17.12.2021 14:58:40

MÄRKTE USA/Technologiewerte dürften weiter unter Druck stehen

NEW YORK (Dow Jones)--Die Wall Street dürfte ihre Abgaben des Vortages am Freitag ausweiten. Der Aktienterminmarkt deutet vor allem - wie schon am Vortag - stärkere Verluste bei Technologiewerten an. Die beschleunigte Straffung der US-Geldpolitik und die drei für 2022 in Aussicht gestellten Zinserhöhungen in den USA machen dem Sektor zu schaffen, denn wegen des hohen Fremdkapitalanteils der Branchenunternehmen gilt er als besonders anfällig für Zinserhöhungen.

"Die zugrundeliegende, primäre Angst auf dem Markt ist die Inflation. Was die Fed getan hat, entspricht dem alten Sprichwort: Um ein Problem zu lösen, muss man zuerst anerkennen, dass es eines gibt. Es ist ein kluger Schritt, aber nur eine vorübergehende Atempause für die Inflationsängste der Märkte", sagt Investmentstratege David Donabedian von CIBC Private Wealth.

Insgesamt vermissen Anleger eine klare Linie im Kampf gegen die Inflation. Denn neben den die Geldpolitik straffenden Notenbanken wie Fed oder Bank of England gebe es mit der EZB und der Bank of Japan auch weiterhin solche, die keinen Fokus auf ein beherztes Gegensteuern gegen die Inflation verfolgten, heißt es im Handel. Händler sprechen von einer gestiegenen Verunsicherung.

Lira taumelt weiter nach unten

Während der Dollar stagniert und auch der Euro sich kaum bewegt, wertet die türkische Lira erneut dramatisch ab. Der Absturz ist durch eine abermalige Intervention der türkischen Notenbank am Freitag nur vorübergehend gestoppt worden. Der Dollar hatte zuvor in einer schnellen Bewegung die Marken von 16 und 17 Lira genommen und war bis auf das Rekordhoch von 17,1770 Lira gestürmt. Auf Tagessicht wertet der Dollar um 7,4 Prozent auf.

Die türkische Zentralbank hatte am Vortag trotz einer galoppierenden Inflation erneut die Leitzinsen gesenkt. Analysten verweisen indes darauf, dass die Interventionen der Zentralbank zur Stützung der Lira immer schneller verpufften und in der Summe völlig wirkungslos blieben.

Am Rentenmarkt fallen diesmal die Renditen am langen Ende des Marktes, am Vortag waren es jene mit kurzen Laufzeiten gewesen. Der Zulauf bei den Staatsanleihen begründen Händler mit sich ausbreitenden Omikron-Variante des Coronavirus.

Während Gold als Inflationsschutz - gerade mit Blick auf die weiterhin sehr lockere Geldpolitik der EZB - gefragt ist, ist Erdöl günstiger zu haben. Die Maßnahmen gegen Omikron in China und anderen Staaten könnte Konjunktur und Erdölnachfrage belasten, heißt es.

Fedex ziehen an - Oracle unter Druck

Unter den Einzelaktien steigen die Titel des Logistikriesen Fedex vorbörslich um 5,1 Prozent. Die Gesellschaft hat gewinn- und umsatzseitig mit besser als erwartet ausgefallenen Geschäftszahlen für das zweites Quartal positiv überrascht. Daneben übertraf auch der Gewinnausblick für das Gesamtjahr die kursierende Konsensschätzung. Gut kommt auch ein 5 Milliarden Dollar schwerer Aktienrückkauf an.

Steelcase verbilligen sich um 4,4 Prozent. Der Hersteller von Büromöbeln sieht sein Wachstum von anhaltenden Problemen in der Lieferkette und steigenden Preisen deutlich gebremst. Der Gewinn im dritten Quartal hätte ansonsten dreimal höher ausfallen können.

Bei U.S. Steel enttäuscht der Ausblick. Auch dem Stahlhersteller machen höhere Aufwendungen für Rohstoffe und Energie zu schaffen. Der Kurs fällt um 5 Prozent. Rivian stürzen um 8 Prozent ab. Das Start-up für elektrisch betriebene Nutzfahrzeuge hat angekündigt, für 5 Milliarden Dollar im nächsten Jahr mit der Errichtung einer zweiten Fabrik in Georgia zu beginnen. Daneben hat Rivian den Verlust deutlich ausgeweitet.

Die Nachricht, dass Dan Ammann, Chef der autonomen Fahrzeugsparte Cruise von General Motors, das Unternehmen verlässt, schlägt sich in einem Minus der GM-Aktie von 2,6 Prozent nieder.

Während Oracle (-5,1%) nachgeben, ziehen Cerner (+16,5%) deutlich an. Laut Kreisen erwägt Oracle die Übernahme von Cerner, einem Informationstechniker für den Bereich Gesundheitswesen. Das Volumen des Deals könnte sich auf rund 30 Milliarden Dollar belaufen. Johnson & Johnson (-1,9%) werden belastet von Informationen, dass es zu seltenen, aber schwerwiegenden Blutgerinnungsstörungen im Zusammenhang mit dem Covid-19-Impfstoff kommen kann.

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US-Anleihen

Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD

2 Jahre 0,61 0,9 0,60 49,6

5 Jahre 1,16 -0,3 1,17 80,3

7 Jahre 1,32 -1,1 1,33 67,5

10 Jahre 1,40 -1,9 1,42 47,9

30 Jahre 1,83 -2,4 1,85 18,2

DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8:06 Do,17:36 Uhr % YTD

EUR/USD 1,1317 -0,1% 1,1332 1,1311 -7,3%

EUR/JPY 128,28 -0,5% 128,72 128,61 +1,7%

EUR/CHF 1,0411 -0,1% 1,0413 1,0428 -3,7%

EUR/GBP 0,8507 +0,0% 0,8508 0,8491 -4,7%

USD/JPY 113,37 -0,3% 113,58 113,71 +9,8%

GBP/USD 1,3304 -0,2% 1,3319 1,3320 -2,7%

USD/CNH (Offshore) 6,3844 +0,1% 6,3772 6,3776 -1,8%

Bitcoin

BTC/USD 47.169,36 -1,4% 47.205,04 48.420,09 +62,4%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 71,23 72,38 -1,6% -1,15 +50,0%

Brent/ICE 73,87 75,02 -1,5% -1,15 +47,8%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.807,82 1.799,60 +0,5% +8,22 -4,7%

Silber (Spot) 22,53 22,50 +0,1% +0,03 -14,6%

Platin (Spot) 944,50 940,90 +0,4% +3,60 -11,8%

Kupfer-Future 4,31 4,30 +0,2% +0,01 +22,6%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/flf/hab

(END) Dow Jones Newswires

December 17, 2021 08:58 ET (13:58 GMT)

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