05.08.2014 22:41:31
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MÄRKTE USA/Sorge um Ukraine drückt Aktien
Die Wall Street hat am Dienstag die Abwärtsfahrt der Vorwoche ungebremst fortgesetzt. Zunächst wurden die Gewinne vom Vortag mitgenommen. Gegen Mittag New Yorker Zeit liefen die Indizes dann noch beschleunigt nach unten, als Gerüchte um eine Verschärfung der Lage an der russisch-ukrainischen Grenze umgingen. So soll der polnische Außenminister RadosBaw Sikorski gesagt haben, russische Truppen wollten in die Ukraine vorstoßen oder zumindest Druck ausüben. Während Aktien abwärts rauschten, legten Gold und Treasurys zu.
Von Beginn an hatten enttäuschende Konjunkturdaten aus China auf der Stimmung gelastet: Der von der Großbank HSBC ermittelte Einkaufsmanagerindex für den Servicesektor hatte die Erwartungen verfehlt. Auch gute Daten aus Amerika konnten die Börsianer kaum zu Käufen animieren. Sowohl der Auftragseingang der Industrie als auch der ISM-Index für Dienstleistungen hatten die Prognosen übertroffen. Damit setzte sich die jüngste Serie guter US-Daten fort. Am Markt werden sie mit einem weinenden Auge gesehen, da die Gefahr einer baldigen Zinsanhebung steigt. Entsprechende Befürchtungen waren mitverantwortlich für die hohen Kursverluste in der vergangenen Woche.
Im übrigen herrschte keine Einigkeit über die Bedeutung der aktuellen Schwächephase. Larry Peruzzi von Cabrera Capital Markets hob hervor, wie rasch die Anleger bereit seien, sich vom Markt zurückzuziehen. Dies belege, dass der Markt "anfällig" sei. Dagegen sprach Neil Massa von John Hancock Asset Management von einem "gesunden Rückschlag". Es gebe keinen prinzipiellen Stimmungswandel gegenüber Aktien.
Der Dow-Jones-Index verlor 0,8 Prozent auf 16.436 Punkte. Der S&P-500 gab 0,9 Prozent nach, der Nasdaq-Composite fiel um 0,7 Prozent. Umgesetzt wurden 0,70 (Montag: 0,68) Milliarden Aktien. Auf 902 (1.954) Kursgewinner kamen an der NYSE 2.238 (1.190) -verlierer, 100 (99) Titel schlossen unverändert.
Am Anleihemarkt drehten die Notierungen mit den Gerüchten um die Ukraine ins Plus. Die Rendite zehnjähriger Treasurys fiel um einen Basispunkt auf 2,48 Prozent. Der Goldpreis legte leicht zu, nachdem er zunächst noch schwächer gegangen war. Die Feinunze wurde mit 1.288 Dollar bezahlt. Der Ölpreis für ein Barrel der US-Sorte WTI fiel 0,9 Prozent auf 97,38 Dollar. Anleger hegten die Befürchtung, dass am Mittwoch die US-Lagerbestandsdaten höher als erwartet ausfallen könnten.
Der Euro gab zum Dollar mit den guten US-Daten nach, zumal bereits am Vormittag einige europäische Einkaufsmanagerindizies enttäuscht hatten. Die Gemeinschaftswährung kostete nur noch rund 1,3375 Dollar. Vor der Veröffentlichung der europäischen Daten waren am Morgen rund 1,3420 Dollar gezahlt worden.
An der Börse drehten Aktien des Versicherungskonzerns American International Group ins Minus. Die Titel hatten zunächst von den überraschend guten Geschäftszahlen des Unternehmens profitiert. Doch zugleich muss der Konzern mehrere Sammelklagen mit einem Volumen von knapp einer Milliarde Dollar abwehren. Die Aktie verlor 0,8 Prozent.
Vorbörslich hatten überdies Coach, Motorola Solutions und Office Depot Zahlen vorgelegt. Der Handtaschen- und Accessoire-Hersteller Coach überzeugte, die Titel gewannen 4,6 Prozent. Anders der Büroausstatter Office Depot und der Hersteller von Telekommunikationsgeräten Motorola Solutions. Deren Aktie fielen um 3,4 Prozent bzw 4,2Prozent.
Der Einzelhändler Target hat den Ausblick für das soeben beendete Quartal gesenkt. In den US-Geschäften hätten Preisnachlässe belastet, in Kanada die schwachen Verkäufe. Die Aktie verlor 4,4 Prozent.
Aktien der Drogeriekette Walgreens gaben 4 Prozent nach. Das Unternehmen hält an seinem Standort in den USA ungeachtet der Übernahme der britischen Alliance Boots fest. Walgreens wird damit nicht umziehen, um Steuern zu sparen.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut DJIA 16.436,36 -0,80 -132,92 S&P-500 1.920,80 -0,94 -18,19 Nasdaq-Comp. 4.353,47 -0,69 -30,42 Nasdaq-100 3.875,98 -0,84 -32,79Kupon Laufzeit Notierung Änderung Rendite Änderung 1/2% 2-jähr. 100 2/32 unv. 0,464% unv. 7/8% 3-jähr. 99 29/32 unv. 0,905% unv. 1 5/8% 5-jähr. 99 26/32 unv. 1,661% unv. 2 1/8% 7-jähr. 100 22/32 +1/32 2,141% -0,5Bp 2 1/2% 10-jähr. 100 5/32 +2/32 2,482% -0,9Bp 3 3/8% 30-jähr. 101 25/32 +8/32 3,281% -1,4Bp
DEVISEN zuletzt +/- % Di, 7.58 Uhr Mo, 17.35 Uhr EUR/USD 1,3375 -0,38% 1,3425 1,3416 EUR/JPY 137,16 -0,32% 137,60 137,51 EUR/CHF 1,2161 -0,07% 1,2171 1,2164 USD/JPY 102,57 0,08% 102,48 102,49 GBP/USD 1,6878 0,04% 1,6871 1,6838 === Kontakt zum Autor: ralf.zerback@wsj.com
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August 05, 2014 16:12 ET (20:12 GMT)
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