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05.12.2014 22:57:31

MÄRKTE USA/Starker US-Arbeitsmarkt sorgt für Fortsetzung der Rekordjagd

   Von Thomas Rossmann

   Ein starker US-Arbeitsmarktbericht hat den Dow-Jones-Index zum Wochenausklang bis knapp an die Marke von 18.000 Punkten geführt. Bei 17.991 Punkten steht nun das neue Rekordhoch. Und auch der S&P-500 setzte bei 2.079 Punkten eine erneute Rekordmarke. Zwar konnten die Indizes ihre Aufschläge in der Folge nicht ganz behaupten, aber sowohl der Dow-Jones-Index als auch der S&P-500 beendeten den Handel auf neuen Rekordschlussständen.

   Im November wurden 321.000 neue Stellen geschaffen, deutlich mehr als die von den Ökonomen erwarteten 230.000. Auch der Vormonat wurde kräftig nach oben revidiert. Die US-Wirtschaft hat nun zehn Monate in Folge mehr als 200.000 Jobs geschaffen, die längste derartige Serie seit über 30 Jahren.

   Doch blieb an der Wall Street ein Kursfeuerwerk aus. Vielmehr machten sich die Investoren nun Sorgen, welche Auswirkungen der starke Arbeitsmarktbericht auf die Zinspolitik der US-Notenbank haben könnte. Denn diese könnte nun die Zinsen möglicherweise früher als bislang erwartet anheben. Derzeit gehen die Investoren überwiegend von einer Erhöhung in der zweiten Jahreshälfte 2015 aus.

   Der Dow-Jones-Index kletterte um 0,3 Prozent auf 17.959 Punkte. Für den S&P-500 ging es um 0,2 Prozent auf 2.075 Punkte nach oben und der Nasdaq-Composite verzeichnete ein Plus von 0,2 Prozent auf 4.781 Punkte. Umgesetzt wurden an der NYSE 0,75 (Donnerstag: 0,79) Milliarden Aktien. Den 1.668 (1.156) Kursgewinnern standen 1.514 (2.013) -verlierer gegenüber, während 91 (90) Aktien unverändert schlossen.

   "Sollten wir noch zwei oder drei so starke Arbeitsmarktberichte haben, dann steigt die Chance, dass die Fed die Zinsen früher erhöhen wird als viele bislang dachten", sagte Gary Pollack, Chef des Anleihenhandels bei der Deutschen Bank in New York. "Dieser Bericht hat Angst auf dem Anleihenmarkt ausgelöst, die Renditen sind gestiegen."

   So ist die Rendite zweijähriger US-Staatsanleihen zwischenzeitlich auf den höchsten Stand seit drei Jahren geklettert. Und auch am langen Ende des Marktes legten die Renditen zu. Die Rendite für zehnjährige Papiere erhöhte sich um fünf Basispunkte auf 2,30 Prozent. "Der starke und breite Stellenzuwachs kombiniert mit positiven Revisionen und steigenden Stundenlöhnen hat den Anleihenmarkt ziemlich hart getroffen", so Analyst Christopher Sullivan von der United Nations Federal Credit Union.

   Bisher hat die US-Notenbank mit der ersten Zinserhöhung nach der globalen Finanzkrise gezögert, weil der Aufschwung an vielen Amerikanern vorbeigegangen war. Seit 2008 liegt der Leitzins nahe null Prozent, um die Wirtschaft in Schwung zu bringen. Im Oktober hat die Federal Reserve ihr Programm massiver Staatsanleihekäufe auslaufen lassen. Sollte der Aufschwung am Arbeitsmarkt aber mit dieser Dynamik weitergehen, dürfte Mitte 2015 die erste Zinserhöhung der Fed folgen.

   Starke Auswirkungen hatte der Arbeitsmarktbericht auch am Devisenmarkt. Von den Daten profitierte vor allem der Dollar, weil die Erwartungen an steigende US-Leitzinsen zunehmen. Er stieg erstmals seit über sieben Jahren auf mehr als 121 Yen. Der Euro fiel auf ein Zweijahrestief bei 1,2271 Dollar. Im späten US-Handel notierte die Gemeinschaftswährung nur knapp über diesem Niveau bei 1,2289 Dollar. "Mit den starken Daten dürften sich die Erwartungen an eine Erhöhung der Zinsen im September 2015 verfestigt haben", sagte Stratege Martin Schwerdtfeger von TD Securities.

   Am Aktienmarkt legten Gap um 0,4 Prozent zu. Der Mode-Einzelhändler hatte am späten Donnerstag ein unerwartet starkes flächenbereinigtes Umsatzwachstum von 6 Prozent für November ausgewiesen. Schlechter sah es dagegen bei American Eagle Outfitters aus. Hier ging es nach einer enttäuschenden Prognose um 13,8 Prozent abwärts.

   Der Ölpreis stand weiterhin unter Abgabedruck. Der Preis für ein Barrel der Sorte WTI rutschte zum Settlement mit 65,84 Dollar auf den niedrigsten Stand seit mehr als fünf Jahren. Es war ein Minus von 1,5 Prozent zum Vortag. Für ein Fass der Sorte Brent stand mit 69,07 Dollar das niedrigste Settlement seit Anfang Oktober 2009 zu Buche.

   Händler verwiesen zur Begründung auf die Dollar-Rally, der mit dem starken US-Arbeitsmarktbericht zulegte. Ein fester Dollar macht das "schwarze Gold" für Anleger aus anderen Währungsräumen teurer. Zudem belasteten weiter die Aussagen von Saudi-Arabien vom Donnerstag. Das Land senkt ab Januar die Ölpreise für Asien und die USA. Andere Opec-Länder dürften dem Beispiel folgen, sagte Analyst Daniel Ang von Singapores Phillip Futures.

   Auch der Goldpreis stand mit dem starken US-Arbeitsmarktbericht deutlich unter Druck. Dieser erhöht die Wahrscheinlichkeit einer früher als gedachten Anhebung der Zinsen in den USA: Mit der Erwartung einer strafferen Geldpolitik der US-Notenbank wird das Edelmetall weniger attraktiv für Investoren. Für die Feinunze ging es zum Settlement um 1,4 Prozent auf 1.190,40 Dollar nach unten. Vor dem Arbeitsmarktbericht mussten noch 1.205 Dollar gezahlt werden.

=== INDEX zuletzt +/- % absolut DJIA 17.958,79 0,33 58,69 S&P-500 2.075,37 0,17 3,45 Nasdaq-Comp. 4.780,76 0,24 11,32 Nasdaq-100 4.311,57 -0,01 -0,36

Kupon Laufzeit Notierung Änderung Rendite Änderung 1/2% 2-year 99 23/32 dn 6/32 0,641% +10,1 Bp 7/8% 3-year 99 14/32 dn 11/32 1,070% +12,0 Bp 1 1/2% 5-year 99 4/32 dn 14/32 1,681% +9,4 Bp 1 7/8% 7-year 98 26/32 dn 14/32 2,056% +7,0 Bp 2 1/4% 10-year 99 16/32 dn 14/32 2,306% +5,0 Bp 3% 30-year 100 23/32 dn 3/32 2,964% +0,6 Bp

DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8.38 Uhr Do, 17.27 Uhr EUR/USD 1,2289 -0,71% 1,2377 1,2445 EUR/JPY 149,18 0,36% 148,65 148,60 EUR/CHF 1,2022 -0,02% 1,2025 1,2023 USD/JPY 121,42 1,09% 120,10 119,42 GBP/USD 1,5578 -0,49% 1,5655 1,5721 === Kontakt zum Autor: thomas.rossmann@wsj.com

   DJG/DJN/ros

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   December 05, 2014 16:26 ET (21:26 GMT)

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