereinigten Quartalsergebnis ebenso die Erwartungen wie mit dem Umsatz. Allerdings schreibt Workday rote Zahlen. Hormel Foods gewannen 3,2 Prozent, das Unternehmen schluckt Applegate Farms für 775 Millionen Dollar.

=== INDEX zuletzt +/- % absolut DJIA 18.162,99 0,67 121,45 S&P-500 2.123,48 0,92 19,28 Nasdaq-Comp. 5.106,59 1,47 73,84 Nasdaq-100 4.546,06 1,63 73,10

Kupon Laufzeit Notierung Änderung Rendite Änderung 5/8% 2-jähr. 99 30/32 -1/32 0,651% +4,0 Bp 1% 3-jähr. 100 1/32 -1/32 0,989% +0,8 Bp 1 3/8% 5-jähr. 99 8/32 -1/32 1,532% +1,0 Bp 1 3/4% 7-jähr. 99 1/32 -1/32 1,897% +0,4 Bp 2 1/8% 10-jähr. 99 29/32 -1/32 2,137% +0,2 Bp 2 1/2% 30-jähr. 102 13/32 +7/32 2,880% -1,0 Bp

DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8.20 Uhr Di, 17.32 Uhr EUR/USD 1,0902 -0,07% 1,0910 1,0884 EUR/JPY 134,92 0,55% 134,18 133,99 EUR/CHF 1,0361 0,01% 1,0360 1,0341 USD/JPY 123,80 0,65% 123,00 123,07 GBP/USD 1,5344 -0,53% 1,5426 1,5389 === Kontakt zum Autor: ralf.zerback@wsj.com

   DJG/DJN/raz

   (END) Dow Jones Newswires

   May 27, 2015 16:11 ET (20:11 GMT)

   Copyright (c) 2015 Dow Jones & Company, Inc.- - 04 11 PM EDT 05-27-15

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