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06.07.2017 22:42:44

MÄRKTE USA/Sorge vor straffer Geldpolitik drückt Anleihen und Aktien

   NEW YORK (Dow Jones)--Ein kräftiger Renditeanstieg am Rentenmarkt hat der Wall Street am Donnerstag Abschläge beschert. Darin spiegelte sich die Sorge der Marktteilnehmer über ein Ende der ultralockeren Geldpolitik der Notenbanken rund um den Globus. "Es kommt eine nahezu einhellige Sicht aus den Notenbanken, dass diese unkonventionelle Politik zurückgefahren werden muss", sagte Portfoliomanager Paul Flood von Newton Investment Management. Standen im frühen Geschäft noch vor allem Technologiewerte auf den Verkaufslisten, gewann der Abschwung im weiteren Verlauf an Breite. Auch die zuletzt im Gleichklang mit den Renditen gestiegenen Bankenwerte konnten sich der Verkaufswelle nicht entziehen.

   Daneben belastete auch die verbale Verschärfung im Nordkorea-Konflikt, nachdem US-Präsident Donald Trump in Warschau sagte, die USA prüften "einige wirklich schwerwiegende Schritte". Hinzu kam noch, dass eine zunächst kräftige Erholung des Ölpreises ausgebremst wurde.

   Der Dow-Jones-Index fiel um 0,7 Prozent auf 21.320 Punkte. Für den S&P-500 ging es um 0,92Prozent nach unten. Der Nasdaq-Composite verlor 1 Prozent. Das Volumen fiel auf 878 (886) Millionen Aktien. Dabei kamen auf lediglich 578 (1.154) Kursgewinner 2.420 (1.809) -verlierer. Unverändert gingen 91 (121) Titel aus dem Handel.

   "Was die Aktienmärkte verunsichert, ist die Schnelligkeit des Renditeanstiegs", sagte ein Händler. Die Rentenkurse liefen abwärts, und die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen schoss um 4 Basispunkte auf 2,36 Prozent in die Höhe. "Es gibt eine ganze Reihe von Dingen, die den Risikoappetit zügeln. Die geopolitischen Sorgen beginnen zu belasten", sagte IG-Marktanalyst Chris Beauchamp. Beim Protokoll der jüngsten Sitzung der US-Notenbank vom Vorabend verstärkte sich die Interpretation, die Federal Reserve werde in absehbarer Zeit mit dem Eindampfen ihrer überfrachteten Bilanz beginnen. Einige Währungshüter der Fed hatten gemäß Protokoll argumentiert, die US-Notenbank sei ausreichend vorbereitet, um bald mit dem Bilanzabbau zu beginnen.

Bilanz- vor Zinsschritt Eine Bilanzverkleinerung könnte bereits vor dem nächsten Zinsschritt erfolgen. Die am Zinsterminmarkt abgeleitete Wahrscheinlichkeit für eine Zinserhöhung im September liegt derweil bei lediglich 22 Prozent. Für den Dezember-Termin beträgt die Wahrscheinlichkeit eines Zinsschrittes knapp 60 Prozent. Den Einstieg in den Bilanzabbau der Fed erwarten Marktteilnehmer im September.

   Auch Konjunkturdaten konnten die Sorge über eine zu schnelle Straffung der Geldpolitik kaum dämpfen. Zwar zeigte sich der ADP-Arbeitsmarktbericht etwas schwächer als erwartet, während die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe die Markterwartungen im Großen und Ganzen trafen. Doch dafür sind die US-Dienstleister in einer besseren Lage als gedacht, wie Daten des Institute for Supply Management (ISM) für Juni auswiesen.

   Der Euro zeigte sich befestigt, eroberte wieder die 1,14er Marke zum Dollar zurück und stieg auf 1,1419 nach Wechselkursen um 1,1350 am Vorabend. Die Gemeinschaftswährung erhielt Rückenwind vom Sitzungsprotokoll der Europäischen Zentralbank. Die hatte auf ihrer vergangenen Sitzung die Streichung gewisser Wortlaute zu quantitativen Lockerungen zumindest erörtert. Zudem belastete der schwache ADP-Arbeitsmarktbericht den Greenback. Im Hintergrund lastete auch wieder die Skepsis über die Wachstumsagenda von US-Präsident Trump auf dem Dollar.

   Nach dem Vortagesabsturz erholten sich die Ölpreise. Unerwartet stark gesunkene Bestände in Amerika brachten den Preis kräftig nach oben, doch im späten Geschäft wurde ein Großteil der Gewinne wieder abgegeben. Die Daten seien zwar hilfreich für den Ölpreis, sagte Drillinginfo, doch die Probleme einer Überproduktion und eines bearishen Sentiments blieben. Die Rohöllagerbestände in den USA sind in der abgelaufenen um über 6 Millionen Barrel gesunken und damit deutlich stärker als erwartet. Bereits am späten Mittwoch hatte der US-Branchenverband American Petroleum Institute einen deutlichen Lagerabbau bei Erdöl und Benzin vermeldet, was bereits die Preise gestützt hatte. US-Leichtöl der Sorte WTI stieg zum Settlement um 0,9 Prozent auf 45,52 Dollar je Fass nach einem Tageshoch bei 46,53 Dollar.

   Der Goldpreis profitierte weder von der Dollarschwäche noch von der Koreakrise bzw. den Arbeitsmarktdaten. Die Feinunze verbilligte sich um 0,2 Prozent auf 1.224 Dollar. Anleger befänden sich im Zinserhöhungsmodus, hieß es.

GE und Tesla unter Druck Die Aktien des Mischkonzerns General Electric (GE) gaben um 3,7 Prozent ab. GE droht eine Geldbuße durch die EU-Kommission. Dem US-Konzern werden Verstöße gegen EU-Vorschriften bei der Übernahme von LM Wind Power vorgeworfen. Derweil hat JP Morgan das Kursziel für die Aktie auf 22 von 27 Dollar gesenkt. Die Experten kritisieren die mangelnde Klarheit über die Zukunft des Konzerns.

   Tesla verloren 5,6 Prozent. Der US-Elektroautobauer hat erneut die Bestnote für sein Model S in einem Sicherheitstest verfehlt. Seit Ende Juni ist die Aktie um rund 20 Prozent abgestürzt. Das Modelabel L Brands hat einen Umsatzeinbruch im Juni verbucht, die Aktie fiel um 14 Prozent. Costco Wholesale zeigten mit minus 0,6 Prozent relative Stärke, nachdem der Einzelhändler für Juni besser als erwartet ausgefallene Erlöse vermeldet hat.

   Die Aktie von Merck & Co büßte 1,7 Prozent ein. Das Pharmaunternehmen musste auf Geheiß der US-Gesundheitsbehörde FDA drei Medikamentenstudien einstellen. Nach schwachen Umsatzzahlen im zweiten Quartal sanken die Papiere des Restaurantkettenbetreibers Yum China um knapp 13 Prozent.

=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 21.320,04 -0,74 -158,13 7,88 S&P-500 2.409,75 -0,94 -22,79 7,63 Nasdaq-Comp. 6.089,46 -1,00 -61,39 13,12 Nasdaq-100 5.597,90 -0,90 -50,91 15,10

US-Anleihen Laufzeit Akt. Rendite Bp zu Vortag Rendite Vortag +/-Bp YTD 2 Jahre 1,40 -0,4 1,40 19,6 5 Jahre 1,94 2,5 1,91 1,1 7 Jahre 2,20 3,7 2,16 -5,0 10 Jahre 2,36 4,1 2,32 -8,1 30 Jahre 2,90 5,4 2,85 -16,6

DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8:17 Uhr Mi, 17.34 Uhr % YTD EUR/USD 1,1419 +0,71% 1,1339 1,1340 +8,6% EUR/JPY 129,26 +0,77% 128,27 128,34 +5,1% EUR/CHF 1,0971 +0,24% 1,0945 1,0944 +2,4% EUR/GBP 0,8804 +0,51% 0,8758 1,1397 +3,3% USD/JPY 113,20 +0,06% 113,13 113,16 -3,2% GBP/USD 1,2970 +0,19% 1,2946 1,2924 +5,1%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 45,35 45,13 +0,5% 0,22 -20,3% Brent/ICE 47,85 47,79 +0,1% 0,06 -18,6%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.225,03 1.226,90 -0,2% -1,87 +6,4% Silber (Spot) 16,02 16,09 -0,4% -0,07 +0,6% Platin (Spot) 910,25 911,50 -0,1% -1,25 +0,7% Kupfer-Future 2,65 2,65 +0,0% +0,00 +5,2% === Kontakt zum Autor: ralf.zerback@wsj.com

   DJG/DJN/raz

   (END) Dow Jones Newswires

   July 06, 2017 16:12 ET (20:12 GMT)

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Merck Co. 95,10 0,00% Merck Co.
Tesla 339,60 4,64% Tesla