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04.10.2018 18:01:45

MÄRKTE USA/Sorge vor schnellerem Zinstempo bremst Wall Street

Von Thomas Rossmann

NEW YORK (Dow Jones)--Deutlich abwärts geht es am Donnerstag an der Wall Street. Am Markt geht die Angst vor schneller steigenden Zinsen um, nachdem im Fahrwasser sehr positiver US-Konjunkturdaten gleich mehrere US-Notenbanker, darunter auch Fed-Präsident Jerome Powell, Andeutungen machten, die US-Notenbank könnte in ihrer Zinspolitik von neutral auf leicht restriktiv gehen. Powell sprach von einem bemerkenswert positiven Ausblick für die US-Wirtschaft. Vor diesem Hintergrund sind die Blicke nun auf den US-Arbeitsmarktbericht für den September am Freitag gerichtet.

Der Dow-Jones-Index verliert am Mittag (Ortszeit) 0,8 Prozent auf 26.614 Punkte, nachdem er zuletzt noch neue Rekordhochs erklommen hatte. Der S&P-500 gibt um 0,8 Prozent nach. Deutlich stärker geht es für den Nasdaq-Composite nach unten, der 1,5 Prozent verliert. Im Technologiesektor sei der Investitionsbedarf sehr hoch, weshalb steigende Marktzinsen stärker belasteten, hieß es.

"Wir haben wirklich starke US-Daten und Kommentare von Fed-Mitgliedern erhalten, was für Aktien bullisch ist, aber das führt zu dem Nebeneffekt, dass Anleger denken, wir sollten mehr Inflation und schnellere Zinserhöhungen erwarten, was wiederum negativ für Aktien ist", sagte Analyst Randy Frederick von Charles Schwab. "Der langfristige Aufwärtstrend ist zwar weiterhin intakt, doch kurzfristig ergibt sich nur ein begrenzter Spielraum nach oben", ergänzt der Teilnehmer.

US-Renditen sehr volatil - Tendenz weiter nach oben

Die Renditen der US-Staatsanleihen zeigen sich recht volatil und legen aktuell wieder zu. Das positive Konjunkturumfeld wird einmal mehr vom Arbeitsmarkt untermauert. Denn in den USA sind in der Vorwoche weniger Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe gestellt worden, obwohl Ökonomen einen Anstieg vorhergesagt hatten. Mit den gestiegenen Marktzinsen erhöht sich die Attraktivität von Rentenpapieren. Darunter leiden die Aktienmärkte weltweit.

Zehnjährige US-Anleihen rentieren mit 3,21 Prozent und damit 1,9 Basispunkte über dem Vortagesniveau. Es ist damit das höchste Niveau seit 2011. Analysten sehen die zehnjährigen Marktzinsen zu Beginn des vierten Quartals bereits bis auf 3,37 Prozent klettern.

Zudem rückt auch der Handelskonflikt zwischen den USA und China wieder stärker in den Fokus. Der Markt warte, ob die zweite Runde an Zöllen auf China-Importe komme, mit denen die Regierung von US-Präsident Donald Trump drohe, sagt Investmentstratege Mihir Wohra von Pimco. "Ich denke, wir werden aller Voraussicht nach eine Eskalation erleben, die nichts Gutes für die Märkte bedeutet, obgleich wir später ein Zurückrudern oder eine Abmachung sehen dürften."

Befeuert werden die China-Sorgen von US-Vizepräsident Mike Pence. Dieser wird laut vorab verbreitetem Redetext in dieser Woche stark gegen Peking austeilen. Er wird sich vehement gegen das aussprechen, was er als Versuche der Chinesen empfindet, die US-Wahlen und die Weltpolitik zu beeinflussen. Demnach wird Pence auf den Bemerkungen von US-Präsident Trump vor den Vereinten Nationen in der Vorwoche aufbauen. Dort warf Trump China vor, sich in die Kongresswahlen einzumischen, um gegen die harte Handelspolitik des Weißen Hauses mobil zu machen und ihn aus dem Amt zu treiben.

Dollar etwas schwächer - Ölpreise kommen zurück

Am Devisenmarkt erholt sich der Euro nach seinem Fall auf das Zweiwochentief von 1,1463 Dollar am Vorabend auf nun 1,1510 Dollar. Die Bewegungen des Devisenmarktes würden von den Renditen am Rentenmarkt getrieben, heißt es. Nachdem die europäischen Renditen ihren US-Pendants gefolgt seien, habe sich der Euro erholt.

Mit der leichten Dollar-Schwäche macht der Goldpreis einen Teil seiner Vortagesverluste wieder wett. Die Feinunze verteuert sich um 0,3 Prozent auf 1.201 Dollar. Allerdings blieben anziehende Marktzinsen und ein übergeordnet steigender Greenback Belastungsfaktoren für Gold, so ein Beobachter.

Nach einem Vierjahreshoch kommen die Ölpreise indes etwas zurück. US-Leichtöl der Sorte WTI verbilligt sich um 1,1 Prozent auf 75,54 Dollar, europäisches Referenzöl der Sorte Brent fällt um 0,7 Prozent auf 85,66 Dollar. Beherrschendes Thema bleiben die Auswirkungen der US-Sanktionen gegen den Iran am Ölmarkt.

Bislang wurde der Ölpreis von Spekulationen getrieben, dass der Wegfall persischen Erdöls durch andere Förderer nicht kompensiert werden könne. Doch gibt es auch andere Stimmen, weshalb die Ölpreise nun nachgeben. Der saudische Ölminister Khalid al-Falih kündigte eine steigende Rohölförderung im Oktober auf Rekordniveau an.

Cloudera und Hortonworks mit geplanter Fusion sehr fest

Bei den Einzelwerten am Aktienmarkt haussieren die Aktien von Cloudera und Hortonworks. Die beiden Software-Unternehmen wollen fusionieren. Die Unternehmen rechnen mit einem Abschluss des Deals im ersten Quartal 2019. Cloudera springen um 12,6 Prozent nach oben, Hortonworks steigen um 13 Prozent.

Barnes & Noble schießen um gut 20 Prozent nach oben, nachdem der Verwaltungsrat des Buchhandelskonzerns die Prüfung strategischer Alternativen angekündigt hat.

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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

DJIA 26.613,60 -0,80 -214,79 7,66

S&P-500 2.902,45 -0,79 -23,06 8,56

Nasdaq-Comp. 7.905,88 -1,49 -119,21 14,52

Nasdaq-100 7.509,38 -1,68 -128,05 17,40

US-Anleihen

Laufzeit Akt. Rendite Bp zu Vortag Rendite Vortag +/-Bp YTD

2 Jahre 2,89 2,9 2,86 169,0

5 Jahre 3,06 1,7 3,04 113,5

7 Jahre 3,14 1,0 3,13 89,5

10 Jahre 3,21 1,9 3,19 76,1

30 Jahre 3,36 2,5 3,34 29,5

DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8.10 Uhr Mi, 19.32 Uhr % YTD

EUR/USD 1,1510 +0,25% 1,1475 1,1523 -4,2%

EUR/JPY 131,03 -0,32% 131,28 131,76 -3,1%

EUR/CHF 1,1422 +0,42% 1,1378 1,1401 -2,5%

EUR/GBP 0,8842 -0,26% 0,8872 0,8871 -0,5%

USD/JPY 113,84 -0,56% 114,41 114,35 +1,1%

GBP/USD 1,3017 +0,50% 1,2934 1,2990 -3,7%

Bitcoin

BTC/USD 6.573,67 +1,2% 6.584,56 6.510,01 -51,9%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 75,54 76,41 -1,1% -0,87 +29,4%

Brent/ICE 85,66 86,29 -0,7% -0,63 +35,0%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.201,16 1.197,38 +0,3% +3,78 -7,8%

Silber (Spot) 14,62 14,63 -0,0% -0,01 -13,7%

Platin (Spot) 825,70 827,00 -0,2% -1,30 -11,2%

Kupfer-Future 2,81 2,83 -0,7% -0,02 -16,0%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/ros/flf

(END) Dow Jones Newswires

October 04, 2018 12:02 ET (16:02 GMT)

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